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Buch-Tipp: Am liebsten am Wasser

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Bild: Markus Heine

Seit einigen Tagen ist das Buch „Am liebsten am Wasser – Ein Angler erzählt“ von Markus Heine erhältlich. FISCH & FANG hakte beim Autoren nach, was ihn zu dem Buch bewogen hat und warum das Angeln für ihn so wichtig ist.

Ein Interview über die Gemeinschaft am Wasser, gelbe Giftfrösche und den besten Angler der Welt.

F&F: Markus, seit einigen Tagen gibt es Deinen Erzählband „Am liebsten am Wasser“. Worum geht es in dem Buch?

MH: Ich wollte ein Buch schreiben, das nicht darüber handelt, wie man in möglichst schneller Zeit viele und große Fische fängt, sondern eines, das beschreibt, was uns am Angeln so fasziniert. Warum pilgern wir tagein, tagaus ans Wasser, um dort – seien wir ehrlich – meistens nichts zu fangen. Die kapitalen Fische können es also nicht sein.

Der Erzählband ist illustriert mit Zeichnungen von Michael Huber. Hier ist der Brotfisch Norwegens zu sehen: der Dorsch. Manchmal wundert man sich, wie gierig die Fische sind. Da können schon mal zwei Pilker verschluckt werden.

F&F: Sondern?

MH: Dass man Spaß am Angeln hat. Dass man gerne am Wasser ist, ob man nun etwas fängt oder nicht. Vor allem sollte man unser Hobby nicht zu verbissen sehen. Es geht schließlich immer noch lediglich darum, einen Fisch zu fangen. Auch wenn es natürlich das schönste Hobby der Welt ist.

F&F: Was hat Dich dazu bewogen, dieses Buch zu schreiben?

MH: Schon immer hatte ich den Traum, ein Buch mit schönen Angelgeschichten zu schrieben. Schließlich bin ich seit fast 25 Jahren Angler, und da ist einiges am Wasser passiert. Vor allem viele lustige und spannende Sachen. Leider sind in den letzten Jahren kaum noch Erzählbände übers Angeln erschienen. Alles handelt nur um stumpfe Praxis und darum, möglichst viele kapitale Fische zu fangen.

F&F: Du fängst also lieber keine großen Fische?

MH: In 99 Prozent der Zeit am Wasser fange ich keine Fische. Da wäre es doch schlimm, wenn dieser restliche Prozent die Essenz meines Hobbies ausmachen würde. Angeln ist viel mehr als Fische fangen.

F&F: Eine gute Erkenntnis…

MH: Natürlich macht es auch mir keinen Spaß, tagelang nichts zu fangen. Aber aus dem ganzen Fangen eine Wissenschaft zu machen und das Angeln zu technisieren, das ist nicht mein Fall. Ich glaube vielmehr, dass das Angeln wesentlich einfacher ist, als es manche wahr haben wollen. Wenn der Hecht fressen will, dann tut er das. Wenn ihm dann ein Köder zu nahe kommt, welcher das auch sein mag, dann packt er ihn. Wenn er nicht in Jagdlaune ist, beißt er auch nicht – und wir bleiben Schneider.

Den Biss eines Zanders auf dem Lot zu verfolgen, nimmt zwar einen ursprünglichen Reiz des Angelns – einen Adrenalinkick gibt es trotzdem. Markus Heine mogelte sich ins Boot zweier Großzander-Experten.

F&F: Und wenn Du schneiderst, machst Du das am liebsten zu Zweit.

MH: Das stimmt, am liebsten ziehe mit anderen Anglern gemeinsam los. Sich alleine eine Nacht ans Wasser zu setzen, das ist nicht mein Ding. Kommt zwar vor, ist aber nicht die Regel. Ich will eine gute Zeit verbringen und meine Freude mit anderen teilen.

F&F: Trotzdem gibt es in Deinem Buch auch Erzählungen über den Fang großer Fische. So unwichtig scheint der kapitale Fang ja nicht zu sein?

MH: Der Fang eines kapitalen Fischs ist das i-Tüpfelchen unserer Passion. Wenn man so ein Highlight dann noch mit anderen Anglern zusammen erlebt, umso besser.

F&F: Neben schönen Fanggeschichten gibt es in „Am liebsten am Wasser“ viele humorvolle Erzählungen …

MH: In der Regel versuche ich, Fünfe gerade sein zu lassen und die Welt mit einem lachenden Auge zu sehen. Gerade ein geliebtes Hobby sollte Spaß machen und nicht bierernst gesehen werden. Und ich habe das Gefühl, dass gerade beim Angeln sehr viele skurrile Dinge passieren.

F&F: Da kann man dann schon mal Angst vor einem gelben Giftfrosch haben?

MH: Was soll man machen, wenn so ein mieser gelber Frosch plötzlich auf dem Kopfkissen sitzt und dich zum Duell auffordert? Das ließ mich in Brasilien schon zur Adilette greifen…

F&F: ...mit der Du zugeschlagen hast?

MH: Ach nein, wie könnte ich. Schließlich bin ich ja in sein Reich eingedrungen. Der Frosch und ich fanden eine friedlich Lösung, die uns beiden behagte.

F&F: Reisen und Angeln – das passt zusammen.

MH: Perfekt. Das Angeln und das Reisen sind meine großen Leidenschaften. Das spiegelt sich natürlich auch in meinen Erzählungen wieder. Da war zum Beispiel der Dorsch in Norwegen, der gleich zwei Pilker haben wollte. Oder das fantastische Lachsangeln in Alaska, das so gut war, dass das Fischefangen selbst auf dieser Reise nebensächlich wurde. Oder der Doppelmeter in Dänemark.

F&F: Doppelmeter?

MH: Genau, der Doppelmeter, auch so eine lustige Geschichte. Wenn ich in den letzten Jahren mit meinem Kollegen Christian Hoch losgezogen bin, konnten wir des Öfteren beide an einem Tag einen Meterhecht fangen. Der Doppelmeter. Das passierte so oft, dass es kein Zufall mehr sein kann.

F&F: In dem Buch geht es auch um den besten Angler der Welt. Ein hoch gegriffener Titel.

MH: Ehre, wem Ehre gebührt. Das Beste am besten Angler der Welt ist, dass er sich selbst so nie sehen würde. Er weiß alles übers Angeln und noch etwas mehr. Ballastwissen nennt er das, Wissen, dass uns nicht überleben lässt. Für mich ist es immer eine Ehre, mit dieser Koryphäe des deutschen Angelsports losziehen zu dürfen.

F&F: Als zweitbester Angler der Welt sozusagen…

MH: Gerne auch als schlechtester Angler der Welt. Hauptsache, wir genießen das Angeln gemeinsam.

Info: Markus Heine, Am liebsten am Wasser – Ein Angler erzählt, 148 Seiten, 23 Illustrationen, erhältlich als gebundenes Hardcover mit farbigen Illustrationen (ISBN 978-3-7347-5022-9, 26,99 EUR), als Taschenbuch in Schwarz-Weiß (ISBN 978-3-7347-3995-8, 14,99 EUR) und als E-Book für 12,99 EUR, Herstellung und Verlag: BoD – Books on Demand, Norderstedt. Auf amazon.de…

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