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Forderung bleibt: Die Sieben muss stehen

2028
Für Gespräche zur Zukunft des Angeltourismus an der deutschen Ostseeküste reisten Sandra Belka (EGOH), Lars Wernicke (WiSH), Thomas Deutsch (Verband der Hochseeangel- und Bäderschiffe) sowie Dr. Harry Strehlow (Thünen-Institut) auf Einladung von Niclas Herbst (MdEP) ins Europäische Parlament nach Brüssel (v.r.n.l.).

Vorab ein kurzer Rückblick: Nachdem Ende August 2019 die Empfehlung der EU-Kommission zum Baglimit 2020 für den westlichen Ostsee-Dorsch (2019: 7 Dorsche; 2020 geplant: 2 Dorsche pro Tag und Angler) zu einem kollektiven Aufschrei unter den angeltouristischen Betrieben in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern führte, hatte der Wassertourismus in Schleswig-Holstein e.V. am 11.09.2019 kurzerhand zu einem Krisengipfel nach Oldenburg i.H. geladen.

Nicht nur die Inhaber der betroffenen angeltouristischen Betriebe kamen hier angesichts der düsteren Zukunftsaussichten zusammen, gemeinsam mit ihnen diskutierten auch politische Vertreter die Frage, wie der Angeltourismus an der deutschen Ostsee jetzt noch zu retten sei. Unter ihnen Niclas Herbst, Europaabgeordneter der CDU aus Schleswig-Holstein und einziges deutsches Mitglied im Fischereiausschuss, der noch während der Zusammenkunft eine Einladung nach Brüssel aussprach, um unmittelbar mit den zuständigen Vertretern im Europäischen Parlament über die dramatischen Auswirkungen eines geplanten Baglimits von 2 Dorschen zu sprechen.

Dass dies mehr als nur ein Lippenbekenntnis war, zeigte sich bereits wenige Tage nach dem Krisengipfel. Die offizielle Einladung erging prompt, Tagesablauf und Gesprächspartner wurden fixiert und am 23.09.2019 machte sich eine Delegation bestehend aus Lars Wernicke (Wassertourismus in Schleswig-Holstein e.V.), Thomas Deutsch (stv. Vorsitzender des Hochseeangel- und Bäderschiffe e.V.), Sandra Belka (Entwicklungsgesellschaft Ostholstein mbH EGOH) und Dr. Harry Strehlow (Thünen-Institut für Ostseefischerei in Rostock) auf den Weg von der Ostsee nach Brüssel. Dort fanden intensive, mitunter kontroverse, aber auch lösungsorientierte Gespräche mit der Ständigen Vertretung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) sowie mit Vertretern der Generaldirektion MARE statt, die unmittelbar Einfluss auf die Empfehlung der EU-Kommission nehmen können.

Hoffnungsschimmer aus Brüssel

Auf ihrer Rückreise mit im Gepäck hatte die Delegation letztendlich die Aufforderung, mögliche alternative Szenarien unter Berücksichtigung der notwendigen wissenschaftlichen Aspekte zum Schutz den Dorschbestandes zu erarbeiten. „Wir kommen mit einem Hoffnungsschimmer aus Brüssel zurück und haben in den vergangenen Tagen mit Hochdruck und gemeinsam mit dem Thünen-Institut  an möglichen Optionen gearbeitet,“ so Lars Wernicke. Bereits am vergangenen Dienstag sind diese mit den betroffenen Betrieben aus Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern diskutiert und abgestimmt worden.

So konnte am heutigen Freitag die offizielle Stellungnahme der gemeinsamen Partner Wassertourismus in Schleswig-Holstein e.V., Verband der Hochseeangel- und Bäderschiffe und Entwicklungsgesellschaft Ostholstein mbH EGOH mit der nach wie vor bestehenden 1a-Lösung eines Baglimits von 7 Dorschen, aber auch mit einem weiteren Alternativangebot an das BMEL in Berlin sowie die Generaldirektion MARE in Brüssel als Vorbereitung auf die Mitte Oktober stattfindende Konferenz der EU-Fischereiminister übergeben werden. Denn dort wird abschließend über das Baglimit 2020 und damit über die Zukunft der angeltouristischen Betriebe an der deutschen Ostseeküste entschieden.

Rettung des Angeltourismus

Mehr denn je zählt gerade jetzt jeder Tag und jedes öffentliche Signal zur Rettung des Angeltourismus an der deutschen Ostseeküste. So wurden in der Nacht vor den Festlichkeiten zum  Tag der deutschen Einheit in Kiel, zu dem auch politische Vertreter aus Berlin in Schleswig-Holsteins Landeshauptstadt eintreffen, an 7 verschiedenen Stränden und Häfen insgesamt 7 Mahnfeuer zum Erhalt der Tagesfangbegrenzung von 7 Dorschen entzündet.

-pm-

An 7 Stränden wurden 7 Mahnfeuer zum Erhalt der Tagesfangbegrenzung von 7 Dorschen entzündet.
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