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Buch-Tipp: Fliegenfischen

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Bild: Peter Schmidt

Peter Schmidt präsentiert uns mit seinem 320 Seiten starken Werk „Fliegenfischen – magische Fliegen, geniale Erfindungen, legendäre Fliegenfischer“ die glorreiche Vergangenheit einer großen Kunst.

In jahrelanger Arbeit hat er das erste deutschsprachige Buch zur Geschichte des Fliegenfischens zusammengestellt. Ihm ist ein reich bebildertes Standardwerk gelungen. Über viele Jahre hat Peter Schmidt lange Gespräche mit Fliegenfischern weltweit geführt, Meter von Büchern und Zeitschriften ausgewertet und unzählige historische Quellen gesichtet. So konnte er viele Geheimnisse des Fliegenfischens aufdecken, von denen er in seinem Buch berichtet. Sein Buch gibt einen Eindruck davon, warum gerade das Flugangeln mit einem Köder aus Haaren und Federn seit Jahrhunderten so viele Menschen fasziniert.

Urfliegen nachgespürt

Peter Schmidt ist weit zurück in der Geschichte auf die Suche nach den ersten Kunstfliegen gegangen. Er hat Angelhaken eines Keltenfürsten aufgespürt und die mazedonische Urfliege nachbinden lassen. Er berichtet von der Vederangel und Federlschnur des Hochmittelalters, als Adlige und Mönche diesen edlen Sport in Süddeutschland pflegten. In der ganzen Welt ist er auf die Suche nach den Vorformen des Flugangelns gegangen, so behandelt sein Buch auch das heute wieder moderne traditionelle Tenkara-Fischen der Japaner.

Von Drachenfliegen und vergessenen Mustern

Besonders für gestandene Fliegenfischer ist das Buch eine Inspirationsquelle. Nach dem Lesen will man die historischen fränkischen Fliegen von der Wisent gleich nachbinden. Natürlich wird auch die Geschichte der englischen Fliegenfischerei ausführlich dargestellt. Schmidt berichtet von Drachenfliegen, vergessenen Mustern und berühmten Fliegenfischern und –bindern wie Halford, Marryat, Kelson, Francis oder Skues.

Ein großes Kapitel bildet auch die Fliegenfischerei in den USA. Hier recherchiert Peter Schmidt unter anderem der Geschichte heute noch immer sehr bekannter Fliegenmuster wie Royal Coachman oder Adams hinterher.

Alte deutsche Fliegen neu entdeckt

Ein sehr lesenswertes Kapitel ist der Geschichte deutscher Fliegenmuster gewidmet. Hier wird der Fliegenbinder ins Schwelgen kommen und Muster wie die Horrocks-Fliege, die „Püttlach“ von Bavaria oder Bischoffs Märzbraune gleich nachbinden wollen. Das Buch bietet aber noch viel, viel mehr. Nur ein paar Stichworte zum Mund wässrig machen: Chinesische Muster von Stork, Eisvogelfliege nach Heintz, Devaux-Fliegen, Lefty Kreh, Brunner-Fliegenruten, Charles Ritz…

Flyfishing 2.0

Den Abschluss des Buches bilden Kapitel über das „Fliegenfischen im Weltraum-Zeitalter“ und „Flyfishing 2.0“. Im letzen Kapitel forscht Peter Schmidt dem Erfolgsbuch „Aus der Mitte entspringt ein Fluss“ von Norman Maclean nach und stellt Fliegenmuster vor, die im Buch gefischt werden.

Alles in allem ist „Fliegenfischen“ das perfekte Weihnachtsbuch, für alle, die sich für die hohe Kunst des Fischfangs mit der Fliege interessieren. Ein perfekter Schmöker für verregnete Nachmittage, inspirierend und lehrreich.

Info: Peter Schmidt, Fliegenfischen – Magische Fliegen / Geniale Erfindungen / Legendäre Fliegenfischer, 2015, Salmo Verlag, www.salmoverlag.de. ISBN 978-3-9812206-9-8, 320 Seiten, Hardcover gebunden, Preis 39,50 Euro. Bezug über Amazon…

-tk-

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