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Die alte Sitzkiepe

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Die Sitzkiepe, vor 30-40 Jahren gehörte sie zur anglerischen Standardausrüstung, heute ist sie eine Seltenheit geworden und dem deutlich bequemeren Angelstuhl gewichen. Bilder: Bernd Taller
Die Sitzkiepe, vor 30-40 Jahren gehörte sie zur anglerischen Standardausrüstung, heute ist sie eine Seltenheit geworden und dem deutlich bequemeren Angelstuhl gewichen. Bilder: Bernd Taller

In meiner Jugendzeit in den siebziger Jahren besaß jeder versierte Stippfischer eine Sitzkiepe.

Darin ließ sich alles so ordentlich mitführen. Posen, Vorfächer, Bleie und das Lockfutter. Eine bequeme Sitzgelegenheit war außerdem geboten.

Ich als armer Schüler konnte mir solch ein Teil nicht leisten und musste mit einem Klappstuhl Vorlieb nehmen. Erst als ich mein erstes Gehalt als Inspektorenanwärter verdiente, konnte ich eine schöne Sitzkiepe erwerben. Das gute Stück gibt es schon lange nicht mehr. Im vergangenen Jahr entdeckte ich ein sehr altes Teil im Internet und kam nicht umhin, es zu kaufen. Für einen lächerlich günstigen Preis. Die Nachfrage scheint wohl gegen Null zu tendieren.

Und es war extrem spannend, den Inhalt zu untersuchen. Tolle Posen fanden sich, ein Erdspieß, ein Handwärmer und vieles mehr. Interessant war das Vorhandensein einiger Lotbleie. Damals war es wohl gang und gäbe, zuerst den Angelplatz intensiv auszuloten. Und tatsächlich sammeln sich Weißfische gern an Stellen, an denen es einige Zentimeter tiefer als in der Umgebung ist.

Das erinnert mich an eine Meisterschaft im Wettfischen. An einem Baggersee im Rhein-Neckar- Kreis wurden die Angelplätze verlost. Mit meiner zehn Meter langen Daiwa Monocarbon suchte ich den Gewässergrund intensiv ab. Und fand ein Loch. Dorthin warf ich mein Lockfutter und am Ende hatte ich mehr gefangen, als die anderen neunzehn Teilnehmer in meinem Sektor zusammen…

Bernd Taller

Wer beim Stippen genau auslotet, der fängt! Auch kleine Rotaugen sind - richtig zubereitet - einfach nur köstlich.
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