„Immer der Nase nach“, genau genommen ein sehr anrüchiger Spruch: Er wurde den Händlern und Gauklern des Mittelalters mit auf den Weg gegeben, wenn man diese zur nächstgelegenen Burg und dem dazugehörigen Markt schickte.
Da die Fäkalien damals einfach in den Burgraben entleert wurden, konnten sie die Festung aufgrund des Gestankes auch schnell finden. Das Österreichische Kuratorium für Fischerei und Gewässerschutz (ÖKF) machte sich ebenfalls auf die Suche, nach dem Fisch Nase:
Bereits vor 18 Jahren präsentierte das ÖKF die Nase als Fisch des Jahres in Österreich. Zu Recht, war diese doch in früheren Zeiten der Hauptfisch bzw. Brotfisch der Berufsfischer. Die Bestände gingen damals in die Millionen, 60 bis 70 Prozent der Fischbiomasse in Österreich bestand aus Nasen. 2020 wurde die Nase zum Fisch des Jahres in Deutschland ernannt.
Immer der Nase nach
Viele Österreicher erinnern sich noch an die beeindruckenden Nasenlaichzüge. „Immer der Nase nach“, das wäre wünschenswert, doch die Nasen kommen nicht mehr dorthin, wohin sie hinschwimmen wollen.
Die Nase weist uns den Weg
Als Indikator für erfolgreiche Renaturierungsmaßnahmen beschreibt Helmut Belanyecz (Präsident des ÖKF FishLife) in seinem Beitrag in der DAFV-Broschüre „Die Nase“ Maßnahmen im Fluss Fischa, um dort die Nasenbestände zu stärken.
Die Broschüre „Die Nase – Fisch des Jahres 2020“ zeigt den Weg vom Massenfisch zur Rarität und Möglichkeiten, das stille Verschwinden dieses optisch markanten Fisches zu stoppen.
Info: Die Nase (Condrostoma nasus) – Fisch des Jahres 2020 in Deutschland. Herausgeber: Deutscher Angelfischer-Verband DAFV e.V. (mit freundlicher Unterstützung des ÖKF FishLife, mit einem Beitrag „Die Nase in Österreich“ von Helmut Belanyecz). Erhältlich in Österreich per E-Mail bei Sonja.Behr@fishlife.at für EUR 6,90 zuzüglich Versandkosten.
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