Auf eBay bin ich auf diese wunderschön gebläute Stahlrolle gestoßen.
Am Bildschirm fiel mir gleich der gelb-durchscheinende, leicht konisch zulaufende Griffknauf auf. Vor etwa einem Jahr hatte ich hier im Sammlerblog über diese typischen Flechsenberger-Knäufe berichtet.
Heute war die Rolle in der Post. Ich habe einige Flechsenberger-Modelle in der Sammlung und schnell hatte ich ihr Äquivalent in Messing gefunden. Es gibt sehr viele Ähnlichkeiten: Griffknauf, Durchmesser, Länge der Kurbel, Kontergewicht, Sitz der Schrauben und Nieten, die innere Spule, Bohrung zum Befestigen der Schnur… Es gibt aber auch Unterschiede: So ist der Fuß anders gefertigt, bei der Eisenrolle sind die Schrauben versenkt… Dabei muss man aber anmerken, dass es bei Flechsenberger-Rollen nie eine einheitliche Linie gegeben hat – bis auf den Griffknauf!
Die Eisenrolle ist wunderbar verarbeitet, die Seitenplatten wurden sehr hochwertig gebläut, alle anderen Teile wie Kurbel, Schrauben und Stege sind verchromt. Diese Rolle ist ungemarkt, deshalb besitzt sie keinen großen Wert. Aufgrund des typischen Knaufes bin ich mir aber ziemlich sicher, dass es eine Flechsenberger aus Coburg ist. Auch in Hendrik Olliges Kunstköderbuch ist auf Seite 139 genau so eine schwarze Flechsenberger Rolle in einer Anzeige aus Deutsche Anglerzeitung Februar/1920 abgebildet. Ich habe genau dieses Modell auch schon in einer komplett vernickelten Version gesehen, ebenfalls ungemarkt, mit gelbem Knauf und in Originalbox, dafür wieder mit etwas anderen Schrauben und unterschiedlichem Schieber. Eventuell war die Stahlversion nicht zum Punzen geeignet, ebenso die vernickelte Veriante. In einer weiteren Anzeige aus dem Jahr 1920 wird von der Firma Flechsenberger angegeben, dass es dieses Modell aus Stahl, Nickel, Messing in Zink gegeben hat.
Wer hat weitere Versionen dieser Rolle? Infos und Bilder bitte an thomas.kalweit@paulparey.de