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Barbenbesatz aus Protest

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Der Deutsche Anglerverband (DAV) und der tschechische Anglerverband „Cesky Rybarsky Svaz“ protestieren gegen den Bau der Elbe-Staustufe bei Decin (Tetschen).

03.11.2006

Beide Verbände befürchten, dass die natürliche Flussdynamik der Elbe durch den Staustufenbau in der Nähe der tschechisch-deutschen Grenze unterbrochen wird. Eine Veränderung des Fischfauna wäre die Folge – bis hin zur Beeinträchtigung der Wanderfisch-Bestände. Am 3. November 2006 werden beide Anglerverbände deshalb im Bad Schandauer Ortsteil Schmilka um 10 Uhr Barben in die Elbe aussetzen. Der Barbenbesatz soll Symbol des Protestes gegen einen weiteren Bau von Staustufen in der Elbe sein, denn Barben benötigen ungehinderte Wandermöglichkeiten. Die Barbe ist der Leitfisch der Elbe-Flussregion in der Böhmisch-Sächsischen Schweiz.

Gefährdete Art der Fließgewässer

Die Barbe gehört zu den karpfenartigen Fischen. Sie hat einen langgestreckten, torpedoförmigen Körper. Vier Barteln und die rötliche Färbung der Brust- und Bauchflossen und der After- und Schwanzflosse sind die Erkennungsmerkmale. Die mittlere Länge beträgt 30 bis 50 cm, die maximale Länge kann bis zu 100 cm betragen. Sie ist ein geselliger Grundfisch und überwiegend dämmerungs- und nachtaktiv. Ihr Lebensraum sind schnellfließende Flussabschnitte mit sandigem oder kiesigem Untergrund und einer guten Wasserqualität. Sie ernährt sich von Schnecken, Insektenlarven, Würmern, Fischlaich und Muscheln. Für die Laichablage benötigt die Barbe flache Kiesbänke. Sie wandert dazu zwischen Mai und Juli flussaufwärts. Im Winter sucht die Barbe ein Winterquartier auf und begibt sich in die Winterruhe. Sie wandert im Fluss sehr intensiv und hat an ihren Lebensraum sehr konkrete Habitatansprüche. Die Barbe zieht am liebsten in der Flussmitte und sucht nicht nur ihre Laichgründe, sondern auch Sommer-, Winter- und Weideplätze auf. Dabei begrenzt jedes Hindernis im Fluss ihren Lebensraum und behindert die Entwicklung guter

Barbenbestände. Als Speisefisch ist die Barbe durchaus wohlschmeckend, jedoch sehr grätenreich. Der Rogen ist ungenießbar und kann Brechdurchfall erzeugen. -tk/pm-

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