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Fischaufstieg Geesthacht
Europas größter Fischaufstieg: Über dieses 20 Millionen Euro teure Bauwerk werden zukünftig Wanderfische die Elbe-Staustufe bei Geesthacht passieren. Bild zum Vergrößern bitte anklicken!

An der Elbe bei Geesthacht entsteht eine gigantische Fischtreppe: Das Bauwerk wird 550 Meter lang und kostet circa 20 Millionen Euro.

28.10.2009

Die größte und modernste Fischaufstiegsanlage Europas entsteht zurzeit an der Elbestaustufe Geesthacht bei Hamburg. Auftraggeber ist die Vattenfall Europe AG, die mit diesem Projekt eine Auflage aus den Hamburger Koalitionsverhandlungen zwischen CDU und Grüne umsetzt. Es ist ein Ausgleich für die Genehmigung des geplanten Kohlekraftwerks Moorburg. Die Staustufe bei Geesthacht ist die einzige Barriere für Wanderfische, die die Elbe durchwandern wollen und hat von daher eine zentrale Bedeutung für die Wiederansiedelung von Lachs und Meerforelle, die ihre Kinderstuben in den Zuflüssen der Elbe in Sachsen haben. Die Wiedereinbürgerung der Wandersalmoniden hat hier vor über zehn Jahren begonnen und sich zur regelrechten Erfolgsstory entwickelt.

Die umfangreichen Bauarbeiten haben bereits im März des Jahres begonnen und sollen Mitte des kommenden Jahres abgeschlossen sein. Demnächst sollen dann am Nordufer der Elbe die Wanderfische (Lachs, Meerforelle, Stör, Aal) wieder freie Fahrt bis in den Oberlauf der Elbe haben und so ihre Laichgebiete erreichen können. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die Wiederansiedelung des Störes in der Elbe gelegt, der ohne dieses Bauwerk keine Chance hätte, seinen traditionellen Wanderweg zurückzulegen. Die gigantische Fischtreppe wird 550 Meter lang werden und wird dann von den Dimensionen her, die größte ihrer Art in Europa werden. Über 45 Einzelbecken passieren dann in Zukunft Lachs, Neunauge oder Meerforelle das Wehr. Jedes Becken ist 16 Meter lang, 9 Meter breit und 1,75 Meter tief. Zwei sogenannte Schlitzpässe von jeweils 1,20 Meter Breite ermöglichen den Aufstieg, der Höhenunterschied zwischen zwei Becken beträgt 10 Zentimeter. Besondere Rücksicht wurde auf die wandernden Aale genommen: Vier Aal-Leitern – mit beleuchteten Röhren, die an der Unterseite mit Borsten besetzt sind – erlauben auch den winzigen Glasaalen die direkte Überwindung des Wehres. In diesem Zusammenhang sei auf die aktuellen Schwierigkeiten am bestehenden Fischaufstieg hingewiesen, der bereits am gegenüberliegenden Ufer besteht. Hier laufen zurzeit umfangreiche Fischzählungen durch Experten. In der Vergangenheit gab es hier immer wieder Probleme mit Schwarzfischern, die unterhalb des Aufstiegs Reusen und Netze aufstellten. Sogar Angler wurden auf dem abgezäunten Gelände des Aufstiegs beobachtet. In einem Fall konnten die Schwarzfischer gestellt werden. Sie wurden angezeigt. -Horst Stolzenburg-

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