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Experimente in der Saaleaue

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Jena Experiment in der Saaleaue
Die Versuchsparzellen in der Saaleaue werden auch von Hochwasser überflutet. Die Widerstandsfähigkeit artenreicher und artenarmer Ökosysteme gegen solche Extremereignisse soll genauer untersucht werden. Bild: V. Malakhov

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert eine Forschungsgruppe im „Jena Experiment“ für weitere vier Jahre mit insgesamt etwa fünf Millionen Euro.

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unter Führung des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv), der Universität Leipzig und der Friedrich-Schiller-Universität Jena werden insbesondere die stabilisierende Wirkung von Biodiversität gegen extreme Klimaereignisse wie Trockenheit, Hitze oder Frost in der Saaleaue untersuchen.

Die biologische Vielfalt beeinflusst, wie Ökosysteme funktionieren und welche Leistungen sie uns Menschen liefern. Diese Zusammenhänge werden seit über 20 Jahren in Europas größtem Freiland-Labor für Biodiversitätsforschung untersucht, dem sogenannten „Jena Experiment“.

Versuchsparzellen an der Saale

Auf der 10 Hektar großen ehemaligen Ackerfläche neben der Saale befinden sich heute ca. 150 Versuchsparzellen mit verschiedenen Kombinationen von Wiesenpflanzen: Parzellen mit nur einer Art, mit zwei, vier, acht, sechszehn oder sechzig Arten. Das einzigartige Langzeit-Experiment in der Saaleaue bringt Licht in die Zusammenhänge zwischen biologischer Vielfalt und Ökosystemfunktionen.

2019 entschied die DFG, eine neue Forschungsgruppe im „Jena Experiment“ zu finanzieren. Nach vier erfolgreichen Jahren wird diese Finanzierung nun um weitere vier Jahre verlängert; das Fördervolumen liegt bei insgesamt etwa 5 Millionen Euro. Der neue Fokus liegt auf der stabilisierenden Wirkung von Biodiversität gegen extreme Klimaereignisse wie Hitze, Frost oder Starkregen. Eine zentrale Hypothese lautet, dass artenreiche Wiesen stabiler sind als artenarme. Stabil bedeutet hierbei, dass sich Eigenschaften und Funktionen eines Ökosystems (z. B. Pflanzenbiomasse, Bodentemperatur oder Nährstoffgehalt) im Laufe der Zeit nur geringfügig verändern.

Artenreiche Ökosysteme sind stabiler

Die stabilisierende Wirkung von Biodiversität konnte in einigen Fällen bereits nachgewiesen werden. So zeigte eine große Studie, dass das Wachstum artenreicher Wiesen weniger durch besonders nasse oder trockene Witterung beeinträchtigt wird als das artenarmer Wiesen. Den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern geht es nun darum, das Stabilitätsphänomen für weitere wichtige Ökosystemfunktionen zu erfassen und die zugrunde liegenden Mechanismen besser zu verstehen.

Langzeit-Experimente in der Saaleaue

„Momentan laufen zwei Prozesse ab: das Klima und die Biodiversität verändern sich rasend schnell. Es ist deshalb sehr wichtig zu erforschen, ob und wie Biodiversität das Funktionieren von Ökosystemen stabilisieren kann“, sagt Prof. Nico Eisenhauer, Sprecher der DFG-Forschungsgruppe und Gruppenleiter bei iDiv und der Universität Leipzig. „Das Jena Experiment bietet für diese Forschungsfrage ideale Versuchsbedingungen mit dem Langzeitexperiment in der Saaleaue. Wir haben hier mehr als 20 Jahre lang Ökosystemprozesse und Umweltveränderungen gemessen und können nun erforschen, was Ökosysteme stabil macht. Die gewonnenen Erkenntnisse werden auch Anwendungspotenzial in der Landwirtschaft und im Naturschutz haben.“

-Pressemitteilung Deutsches Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) Halle-Jena-Leipzig-

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