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Die Elbe von Radebeul bis Dresden

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Die Elbe von Radebeul bis Dresden
Am Regenwasserauslauf unterhalb der Marienbrücke: Hier lohnt sich immer ein Versuch. Bild: M. Fuhrmann
  • Anschrift:

    Die Elbe von Radebeul bis Dresden

  • Ansprechpartner:

    „Angelspezi Dresden“
    Eisenbahnstraße 2, 01097 Dresden
    Telefon: 0351/7954 999
    Internet: www.angelspezi-dresden.de

  • Von M. Fuhrmann

  • Der Tag begann mit Regen und viel Wind. Zumindest der Regen sollte im Laufe des Tages nachlassen, aber der Wind würde uns erhalten bleiben, hieß es in der Wetterprognose. „Nicht gerade optimal für meine lange Kopfrute“, sagte Franko mit sorgenvoller Miene. „Lass es uns versuchen, uns rennt sonst die Zeit davon“, erwiderte ich. Also Futter, Plattform und Gerät ins Auto und ab zur nahen Elbe bei Radebeul. Franko verkürzte seine normalerweise 11,50 Meter lange Rute auf immer noch beachtliche 9,50 Meter. Als Platz wählte er eine Außenkurve am Hauptfluss. Den hätte ich im Leben nicht ausgesucht, und auf meine verwunderte Frage, ob denn die Strömung nicht viel zu stark sei, sagte er „Nö, das passt optimal, nur der Wind, der macht mir Sorgen.“

    In den nächsten Stunden lernte ich eine Menge über das Friedfischangeln im Fluss. Franko verwendete eine 0,16 Millimeter Hauptschnur mit 0,14er Vorfach und 14er Haken. Als Pose kam eine 20 g-Strömungspose zum Einsatz, die auch Lutscher-Pose beziehungsweise Lolipose genannt wird. Damit man mit der dünnen Schnur und ohne Rolle auch größere Fische landen kann, ist in die ers ten beiden Sektionen ein Gummizug aus 1,75 Millimeter Hohlgummi eingebaut. Was man mit dieser Montage für einen Druck aufbauen kann, zeigte mir Franko nach ein paar Rotaugen dann eindrucksvoll. Plötzlich stand er mit gekrümmter Rute da – es bewegte sich nichts mehr. Ich fragte, ob es denn nicht ein Hänger sein könnte. Franko antwortete trocken „Hänger schwimmen nicht stromauf.“ Diese kleine Bewegung war mir beim fieberhaften Aktivieren der Kamera entgangen.

    Wer feedert, fängt: Der Autor freut sich über sein erstes Elb-Rotauge. Bild: M. Fuhrmann

    Jetzt begann ein Tauziehen auf Biegen und Brechen, und nach bangen Minuten lag eine feiste Barbe im Kescher. Überglücklich hielt sie Franko in die Kamera. Immerhin war es seine größte Barbe mit der Kopfrute. Der Kämpferin folgten noch weitere Rotaugen bis 35 Zentimeter Länge. „Wo sind denn nun die dicken Brassen, die du versprochen hast?“, stichelte ich ein wenig. Dabei war ich mit dem Ergebnis schon mehr als zufrieden.

    Frankos Angelkumpel Michael Koll, der uns begleitete, hatte bisher nicht soviel Glück. Eine gute Barbe schlitzte an seiner Rute nach kurzer Zeit aus. An meiner Feederrute biss auch nicht viel, neben ein paar kleinen Rotaugen hatte ich aber irgendwann einen guten Fisch dran. Obwohl ich extrem vorsichtig drillte, sprengte er die Schnur unterhalb des Korbes. Vermutlich zog mein Kontrahent sie über Muscheln oder Steine. So ein Abriss ärgert mich hinterher noch ewig.

    Franko dagegen hatte einen Biss nach dem anderen, die man wegen des stark bewegten Wassers nur mit etwas Übung erkannte. Ein stattliches Rotauge von 36 Zentimetern war auch mit dabei. Er hakte noch eine gute Barbe, die allerdings eine Nummer zu groß war und verloren ging. Beim nächsten Mal würde ich unbedingt eine Bolo-Rute ausprobieren, mit der man noch mehr Reserven hätte.

