Jens Siemann schickte uns Bilder dieses ungewöhnlichen Spiralköders in Originalverpackung.
Er schrieb dazu: “Hallo, ich bin auf der Suche nach Informationen zu einem sehr seltenen Angelköder. Vielleicht können sie mir dazu etwas sagen, alle anderen die ich gefragt habe, konnten mir nicht weiterhelfen. Danke im Voraus! Gruß Jens Siemann”
Nach der Verpackung zu urteilen, stammt der Enz-Patent-Spinner aus den 1980er, vielleicht auch 70er Jahren. Der Erfinder hat damals für diesen Köder DBP (Deutsches Bundes-Patent) und auch DBGM (Deutsches Bundes-Gebrauchsmuster) für den Produktnamen angemeldet, der Köder müsste also in der Patentdatenbank zu finden sein. Leider findet sich auf der Box kein Hersteller oder Vertrieb. Der Flussname “Enz” (Nebenfluss des Neckars) deutet auf eine Herkunft aus der Region Pforzheim hin.
Das Preisschild sieht so aus, als wäre der Köder im Ausland gekauft worden, jedenfalls sieht es nicht nach einem DM-Preis aus. Die Verpackung ist auch in Französisch und auf Englisch beschriftet. Laut Beschreibung rotiert dieser Köder auch rückwärts, also schon beim Eintauchen ins Wasser. Dieses Funktionsprinzip hat sich anscheinend aber nicht durchgesetzt. Ich habe auch einmal diesen Köder besessen, habe ihn aber vor Jahren vertauscht oder verkauft.
Wer kennt den Erfinder? Infos an thomas.kalweit@paulparey.de
Anmerkung vom 1. Juli 2022:
Die richtige Hinweis kam von Markus Schober aus der Schweiz! Der Enz-Patent-Spinner wurde am 23. Dezember 1975 unter der Nummer 2558439 von Ludwig Enz aus Kreuzwertheim (Unterfranken) zum Patent angemeldet. Der Name des Köders hat also nichts mit dem gleichnamigen Fluss zu tun. Laut Patentschrift war vor allem das direkt über dem Drilling sitzende Gewicht eine Besonderheit. Dadurch konnte der Spinner auch in tiefen Kolken stehende Raubforellen beim Heben und Senken fangen.
Anmerkung vom 4. Juli 2022:
Volker Lorenz schrieb per Mail: “Hallo Thomas, Markus Schober hat alles richtig erklärt. Ich habe dazu auch noch eine Schweizer Patentschrift unter der Nr. 599748 (Patent erteilt: 15.12.1977, Patentschrift veröffentlicht: 31.5.1978), dort ist noch ein Vertreter – Fritz Isler, Zürich – zitiert! Diesen Köder habe ich jüngst abgegeben. Beste Grüße Volker”