Gradniose Morgenstimmung beim Schleppen auf dem Niedersonthofener See. |
-
Anschrift:
Niedersonthofener See
-
Ansprechpartner:
-
Beflügelt von den Erfolgen der Vortage, entern wir am frühen Morgen die Boote, um auf den Niedersonthofer See hinaus zu rudern.
-
Allerdings erweist sich die vermeintlich gute Slipstelle etwas schlammiger und flacher als angenommen. So kostet uns das Ablegen einige Zeit. Doch wer will sich ärgern angesichts der aufgehenden Sonne, die einen zauberhaften Schein über die prachtvolle Naturkulisse legt. Der Wetterbericht, der für heute Hitze von über 30 Grad plus Windstille ankündigt, scheint zu stimmen. Klar, dass wir bei dieser Prognose auf einen schnellen Erfolg hoffen. Mit unseren drei großen und einem kleinen Boot spannen wir den 160 Hektar großen, aber recht übersichtlichen Niedersonthofener See beim systematischen Schleppen fast komplett ab. Dennoch löst sich unsere Formation recht schnell wieder auf. Man will unterschiedliche Seenbereiche absuchen. Auf der glatten Wasseroberfläche spiegelt sich das traumhafte Bergpanorama. Die Kühe auf den umliegenden Weiden läuten das für die Region typische Glockenspiel. Einfach wunderschön! „Was habe ich doch für einen herrlichen Job …“, geht es mir durch den Kopf, während Herbert das Boot rudert und die Sideplaner wie ein Luchs im Blick behält.
Doch diesmal sind es Tom und Flo, die den ersten Fisch fangen. Ein schöner 85er Hecht hat den Bass Harasser in Firetiger genommen. Ein Köder, dem wir nicht das erste Mal gute Fische verdanken. Allerdings macht das aufziehende Kaiserwetter müde und vor allem hungrig – heute Morgen hatte die Tankstelle leider noch geschlossen. Wir sind sehr dankbar, als um neun Uhr der Kiosk am Strandbad öffnet. Endlich Kaffee und eine Brotzeit.
Um zehn Uhr geht es dann wieder auf den See. Inzwischen sind die Temperaturen spürbar gestiegen. So langsam wird es uns richtig warm. Aber noch heißer geht es plötzlich im Boot von Christian und Michael zu. Es erschallt der Ruf: „Fisch im Drill!“ Als wir bei ihnen sind, haben sie den Hecht schon sicher im Kescher. Zwar ist Herbert schweißgebadet vom Rudern, aber der Weg zu den Kollegen hat sich gelohnt. Es ist ein Traumhecht, exakt 100 Zentimeter lang.
Gebisssen hat der Esox auf ein Naturköder-System von A.S.O. Damit wollten die beiden Spezis eigentlich Welse fangen. Denn kurz vor dem Hechteinstieg sahen sie einen starken Waller an der Oberfläche rauben. Und Welse werden im Niedersonthofener See regelmäßig in kapitalen Größen gefangen. Für uns liefert der Großhecht den willkommenen Anlass, der ganz großen Hitzeschlacht beizeiten zu entgehen. Diese traumhafte Drei-Tage-Tour werde ich sicher noch lange in Erinnerung behalten.
Kurz & knapp
Sehr schön gelegener sowie fisch- und fischartenreicher See, der sich auch zum Ansitzangeln eignet. Allerdings starker Badebetrieb im Sommer.
Schwierigkeitsgrad:
Einfach bis mittel.Naturerlebnis:
Allgäu pur.Empfohlene Methode für einen Kurzbesuch:
Aktives Raubfischangeln, Ansitz auf Karpfen und Waller.Gewässer-Check
Lizenzen/Informationen: Tag 13 €, Woche 52 €, Ausgabe u.a. bei Angelbedarf Fischerstadl, Julius Kunert Straße 13, 87509 Immenstadt, Tel. 08323/987796; Campingplatz, Tel. 08379/881; Gasthof Krone, Tel. 08379/212; Gasthof Ochsen Tel. 08303/255. Weitere Informationen bekommt man im Fischerstadl und im Internet unter www.allgaeuerseenland.de
Mindestmaße/Schonzeiten:Hecht 55/15.02.-30.04., Zander 50/15.03.-31.05., Waller 80/-, Aal 40/-, Karpfen 35/-, Schleie 30/-.
Bestimmungen: Saison vom 15.05. bis 30.09., Angelzeiten von 12.05.-31.08. von 05.00-22.00 Uhr und vom 01.09.-15.10. von 06.00-20.30 Uhr. Bootsangeln ist mit zwei Handangeln erlaubt, Echolot und Wallerholz sind verboten. Raubfischangeln nur mit Stahlvorfach.
Bootsverleih: Bootsverleih Max Bertele, Inselcamping, 87448 Niedersonthofen, Tel. 08379/881 und Anders Gerd, Camping Zeh am See, 87448 Niedersonthofen, Tel. 08379/7077.
Unterkunft: Gästeinformation Immenstadt, Marienplatz 3, 87509 Immenstadt, Tel. 08323/ 914176, www.immenstadt.de