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Fisch mit kleinstem Lebensraum ist bedroht

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Insbrucker Geologen steigen hinab ins "Devils Hole", dem weltweit einzigen Lebensraum des Teufelskärpflings. Bild: R. Shone/Uni Insbruck

Ein internationales Team mit Beteiligung von Simon Steidle von der Arbeitsgruppe für Quartärforschung am Institut für Geologie der Universität Innsbruck hat mit bisher einzigartiger Genauigkeit die Entwicklung des Grundwassers im Great Basin, USA – eine der trockensten Regionen der Erde rekonstruiert, und das bis zu 350.000 Jahre in die Vergangenheit.

Die Ergebnisse werfen neues Licht auf die Auswirkungen von Klimaveränderungen auf die Wasserversorgung und liefern wichtige Erkenntnisse für die nachhaltige Nutzung von Grundwasserressourcen. Die Studie wurde im Fachmagazin Nature Communications Earth & Environment veröffentlicht.

Teufelskärpfling lebt nur im „Teufelsloch“

Relevant sind diese neuen Informationen nicht zuletzt auch für den bereits heute stark gefährdeten Teufelskärpfling, einem wenige Zentimeter großen Fisch, dessen einziges Habitat das Wasser im Devils Hole ist. Der weltweite Lebensraum dieser Spezies (in etwa halb so groß wie ein durchschnittliches Klassenzimmer, ca. 5 × 3,5 × 3 m) ist damit der Kleinste aller bekannten Wirbeltiere. Bereits kleine Veränderungen der Wasserverfügbarkeit ausgelöst durch Entnahme von Grundwasser für Bewässerungszwecke oder durch die fortschreitende Klimaänderung sind für dessen Überleben von größter Bedeutung.

Veränderungen des Wasserspiegels in der Höhle untersucht

Das Team unter der Leitung von Christoph Spötl untersucht das berühmte Höhlensystem „Devils Hole“ in Nevada bereits seit 2010 – im Rahmen teils spektakulärer Expeditionen. Anhand der Kalzit-Ablagerungen in der Höhle rekonstruierten die Forscherinnen und Forscher bereits bis mehrere hunderttausend Jahre zurück die Entwicklung des Wasserspiegels in der Höhle.

Die neuen Daten legen nahe, dass die Höhe des Wasserspiegels im Devils Hole während trockener Klimabedingungen in der Vergangenheit drei- bis viermal empfindlicher auf die Neubildung des Grundwassers reagiert hat als zu Zeiten feuchteren Klimas. „Da wir davon ausgehen müssen, dass Trockenheit aufgrund der fortschreitenden Klimakrise künftig noch weiter zunehmen wird, unterstreichen unsere Aussagen, wie sensibel große Grundwasserkörper reagieren und damit die wichtigste Süßwasserressource in diesem Raum der USA verändert wird“, so Steidle. Der minimale Grundwasserspiegel im Devils Hole während des Höhepunkts der Warmzeiten lag nicht mehr als 1,6 Meter unter dem heutigen Niveau, was einem Rückgang der Grundwasserneubildung von weniger als 17 % gegenüber den heutigen Bedingungen entspricht. Während der Hochglazialzeiten allerdings lag der Spiegel mindestens 9,5 Meter über dem heutigen Niveau, was einen Anstieg der Grundwasserneubildung um knapp 250 % gegenüber den heutigen Bedingungen bedeutet.

-Pressemitteilung Universität Innsbruck/idw-

Mit einem speziell für die Expedition ins Devils Hole entwickelten Unterwasser-Bohrer wurden Proben aus den Kalzit-Ablagerungen der Höhle entnommen, um Veränderungen des Wasserstands über die vergangenen Jahrtausende zu bestimmen. Bild: R. Shone/Uni Insbruck
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