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Feuerfester Lachs

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Zuchtlachse sind stärker mit Flammschutzmitteln belastet als Wildlachse.

Wie die renommierte „American Chemical Society“ am 10. August 2004 berichtete, wurden 700 Lachs-Proben auf die brandhemmende Chemikalie Polybromierter Diphenylether (PBDE) untersucht.

Alle gezüchteten Lachse wiesen bis auf eine Ausnahme deutliche höhere PBDE-Werte auf als ihre wilden Artgenossen. Vor allem europäische Farm-Lachse schnitten im Vergleich zu amerikanischen Zuchtlachsen schlecht ab.

Wie Spiegel Online am 12. August 2004 meldete, machen die Forscher das auf den Farmen verwendete Lachs-Futter für die bedenklichen PBDE-Werte verantwortlich. In den Futter-Pellets sei „verseuchtes Fischöl“ enthalten.

Chinook-Lachs nicht empfehlenswert

Ein Messwert gibt den Forschern allerdings Rätsel auf: Der höchste PBDE-Wert der Untersuchung wurde in wilden Chinook-Lachsen aus British Columbia gefunden. Dies könnte möglicherweise daran liegen, dass sich Chinook-Lachse von Fischarten ernähren, die am Ende der Nahrungskette stehen. In diesen Futterfischen kann sich PBDE verstärkt anreichern.

Die Wissenschaftler empfehlen, nicht häufiger als zwei Mal pro Monat Zuchtlachs zu essen. Zwar sind die Omega-3-Fettsäuren im Lachs besonders gesund – der Gehalt an PBDE und anderen Chemikalien (PCB, Dioxin) könnte aber bei zu häufigem Verzehr auf Dauer gesundheitsschädlich sein.

Was ist PBDE?

Polybromierte Diphenylether werden als Flammschutzmittel in Kunststoffen und Textilien eingesetzt, so zum Beispiel in Kunststoff-Gehäusen von Computern und TV-Geräten, Textilien und Schaumstoffen.

Die Auswirkungen von PBDE auf die Gesundheit sind bislang noch kaum erforscht. Bei der Verbrennung von PBDE-haltigen Materialien entstehen jedoch hochgiftige Dioxine und Furane.

-tk-

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