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Biber-Nachwuchs im Biosphaerium Elbtalaue

1988
Biberjunges auf Erkundung im Biberkessel. Bilder: Biosphaerium/W.Risters

Gut drei Monate sind sie nun schon alt, die beiden Biber, die Ende Mai im Biosphaerium Elbtalaue in Bleckede geboren wurden und die siebenjährigen Alttiere zu „späten“ Eltern machten.

Die Überraschung war groß, denn die Tragezeit ist bei Bibern kaum ersichtlich. Die letzten Wochen haben die putzmunteren Jungtiere überwiegend mit ihren Eltern im Biberbau verbracht. Bis jetzt wurden die Kleinen von der Bibermutter gesäugt, parallel nehmen sie auch schon erste feste Nahrung zu sich. Die markanten Zähne sind auch schon bei kleinen Bibern angelegt, der Nachwuchs kommt „voll ausgestattet“ auf die Welt. So wird es nur noch wenige Wochen dauern bis Zähne groß genug sind und die Jungtiere sich komplett selbständig ernähren können.

Voll ausgestattet: Babys mit Biberzähnen

Ähnlich wie der Nachwuchs an feste Nahrung gewöhnt wird, wird er auch an das Wasser herangeführt. Dank der „Vollausstattung“ ist das Fell von Biberkindern schon von Geburt an dicht gewachsen und wird in den ersten Wochen durch die Elterntiere mit einem speziellen Sekret, das über eine Analdrüse produziert wird, eingerieben.

Die Biber verbringen viel Zeit mit der Fellpflege, damit das Fell nicht durchnässt und warmhält. An Körperstellen, an denen die Tiere selbst nicht hinkommen, z.B. dem Rücken, helfen dann Familienmitglieder weiter. So sind die Kleinen für den ersten Kontakt mit dem Wasser bestens präpariert: Gut gesichert im Maul der Elterntiere begeben sie sich außerhalb des Biberkessels, denn tauchen können die Kleinen noch nicht. Sie sind noch zu leicht und müssen die richtige Technik zunächst erlernen. Jetzt, im Alter von rund drei Monaten beginnen die ersten Schwimmversuche – zunächst nur im sicheren Eingangsbereich des Biberbaus.

Nicht nur mit dem dichten Fell hat die Natur die Tiere auf das Leben am und im Wasser vorbereitet, sondern auch mit Körperöffnungen, in die kein Wasser eindringen kann. So gibt es am Gesäß einen festen Schließmuskel, der auch die Geschlechtsteile umfasst und trocken hält. Daher können Menschen mit bloßem Auge das Geschlecht der Tiere nicht bestimmen. Im Rahmen eines routinemäßigen Gesundheitschecks durch die Tierärztin wurde beim Bleckeder Nachwuchs eine Fellprobe genommen. Die Untersuchung ergab, dass ein männliches und ein weibliches Jungtier im Mai zur Welt gekommen sind.

Info: Wer die Biberfamilie im Biosphaerium Elbtalaue in Bleckede besuchen möchte, hat dazu täglich von 10-18 Uhr Gelegenheit, von November bis März mittwochs bis sonntags von 10-17 Uhr. Der Eintrittspreis beträgt 2 € pro Person, Kinder unter 6 Jahren haben freien Eintritt.

-pm-

Ein Biberjunges schaut neugierig hinter einem Alttier hervor.
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