    Am Nachmittag ging es mit der Spinnrute ins Stadtgebiet von Dresden. Den Anfang machte eine kleine Kehrströmung bei Alt Kaditz am Ausgang der Flutrinne, anschließend ging es ins alte Werftgelände im Stadtteil Übigau, an einen kleinen Einlauf unterhalb der Marienbrücke, und schließlich zum Neustädter Hafen, der auch als Melkushafen bekannt ist. Überall fingen wir Barsche in mittleren Größen, aber von Zandern und größeren Barschen war nichts zu sehen. Aber so ist das nun einmal beim „Streetfishing“. Vor allem im Sommer springen einem die Fische nicht gerade in den Kescher.

    In den Häfen gibt es eher im Winter und bei Hochwasser etwas zu holen, ansonsten stehen die Fische im Strom. Jedes Kehrwasser oder jeder Brückenpfeiler sind dann interessant. Mit leichtem Gerät, einem fängigen Wobbler und etwas Ausdauer sind die Barsche dankbare Gesellen, mit denen man dann entspannte Momente haben kann. Wer sich etwas auskennt, der soll hier auch sehr gute Zander fangen können. Diese Information habe ich aber nur hinter vorgehaltener Hand erhalten. Wenn ich nach Details fragte, wurden alle ziemlich schmallippig.

    Kurz & knapp

    Fangaussichten: Artenreicher Fluss mit durchschnittlichem Fischbestand, der nicht gerade einfach zu befischen ist. Kapitale Fische erfordern neben Geduld auch Reviervertrauen. Aber wo ist das nicht so?

    Schwierigkeitsgrad: Wegen der wenigen Buhnen muss man auf kleine Details achten und sich die besten Stellen erarbeiten.

    Naturerlebnis: In der Großstadt „Streetfishing“ in Reinkultur, im Elbsandsteingebirge traumhafte Kulissen.

    Empfohlene Methode für einen Kurzbesuch: Leichtes bis mittleres Spinnfischen auf Barsch, Rapfen und Döbel, mit viel Glück auch auf Zander. Alternativ kann man den guten Weißfischbestand beangeln, die Barben sind richtig sportlich. Auf Aal geht wohl auch noch einiges.

    Gewässer-Check

    Mindestmaße/Schonzeiten: Aal 50/-; Aland 20/-; Lachs 60/01.10.-30.4.; Bachforelle 28/1.10.-30.4.; Barbe 50/15.4.-30.6.; Hecht 50/1.2.-30.4.; Karpfen 40/-; Meerforelle 60/1.10.-30.4.; Rapfen 40/1.1.-31.5.; Rotfeder 20/-; Schleie 25/-; Zander 50/-.

    Lizenzen: Tageskarte 10 €, Wochenkarte 35 €, alle Ausgabestellen findet man unter www.anglerverband-sachsen.de oder unter Tel. 0351/43878490 beim Anglerverband „Elbflorenz“ Dresden. Die unter „Information“ genannten Angelgeschäfte haben meist auch Gastkarten.

    Bestimmungen: Vor dem Angeln müssen Kennziffer des Gewässers und das Datum eingetragen werden. Fangbegrenzungen beachten, zum Beispiel maximal fünf Barsche über 30 Zentimeter. Der Alberthafen ist zum Angeln gesperrt.

    Informationen: „Angelspezi Dresden“, Eisenbahnstraße 2, 01097 Dresden, Tel. 0351/7954 999, www.angelspezi-dresden.de; „Fishermans Partner Dresden“, Hechtstr. 169, 01127 Dresden, Tel. 0351/2167280; „Tackle Dealer Mehnert“, Hauptplatz 18, 01796 Pirna, Tel. 03501/470393; „Anglermarkt Gorbitz“, Leutewitzer Ring 60a, 01169 Dresden, Tel. 0351/4111295; „Anglerfachmarkt Laubegast“, Hallstädter Str. 14, 01279 Dresden, Tel. 0351/4265182; „Angelfreund Laubegast“, Leubener Straße 1, 01279 Dresden, Tel. 0351/211650. Informationen im Internet zum Beispiel unter www.elbangler.de und www.dresdenerangelgewaesser.de. Angelteich: Forellen & Lachszucht Ermisch, Anbau 66, 01844 Neustadt OT Langburkersdorf, Tel. 03596/603136, www.fischzucht-ermisch.de.

    Unterkunft: Touristinformation Dresden, Schlossstraße 2, 01067 Dresden, www.dresden.de.

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