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Europäische Initiative zur Bergung von Altmunition gestartet

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Altmunition auf dem Meeresboden in der Nähe der Kieler Förde: Langsam rosten die Hülsen durch und geben Giftstoffe frei. Foto: AUV-Team, GEOMAR
Altmunition auf dem Meeresboden in der Nähe der Kieler Förde: Langsam rosten die Hülsen durch und geben Giftstoffe frei. Foto: AUV-Team, GEOMAR

Mit einem großen Kick-off-Meeting startet am GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel das EU-Projekt „MMinE-SwEEPER“. Unter der Leitung von Professor Dr. Jens Greinert werden 20 internationale Partner in dem Projekt daran arbeiten, innovative und sichere Strategien für die Bergung von Munitionsaltlasten aus dem Meer zu entwickeln.

Mit einem Fördervolumen von knapp sechs Millionen Euro werden in den nächsten dreieinhalb Jahren Lösungen für dieses drängende Umweltproblem in europäischen Gewässern erarbeiten.

Rostende Munition: Giftstoffe gelangen in die Umwelt

Ob Ost- oder Nordsee, Mittel- oder Schwarzes Meer – es gibt kein europäisches Meer, in dem sich nicht große Mengen an Munitionsaltlasten befinden. Die Hinterlassenschaften der Kriege gefährden nicht nur Fischerei, Schifffahrt und andere Nutzungen, sondern stellen auch eine zunehmende Bedrohung für das marine Ökosystem und die menschliche Gesundheit dar. Metallhüllen rosten mit der Zeit durch, Sprengstoffe liegen offen auf dem Meeresboden und Giftstoffe gelangen in die Umwelt. Die Bergung ist jedoch komplex und kann selbst ein potenzielles Risiko für die Meeresumwelt darstellen.

„Die Bergung von Munition aus unseren Gewässern ist nicht nur eine Frage der Sicherheit, sondern auch der Verantwortung gegenüber zukünftigen Generationen“, sagt Professor Dr. Jens Greinert, Meeresgeologe und Experte für Munitionsaltlasten am GEOMAR.

Alle europäischen Meere sind mit Altmunition belastet. Bild: Marine Data Portal der Deutschen Allianz Meeresforschung (DAM)
Alle europäischen Meere sind mit Altmunition belastet. Bild: Marine Data Portal der Deutschen Allianz Meeresforschung (DAM)

Risiken für Mensch und Umwelt minimieren

Am 14. November 2024 trafen sich die 20 internationalen Projektpartner in Kiel, um die ersten Schritte des ehrgeizigen Projekts einzuleiten. Ziel ist es, einen systematischen Ansatz zur Erkundung, Bewertung und Bergung von Munitionsaltlasten zu entwickeln, der die Risiken für Mensch und Umwelt minimiert und damit die biologische Vielfalt und die Menschen schützt. Die Ergebnisse von MMinE-SwEEPER sollen nicht nur die wissenschaftliche Grundlage für eine nachhaltige Munitionsbergung schaffen, sondern auch als Vorlage für EU-weite Standards und Richtlinien dienen.

Mit dabei sind auch Vertreter und Vertreterinnen zweier Generaldirektionen der Europäischen Kommission: „Maritime Angelegenheiten und Fischerei“ (GD MARE, Maritime Affairs and Fisheries) und die für Migration und Inneres zuständige Generaldirektion (GD HOME, Migration and Home Affairs). Ihre Aufgabe ist die Entwicklung, Umsetzung und Verwaltung von Strategien, Rechtsvorschriften und Förderprogrammen der EU.

-Pressemitteilung GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel-

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