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Fullerene schädigen Fisch-Gehirne

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Eine amerikanische Forscherin warnt vor der neumodischen Kohlenstoff-Verbindung.

Weltweit schwärmen Chemiker von den breiten Einsatzmöglichkeiten der Fullerene in der Zukunft. Die US-amerikanische Wissenschaftlerin Eva Oberdörster von der „Southern Methodist University in Dallas“ konnte aber jetzt die Gesundheitsgefährlichkeit der technisch hergestellten Verbindung nachweisen.

Wie die Fachzeitschrift „New Scientist“ berichtet, starben Wasserflöhe bei Kontakt mit den Fullerenen, bei Forellenbarschen kam es zu krankhaften Störungen im Gehirn.

Was sind Fullerene?

Fullerene sind neben Graphit und Diamant die dritte Zustandsform des Kohlenstoffes. Erst 1985 wurden die kugelrunden Moleküle auch „Buckyballs“ genannt entdeckt. Sie sollen in der Kosmetik und Medizin als Transport-Moleküle für Chemikalien vor allem aber in der Technik als Batterie-Bestandteile und Supraleiter verwendet werden. Noch werden sie nur in geringen Mengen eingesetzt – jedoch arbeiten weltweit viele Wissenschaftler an der Weiterentwicklung der Fulleren-Moleküle.

Schädlich für Fische und Wasserflöhe

Eva Oberdörster testete die Wirkung der Fullerene bei verschiedenen Lebewesen. Sie setzte Wasserflöhe dem Molekül in einer sehr geringen Konzentration aus. Nach drei Wochen verstarben 50 Prozent der Kleinkrebse. „Das bezeichnen Forscher als moderat giftige Substanzen“, referierte die Forscherin am 38. März 2004 auf einem Kongress der „American Chemical Society“.

Bei einem zweiten Test setzte sie Fische den Fullerenen aus. Die winzigen Nanopartikel führten bei den Forellenbarschen nach nur 48 Stunden zu einer der Alzheimer-ähnlichen Veränderung des Gehirns (Lipid-Peroxidation). Zusätzlich entzündete sich auch die Leber der Fische.

-tk-

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