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Die Lachse sind da!

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Bilder: Fischereiverein Wildeshausen/Thomas Kaiser
88 Zentimeter und über 15 Pfund schwer. Ralf Siemer mit einem kapitalen Lachs-Männchen, das gut an dem zu einem Laichhaken geformten Unterkiefer zu erkennen ist. Bilder: Fischereiverein Wildeshausen/Thomas Kaiser
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Alle Meerforellen wurden gemessen und schonend in den Fluss zurückgesetzt.

Mit einem Paukenschlag hat für die Wildeshauser Angler die Elektrofisch-Saison zur Laichgewinnung begonnen.

Erstmals fischten die Wildeshauser Angler vom Boot aus auf Lachs und Meerforelle. Besonders gut waren die Fänge in der Hunte an der Aue-Mündung.

Ein kapitales Lachspärchen fingen die Petrijünger vom Fischereiverein Wildeshausen (Niedersachsen) direkt im Auslauf der Auemündung. Auch 30 Meerforellen bis 83 Zentimeter Länge holten die beiden E-Fischer Stephan Piening und Tobias Siemer an insgesamt drei Tagen an die Wasseroberfläche. 4.000 Lachs-Eier wanderten direkt ins vereinseigene Bruthaus. Ein Riesenerfolg, denn in den vergangenen Jahren waren stets Eier aus Dänemark zur Erbrütung zugekauft worden, weil sich die Wanderfische rar gemacht hatten und man den Lachsstamm weiter stützen wollte.

Die gefangenen Meerforellen waren dagegen noch nicht in „Hochzeitsstimmung”. Etwa ab Mitte November beginnt deren Paarungszeit. „Die Lachse sind aber jetzt bereits an der Reihe”, sagt Ralf Siemer, der Beauftragte für Natur- und Umweltschutz im Fischereiverein Wildeshausen. „Die Lachse stehen in der Hunte, schwimmen dann nur kurz in ihren Bach zum Laichen und wandern dann wieder ab“, erzählt Siemer. Das Zeitfenster zum Fangen ist deshalb nur sehr klein.

Gigantisches Ergebnis

Gewässerwart Marco Kuhn, die beiden E-Fischer Stephan Piening und Tobias Siemer, „Keschermann“ Ralf Gottwald und Steuermann Marc Jakobs (von links) trotzten auch der starken Strömung unter der Eisenbahnbrücke.

Und um möglichst viele Fische zu keschern und die Bestände zu sichten, hatte der Fischereiverein Wildeshausen erstmals sogar ein spezielles Boot vom Landesfischereiverband für zwei Tage ausgeliehen. Zu fünft ging es auf der Hunte rauf und runter, besonders die Bereiche hinter dem Stauwehr in der Stadt und in den Mündungen der Aue, Flachsbäke und am Altonaer Mühlbach wurde intensiv „beackert“. „Experten sagen, dass man eigentlich nur rund zehn Prozent der Fische beim E-Fischen fängt. Deshalb ist das Ergebnis der ersten drei Tage gigantisch“, freuten sich Vereinschef Jens Pfänder und Vorstandskollege Ralf Siemer, der sich bald wieder tagtäglich bis Ende März im Bruthaus um die Aufzucht kümmern wird.

Ohne Schlauchboot, dafür mit Wathose, geht es jetzt an allen Wochenenden in den drei Brutbächen weiter. Nicht nur Siemer ist optimistisch, dass die Rinnen im Bruthaus bis zum Jahresende wieder proppenvoll sein werden. Im vergangenen Jahr wurden fast 200 Meerforellen gefangen und knapp 140.000 Eier ausgebrütet – ein Rekord. Gedulden müssen sich dagegen die Angler: Bis März gilt für Forelle und Lachs eine strenge Schonzeit.

-pm-

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