Während viele annehmen mögen, dass Fischerinnen und Fischer im Winter eine Ruhepause einlegen, beweisen Verena Stephan und Martin Schönleitner, Inhaber der Chiemsee-Fischerei Stephan, in bereits dritter Generation das Gegenteil.
Die Wintermonate bedeuten für den Fischereibetrieb in Prien am Chiemsee keinesfalls Untätigkeit, sondern vielmehr eine intensive Vorbereitungszeit für die bevorstehende Fischsaison. Dabei knüpfen die Fischer akribisch Netze – ein über Generationen weitergegebenes Handwerk und Grundlage für den nachhaltigen Erfolg in der Fischerei. “In der Winterzeit richten wir unsere Netze neu her, um bestens vorbereitet in die kommende Saison zu starten”, erklärt Frau Stephan. Diese traditionelle Handarbeit am Netz ist ein entscheidender Schritt, um sicherzustellen, dass die Fischerei das ganze Jahr über effizient und nachhaltig betrieben werden kann.
Winter: Zeit der Vorbereitung
Die Vorbereitungen auf die Frühlingssaison sind umfassend und vielschichtig. Dazu gehört nicht nur das Anpassen der Netze, sondern auch die aktive Teilnahme an der Laichfischerei. Die Fischerin erläutert im Detail, dass die Renke, der Brotfisch des Chiemsees, eine Schonzeit von Anfang Oktober bis Anfang Januar hat. Während dieser Schonzeit sorgt die Fischerei-Genossenschaft das Heranwachsen der abgestreiften Eier in einem gemeinsamen Bruthaus für die 16 Berufsfischereien am Chiemsee. In einem kurzen Zeitraum werden Männchen und Weibchen abgefischt, der Rogen wird dann im Bruthaus befruchtet. Der so gewonnene Laich wird in Zugergläsern aufgezogen, die größeren Jungfische werden dann in geschützten Netzkäfigen im See untergebracht. Diese Maßnahmen gewährleisten nicht nur die nachhaltige Vermehrung der Fischbestände, sondern sind auch der Auftakt zur Frühlingssaison.
Nachhaltigkeit im Fokus
Die nachhaltige Ausrichtung der Fischerfamilie Stephan steht im Einklang mit dem tiefen Verständnis für den Chiemsee und sein Ökosystem. Durch die gezielte Vermehrung von Renken und Hechten im Bruthaus wird nicht nur die Fischvielfalt erhalten, sondern auch das ökologische Gleichgewicht im See unterstützt. Die enge Zusammenarbeit mit Naturschutzbehörden und dem Wasserwirtschaftsamt unterstreicht das Bestreben, den Chiemsee und seine reichen Fischbestände zu schützen und zu bewahren. Neben der nachhaltigen Fischerei setzt der Fischereibetrieb auch auf kulinarische Innovationen. So werden nicht nur regionale Süßwasserfische angeboten, sondern auch Produkte aus naheliegenden Aquakulturen bezogen. “Wir wollen unseren Kunden transparente Herkunft und höchste Qualität bieten,” betont Frau Stephan. Ein besonderes Augenmerk liegt auf einer nachhaltigen Garnelenzucht, bei der die Larven aus Österreich stammen, die dann in Bayern gemästet werden.
Für die Zukunft plant die Fischerfamilie, die Tradition der Fischer am Chiemsee fortzusetzen und an moderne Anforderungen anzupassen. Ideen reichen von Aquaponik bis hin zu innovativen Ansätzen in der nachhaltigen Fischzucht. Durch ihre Pionierarbeit und ihre Kreativität setzt die Berufsfischerin Verena Stephan neue Maßstäbe in der Chiemsee-Region und über die Grenzen hinaus.
-Pressemitteilung Münchner Marketing Manufaktur GmbH-