Die Meere der Welt sind überfischt. Umweltbewusste Verbraucher stehen deshalb oft ziemlich ratlos an der Fischtheke im Supermarkt.
Darf ich Kabeljau oder Zuchtlachs überhaupt noch kaufen? Kann ich bei Süßwasserfischen aus der Fischzucht, zum Beispiel bei Regenbogenforellen oder Karpfen, ein besseres Gewissen haben? Sind die ganzen Nachhaltigkeitszertifikate überhaupt etwas wert? Oder angele ich mir meine Fische am besten selbst?
Der Journalist und Bestseller-Autor Manfred Kriener hat sich zusammen mit dem Gewässerökologen Stefan Linzmaier die Faktenlage zum Thema Fisch kritisch angeschaut. Hochgerüstete Fischereiflotten durchpflügen die Weltmeere, viele Fischbestände bewegen sich am Rande des Zusammenbruchs. Wildfänge sind bei vielen Fischarten deshalb ziemlich bedenklich. Aber auch die Aquakultur ist keine Patentlösung. Die Massentierhaltung in Netzgehegen, etwa beim Lachs, sorgt an den Küsten Nordeuropas für Probleme. Importe aus Asien, etwa von Tilapien und Pangasius-Welsen, verlagernd das Problem nur. Geschlossene Indoor-Aquakultur-Anlagen sind nicht unbedingt artgerecht. Einfache Lösungen gibt es also nicht.
Abgerundet wird das Buch über den sorgsamen Umgang mit der Ressource Fisch mit einem gut recherchierten Kapitel über den Angelsport. Dazu kommen noch 21 Fischportraits von Aal bis Zander.
Info: Manfred Kriener, Stefan Linzmaier: Fisch in Seenot. S. Hirzel Verlag, April 2024. Taschenbuch, kartoniert, 232 Seiten. ISBN 978-3-7776-3399-2. Preis: 22,00 Euro