Fachleute schlagen Alarm: Nur ein Bruchteil der Aale überlebt die Wanderung ins Meer.
Wie der Verband Deutscher Sportfischer (VDSF) mitteilt, hat die Europäische Kommission einen Aktionsplan zum europaweiten Schutz des Aals beschlossen. Der Aalbestand in Europa befindet sich nach Einschätzung der Kommission “außerhalb sicherer biologischer Grenzen”.
Der Aal-Bestand ist gefährdet: Die Kommission macht vor allem die intensive Aal-Fischerei dafür verantwortlich. Auch die Dezimierung in Turbinen von Wasserkraftwerken schädigt den Bestand.
Gutachter der EU warnen: “Eine Untersuchung in den Niederlanden hat ergeben, dass nur einer von 700 weiblichen Aalen die Rückwanderung ins Meer überlebt und, dass die fischereiliche Sterblichkeit bei Blankaalen sehr hoch ist – nach Aussagen der Studie beträgt sie bis zu 97 Prozent.”
Fangstopp möglich
Die EU-Kommission sieht dringenden Handlungsbedarf: “In vielen Gebieten ist die schnellste und wirksamste Maßnahme die Überlebenschancen des Aals durch Einschränkung des Fischfangs zu steigern.”
Vor allem die Beschränkung der Glasaal-Fischerei soll sicherstellen dass genügend Jungfische in die Flüsse aufsteigen können. Die abgefischten Glasaale dienen zumeist als Besatzfische für die Aquakultur.
In den Flüssen soll nach EU-Vorstellungen der Fischfang so begrenzt werden dass ausreichend Aale bis zur Geschlechtsreife heranwachsen können. Die Sofortmaßnahmen können in den einzelnen Mitgliedsstaaten vom Fangverbot bis zu höheren Mindestmaßen oder einer Aal-Schonzeit reichen.
Die unversehrte Flussabwärts-Wanderung der erwachsenen Aal soll durch ein umfangreiches Maßnahmen-Paket sichergestellt werden. Vor allem will die EU-Kommission zukünftig verhindern dass wandernde Aale durch die Turbinen von Wasserkraftwerken getötet werden.
VDSF fordert Schutzmaßnahmen
Der Verband Deutscher Sportfischer unterstützt die Forderung der EU-Kommission nach Durchgängigkeit die Fliessgewässer für Wanderfische von der Mündung bis zur Quelle. Der Anglerverband weist in einer aktuellen Pressemitteilung ausdrücklich auf die Gefährdung der Wanderfische durch Wasserkraftwerke hin.
-tk-