Feedern ist ungeheuer vielseitig, deshalb haben Experten sehr große Ausrüstungen. Doch man kann auch mit wenig Gerät erfolgreich sein. Dazu im Folgenden ein paar Tipps!
Von Klaus Schmidt
Ruten
Feederruten sind zumeist dreiteilige Steckruten. Nach alter englischer Art unterscheidet man folgende Klassifizierungen:
Light Feeder (leicht): Länge 3,30 bis 3,45 m, bis 50 g Wurfgewicht
Medium Feeder (mittel): 3,60 bis 3,90 m, bis 80 g
Heavy Feeder (schwer): 3,90 bis 4,20 m, bis 150 g
Eine Medium Feeder in 3,60 Metern deckt die meisten Einsatzgebiete ab, sie empfiehlt sich für einen Allrounder. Wenn ein großer Fluss Ihr Stammgewässer ist, sollten Sie eine Heavy Feeder bevorzugen, denn sie bewältigt die erforderlichen schweren Gewichte und hilft dank ihrer Länge, den Futterkorb oder einen großen Fisch über Steinböschungen zu manövrieren.
Feederruten sind mit zwei oder drei Wechselspitzen aus Glas- oder Kohlefaser ausgestattet. Ihre Testkurve wird in Unzen (oz, englische Gewichtseinheit, 1 oz = 28 Gramm) angegeben. Eine Medium Feeder ist mit einer weichen Glasspitze von 1 oz für stehende Gewässer und einer steiferen Carbonspitze von 2 oz für Flüsse passend bestückt. Eine Heavy Feeder sollte mindestens eine Glasspitze von 2 oz und eine Carbonspitze von 3 oz besitzen.
Rollen
Grundsätzlich eignet sich eine mittlere Stationärrolle (3000er Größe). Falls Sie eine neue Rolle anschaffen, achten Sie auf eine flache Spule, damit Sie nicht zu viel Schnur aufspulen müssen. Die Bremse sollte fein justierbar sein, denn beim Feedern fängt man große Fische an feinen Vorfächern. Wichtig ist ein schnurschonender Clip an der Spule, mit dem Sie die Wurfentfernung festlegen. Experten benutzen gern spezielle Feederrollen mit Spulenfreilauf (Baitfeeder), weil man mit ihnen leicht und dennoch kontrolliert Schnur abziehen kann – beispielsweise zum Beködern des Hakens, Füllen des Futterkorbs, Versorgen eines Fanges.
Rutenauflagen
Beim Feedern muss die Spitze ruhig stehen, also legt man die Rute auf eine Auflage. Für stehende Gewässer empfiehlt sich eine flache und breite Auflage, auf der man die Rute seitlich versetzen kann, um die Spannung der Spitze in Minischritten zu regulieren. Am Fluss ist eine tiefere Auflage besser geeignet, aus ihr rutscht die Rute nicht so leicht heraus. Die Auflage wird auf einen Erdspeer geschraubt. An harten, steinigen Ufern lässt sich der Erdspeer nicht immer optimal platzieren, da hilft ein Dreibein.
Schnüre
Falls Ihre Rolle zwei Spulen hat, füllen Sie eine mit 0,20er Schnur für stehende Gewässer und die andere mit 0,25er für die Strömung. Die Schnur zum Feedern sollte wenig Dehnung aufweisen, so werden die Bisse besser übertragen, und der Anhieb kommt gut durch. Außerdem sollte die Schnur abriebfest sein, denn sie schleift ja ständig über den Boden, Muschelbänke oder Steine. Wer häufig in Entfernungen über 30 Meter angelt, hat mit einer geflochtenen Hauptschnur von fünf bis sechs Kilo Tragkraft Vorteile: Ihre Null-Dehnung garantiert trotz großer Distanz eine optimale Bissanzeige und einen wirkungsvollen Anhieb. Freilich muss man der Geflochtenen eine Schlagschnur aus 0,30er Monofil vorschalten, die so lang ist, dass sich vor dem Wurf einige Umdrehungen auf der Rolle befinden. Die Schlagschnur hält dem Druck beim Werfen mit einem schweren Korb stand. Und sie ist dehnbar, gibt den notwendigen Puffer gegen die Schläge starker Fische in der Endphase des Drills.
