Beliebteste Beute der Friedfischangler am Rhein-Herne-Kanal ist zweifellos der Karpfen. Fische in Gewichten von mehr als 20 Pfund sind keine Seltenheit. |
Gewässer gibt es reichlich zwischen Ruhr und Lippe, vor allem Kanäle. Einer der fischreichsten ist der 46 Kilometer lange Rhein-Herne-Kanal, welcher von Duisburg Ruhrort bis nach Datteln quer durch den Kohlenpott verläuft.
Von Dieter Schröder
Ob Friedfisch- oder Raubfischangler, sie alle kommen hier auf ihre Kosten. Ganz besonders gilt das für den Bereich von Oberhausen bis Essen.
Beliebteste Beute der Friedfischangler ist der Karpfen. Sowohl Schuppi als auch Spiegler sind hier zu Hause. “Richtige” Karpfen allerdings müssen die 20-Pfund-Marke überschritten haben, sonst wird kaum darüber geredet, denn 30pfünder sind durchaus vorhanden und werden alljährlich erbeutet. Nicht nur Boilies locken sie an den Haken, auch die altbewährte Kartoffel und Mais sind sehr gute Köder. Wer lieber zur Stippangel greift, fängt reichlich Brassen, Rotaugen und Lauben, vereinzelt auch Schleien.
Wo es viele Friedfische gibt, sind in der Regel auch die Räuber gut vertreten. Sehr beliebt bei den einheimischen Anglern ist der Zander, der Gewichte über zehn Pfund erreichen kann. Der durchschnittliche Kanalzander allerdings wiegt etwa drei Pfund. Sowohl tote Köderfischchen, Fischfetzen als auch Kunstköder finden Beachtung. Ein bekannter Zanderfangplatz ist der Essener Stadthafen unweit der Grenze zu Oberhausen.
Mit kleinen Spinnködern lassen sich im Kanal ebenfalls Barsche fangen. In der Nähe der Spundwände lohnt sich das Angeln mit dem Tunkfischchen. Die Mehrzahl der gestreiften Stachelritter wiegt zwischen 200 und 400 Gramm, aber es gibt auch große Einzelgänger in Gewichten bis zu drei Pfund. In der kalten Jahreszeit bringt der Tauwurm die wohl besten Erfolge.
Tauwurm und Fischfetzen sind ebenfalls sehr gute Aalköder. Die Schlängler haben oftmals in den Steinpackungen am Kanalrand ihr Zuhause. Genau dort sollte man den Köder anbieten. Doch Achtung: Sofort nach dem Biss muß angeschlagen werden, sonst ist der Aal in den Steinlöchern verschwunden und sitzt samt Blei bombenfest. Die beste Aalzeit liegt zwischen Ende Mai und Anfang Oktober.
Beißen die Schleicher sehr vorsichtig, sollte man von der Grundangel zur Posenangel wechseln, mit der die Bisse besser zu erkennen sind. Wählen Sie Ihr Gerät nicht zu schwach. Zum einen muß der Aal am Rückzug gehindert werden, zum anderen beißt auf einen fetten Tauwurm gelegentlich auch ein dicker Karpfen. Und mit diesen Fischen muß man hier, selbst ohne angefüttert zu haben, immer rechnen.
Nicht besonders zahlreich dagegen scheint der Hecht vertreten zu sein. Ihm fehlt es wohl an geeigneten Unterständen.
Info: Rhein-Herne-Kanal
Fischarten Mindestmaß cm/Schonzeit: Hecht (45/15.2.-30.4.) Zander (40/1.4.-31.5.) Barsch Aal (35/keine) Regenbogenforelle (25/keine) Karpfen (35/keine) Schleie (25/keine) Brassen Rotauge.
Erlaubnisscheine: Anglermagazin Cao, Obermeidericher Str. 27a, 46049 Oberhausen, Tel. 0208/841947, Fax 0208/842832; Angel Ussat, Uli Beyer, Wittbräucker Str. 18a, 44287 Dortmund, Tel. und Fax 0231/441833.
Gebühren: Die Tageskarte kostet 5- DM.
Gesetzliche Bestimmungen: Drei Angelruten mit jeweils einem Haken. Eine Senke der Größe 100 mal 100 Zentimeter – mit Ausnahme der Zeit vom 1.5. bis zum 30.6. Bootsangeln ist nicht gestattet. Fangbegrenzung pro Tag: drei Karpfen, fünf Forellen, 20 Rotaugen/Rotfedern.
Lage: In Nordrhein-Westfalen am westlichen Rand des Ruhrgebietes.
Weitere Informationen: Anglermagazin Cao und Angel Ussat. Anschriften siehe “Erlaubnisscheine”.
Stand 1998
Foto: Verfasser