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Angeln gehört zu Deutschland

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Matze Koch auf der Jahreshauptversammlung 2018 bei seinem Vortrag
Matze Koch auf der Jahreshauptversammlung 2018 des DAFV bei seinem Vortrag "Angeln in der Mitte der Gesellschaft". Bilder: DAFV, Olaf Lindner

Am 25. Mai 2018 fand die diesjährige ordentliche Jahreshauptversammlung des DAFV in Berlin statt. Über 100 Teilnehmer von 16 Verbänden aus 12 Bundesländern und zahlreiche Gäste waren der Einladung nach Berlin gefolgt.

Zukunft und Positionierung der Angelfischerei in Deutschland

Thematisch stand die Versammlung in diesem Jahr unter dem Motto „Angeln in der Mitte der Gesellschaft“. Neben dem Aspekt der herausragenden sozio-ökonomischen Bedeutung der Angelfischerei für die Gesellschaft, gab es eine ausgiebige Debatte über die Zukunft und Positionierung der Angelfischerei in Deutschland. Ein wesentliches Ergebnis war der einstimmige Beschluss darüber, zeitnahe Schritte für eine deutschlandweite Studie zur Bedeutung und zukünftigen Positionierung der Angelfischerei in die Wege zu leiten. Man war sich darüber einig, dass nur auf Grundlage aktueller wissenschaftlicher Zahlen und Fakten eine Position für die Zukunft der Angelfischerei formuliert werden kann. Die Studie soll ein Fundament für die Kommunikation mit Politik und Gesellschaft bilden, um die vielfältigen Leistungen der Angler für die Natur und unser Gemeinwesen aufzuzeigen. Diese sind nicht allgemein bekannt. Damit sollen Forderungen an die Politik begründet werden, die das Angeln von teilweise völlig überzogenen Regulierungen befreien und die Arbeit der Vereine unterstützen. Die Verbände wollen verdeutlichen: Angeln ist in Deutschland ein Gewinn für die Gesellschaft. Es werden nicht nur Fische gefangen. Angler schützen und tragen Verantwortung für die aquatischen Lebensräume, der Zusammenhalt der Gesellschaft gefördert, junge Menschen werden an die Natur herangeführt und lernen Verantwortung zu tragen. Die etwa 3,8 Millionen aktiven Angler stehen in der Mitte unserer Gesellschaft. Gleichzeitig wollen die Verbände den nicht gerechtfertigten öffentlichen Angriffen durch selbsternannte Tierrechtsorganisationen entgegentreten.

Namhafte Gäste aus der Bundespolitik

Nach einer kurzen Begrüßung durch die Präsidentin Frau Dr. Christel Happach-Kasan richteten mit Gerd Conrad, Dr. Michael von Abercron (CDU), Dr. Gero Hocker (FDP) und Jan Korte (Die Linke) namhafte Bundespolitiker ein Grußwort an die Teilnehmer.

Gerd Conrad, Ministerialrat im Bundesamt für Ernährung und Landwirtschaft

Gerd Conrad (Ministerialrat im Bundesamt für Ernährung und Landwirtschaft) gab einen kurzen Überblick über den aktuellen Stand der Aal-Managementpläne. Die aus dem Plan geforderte 40% Abwanderungsquote von Blankaalen wurde dieses Jahr mit 43% zwar leicht überschritten, ist aber im mehrjährigen Trend rückläufig. Dazu gibt es einzelne Aal-Einzugsgebiete, welche unter den geforderten 40% liegen. Damit steht Deutschland in der Pflicht im September 2018 der EU einen Bericht mit zusätzlichen Maßnahmen zum Schutz der Aale vorzulegen. Er unterstrich dabei, alle negativen Einflussfaktoren zum Schutz der Aale zu betrachten. Eine weitere Einschränkung der Angel- und Berufsfischerei allein wird die Bestände langfristig nicht retten.

Dies entspricht der Kernforderung des DAFV die Mortalität der Aale in den Turbinen der Wasserkraftanlagen, den Habitatverlust auf Grund der fehlenden Durchgängigkeit, die Sterblichkeit durch den Kormoranfraßdruck, als auch den illegalen Handel von Glasaalen endlich wirksam und nachvollziehbar anzugehen.

