Ich möchte heute wieder mal eine der vielen Stationärrollen aus der frühen Nachkriegszeit vorstellen.
Damals gab es im deutschsprachigen Raum eine Vielzahl von kleinen Herstellern, die den ungeheuren Bedarf nach dem Krieg schnell zu decken versuchten. Diese kleinen Firmen bestanden in der Regel nur wenige Jahre und wurden von den großen Namen, die die Produktion langsam wieder aufgenommen hatten, verdrängt.
Die hier gezeigte Excelsa wurde von Adalbert Graßmück in Wien hergestellt. Leider ist hier die Schraube der „Fischfluchtbremse“ nicht mehr original. Ursprünglich waren die Flügel dieser Mutter leicht geschwungen, fast wie bei einem Kinderwindrad. Die Excelsa taucht zwischen 1948 und 53 als „die Vollkommene“ in der Österreichischen Fischereizeitung auf. Auf Graßmück-Achsrollen prangt das typische Firmenlogo, ein Viereck mit einer Forelle, die nach einer Mücke steigt, am Ufer dazu ein kleines Rasenstück mit Gräsern.
Der bekannte Angelgerätehändler Adalbert Graßmück verstarb 1988 mit 85 Jahren. Er war lange Jahre Präsident und dann Ehrenpräsident der Österr. Fischereigesellschaft. Zuvor war er Fliegenfischer-Instruktor und Casting-Sportler. Zwischen den beiden Weltkriegen waren seine Erfolge beim Huchenfischen legendär. Er baute nicht nur Rollen, sondern auch gespließte Fliegenruten und Spinnruten aus Stahl.
Wer hat weitere Graßmück-Geräte? Infos an thomas.kalweit@paulparey.de
Aktualisierung vom 21.9.2018
Jürgen Keller aus Ulm: “Hallo Thomas, so muss die richtige Spulenmutter wohl aussehen. Meine Popular dürfte bis auf die Rücklaufsperre baugleich mit der Excelsa sein, evtl. das Vorgängermodell. Problem ist, dass sie bei Ben Wright jeweils als deutsche Rollen ausgewiesen sind und auch deswegen als deutsche Rollen angeboten wurden. Gruß Jürgen”