Eines der berühmtesten Spinnsysteme für den toten Köderfisch ist der englische Chapman-Spinner, der früher auch in großen Mengen in Deutschland verkauft wurde.
Der erste größere Hersteller dieses Spinnsystems für Köderfische war wohl die Firma Allcock & Co. in Redditch. Im 1871er Katalog des Herstellers findet sich dieses unverwechselbare Spinnsystem. Der Chapman-Spinner war ohne Zweifel das erfolgreichste System dieser Art. Aber dieser geflügelte und bleibeschwerte Spieß wurde nie patentiert. Trotz intensiver Forschungen konnte der Namensgeber Mr Chapman noch nicht ausfindig gemacht werden. Nur eines ist bisher sicher: Zuerst taucht das Chapman-System 1859 im Buch „Spinning & Trolling“ von H.J. Alfred auf.
Das hier gezeigte System ist riesig, eindeutig fürs Hechtfischen gedecht. Der Spieß alleine hat eine Länge von 14,5 cm, der Seitenarm mit zwei Drillingen ist 17 cm lang. Köderfische, die damit gefischt wurden, mussten als mindestens 20 cm und größer gewesen sein.
Besonders charmant ist der Briefumschlag, in dem das Spinnsystem über 100 Jahre steckte. Mit Bleistift steht darauf in Schreibschrift „Schöttmann Spinner“, Schöttmann ist doppelt unterstrichen. Da hat offenbar der Angler im Angelladen nicht richtig hingehört oder einfach lautmalerisch den englischen Namen nachempfunden. In den deutschen Katalogen findet sich nämlich ausschließlich der englische Name „Chapman“.
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