Haken und Vorfächer
Besonders geeignet sind Haken mit mittellangem Schenkel und großem Bogen. Sie bieten auch in kleineren Ausführungen genügend Halt für einen großen Fisch. Die Hakengrößen liegen zwischen 8 für Karpfen oder Barben und 18 für scheue Rotaugen. Das Vorfach wählt man passend zum Haken: das 18er Häkchen bindet man an ein 0,12er Vorfach, während ein 8er Haken an ein Vorfach von 0,20 Millimetern oder stärker gehört. Der Handel bietet auch fertig gebundene Vorfächer zum Feedern mit der nötigen Länge von 80 bis 100 Zentimetern an. Im Stillwasser empfiehlt sich zunächst eine Vorfachlänge von 80 Zentimetern, im Fluss eine von 50. Oft ist später eine Variation der Vorfachlänge fangentscheidend: Falls Sie ausgelutschte Maden aus dem Wasser ziehen, ohne einen Biss bemerkt zu haben, kürzen Sie Ihr Vorfach. Bei ruckartigen Bissen, die sich nicht anschlagen lassen, hilft oft ein längeres Vorfach.
Montagen
Je einfacher, desto besser – je mehr Teile, umso mehr Nachteile! Diese Regel gilt auch für Feeder-Montagen. Die einfachste, eine Durchlaufmontage, ist daher oft die beste: Auf der Hauptschnur läuft ein kleiner Wirbel mit Karabiner, in den der Korb eingehängt wird. Es empfiehlt sich ein Doppelkarabiner, an dem sich Schnur und Vorfach nicht verhängen können, weil keine Draht-Enden abstehen. Sie können den Korb auch an einen Swivel Bead (Perle mit Karabinerwirbel) hängen. Darunter fädeln Sie eine Gummiperle oder ein Stück Silikonschlauch als Puffer auf die Schnur und binden einen weiteren kleinen Wirbel an, der das Vorfach aufnimmt.
Die Durchlaufmontage: ganz einfach und oft die beste Lösung.
Variante 1: Die Durchlaufmontage mit Swivel Bead.
Viele Feederangler variieren die Durchlaufmontage, indem sie ihren Futterkorb an einem Abstandhalter (engl. Feeder Boom oder Anti Tangle) montieren. Die Schnur läuft durch das gebogene Röhrchen, der Futterkorb wird über einen Karabiner exzentrisch eingehängt und hält so Abstand vom Vorfach, um Verwicklungen vorzubeugen.
Eine Schlaufenmontage ist etwas komplizierter, aber besonders an stehenden Gewässern eine sehr gute Alternative. Man fädelt einen kleinen Wirbel auf die Schnur, verzwirbelt diese und bindet eine kleine Schlaufe. Darüber bindet man eine zweite Schlaufe, etwa 25 Zentimeter lang, in die der Futterkorb eingehängt wird. Binden Sie einen Schenkel der großen Schlaufe zwei Zentimeter länger als den anderen, dann hängt der Korb auch hier exzentrisch, und die kleine Zwirbel-Schlaufe wirkt als Abstandhalter (s. Foto). Der Fisch kann frei mit dem Köder abziehen, bis er das obere Ende der Schlaufe erreicht und sich dabei selbst hakt. Problematisch ist diese Montage, wenn im Drill die Hauptschnur reißt.
Die Schlaufenmontage, bestehend aus einer großen Schlaufe und einer kleinen.
Futter und Lockstoffe
Eine Packung Paniermehl und eine kleine Dose Mais, dazu eine Portion Maden, vielleicht Würmer und Caster – das reicht für einen Feeder-Ansitz. Das Paniermehl wird so durchgefeuchtet, dass es sich beim Wurf im Futterkorb hält, sich aber an der Oberfläche (Stillwasser) beziehungsweise am Grund (Fluss) aus dem Korb löst. Sie können auch fertige Feeder-Mischungen kaufen. Ein Kilo kostet etwa vier Euro und reicht für eine oder zwei Feeder-Sitzungen. Die Fertigfutter enthalten Substanzen, auf die bestimmte Fischarten besonders ansprechen (sollen) und die das Verhalten des Futters verschiedenen Gewässertypen anpassen. So enthält Feeder-Futter für Stillwasser Partikel, die vom Grund aufsteigen und so eine zusätzliche Lockwirkung ausüben. Voll im Trend liegen schließlich Dips, in die man den Hakenköder eintaucht, um ihn für die Fische noch attraktiver zu machen.