Beim Bag-limit für den Dorsch scheint sich 2019 eine mögliche Entspannung anzubahnen. Die Bestände haben sich auf Grundlage des starken Jahrgangs 2016 mittlerweile deutlich erholt. Bei einer möglichen Erhöhung der Fangquoten für die Berufsfischer sagte Conrad zu, die Angler gleichberechtigt zu beteiligen. Aus Sicht des DAFV ist es nur folgerichtig diejenigen, die sich mit dem Bag-limit um den Schutz der Dorsche verdient gemacht haben an dem Erfolg auch gleichberechtigt zu beteiligen. Auch wenn der DAFV beim jüngsten runden Tisch in Wismar noch einmal klar verdeutlicht hat, dass er langfristig das Instrument bag-limit nach wie vor für ungeeignet hält. Der DAFV und seine Mitgliedsverbände befürworten nach wie vor, die im Rahmen der Resolution formulierten Alternativvorschläge.

BMEL kritisiert Angelverbote ohne Begründung

Conrad bekräftigte noch einmal, dass das BMEL über das Vorgehen der ehemaligen Bundesumweltministerin Barbara Hendricks am letzten Tag ihrer Amtszeit alles andere als glücklich war. Für die Angelverbote in den Naturschutzgebieten der AWZ gibt es auch nach Ansicht von Conrad bis heute keinen schlüssigen Grund. Das heute die Berufsfischerei in diesen Gebieten noch erlaubt, während die Angelfischerei bereits verboten ist, liegt an der notwendigen Verfahrensbeteiligung der Nachbarstaaten für ein Verbot der Berufsfischerei. Auch die Berufsfischerei soll in naher Zukunft in diesen Gebieten einem Verbot unterliegen. Auch wenn damit eine unverständliche Regelung erklärt wurde, ändert es nichts an dem grundsätzlichen Missstand rein ideologisch begründeter Verbote.

In einer persönlichen Nachricht bemerkte Conrad, dass er im April 2019 in den Ruhestand gehen wird. Er bedankte sich ausdrücklich beim DAFV und den Anglern für die jahrelange gute Zusammenarbeit.

Dr. Michael von Abercron (CDU)

Für Dr. Michael von Abercron (CDU) ist der Einbezug der Freizeitfischerei in die gemeinsame Fischereipolitik der EU nicht nur folgerichtig, sondern längst überfällig. Viele Fischbestände in den Meeresgebieten der EU werden bewirtschaftet und Angler bereits heute beim Dorsch, Wolfsbarsch als auch dem Lachs reglementiert, ohne dass sie gleichberechtigt an den Entscheidungsprozessen beteiligt werden. Abercron griff damit eine Forderung des DAFV im Rahmen der European Anglers Alliance auf. Auch in den weiteren Ausführungen konnte man spüren, dass Herr von Abercron die anstehenden Probleme der Angler ernst nimmt. So bekundete er seine Unterstützung bei der Überprüfung der Gemeinnützigkeit von zweifelhaften Tierrechtsorganisationen.

Kormoran-Schutzstatus überprüfen

Dazu unterstrich er die Notwendigkeit den Schutzstatus auf Grundlage der Vogelschutzrichtlinie für den Kormoran zu überprüfen. Kormorane haben in der EU längst einen günstigen Erhaltungszustand erreicht und bedrohen geschützte Fischarten. Eine Aufnahme des Kormorans in Anhang II a der Vogelschutzrichtlinie und damit die Ausweisung als bejagbare Art ist dringend erforderlich. Auch für den Aal bekräftigte Abercron die Notwendigkeit für einen übergreifenden Schutzansatz, der alle negativen Faktoren berücksichtigt. Herr von Abercron bedankte sich bei den Anglern für deren unermüdlichen ehrenamtlichen Einsatz. Dabei hob er die Hege und Pflege unserer heimischen Fische und Gewässer, als auch die vielen Anstrengungen im Rahmen von Naturschutzprojekten hervor.

Dr. Gero Hocker, FDP

Mit Spannung wurde auch die Rede von Dr. Gero Hocker erwartet. Hat er doch jüngst im Bundestag eine öffentliche Anfrage zu den Möglichkeiten einer Aberkennung der Gemeinnützigkeit von zweifelhaften Tierrechtsorganisationen eingebracht.

Zu Anfang betonte auch Hocker, dass Kormorane europaweit längst einen günstigen Erhaltungszustand erreicht haben. Hocker kündigte an, eine Initiative für ein bundesweit einheitliches Kormoranmanagement auf den Weg zu bringen und damit die unzureichenden Maßnahmen auf Grundlage 16 verschiedener Ausnahmegenehmigungen (den so genannten Kormoranverordnungen der jeweiligen Bundesländer) in einen übergreifenden Managementplan zu überführen. Dazu thematisierte Hocker die schlechte Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie und die fehlende Durchgängigkeit in den deutschen Fließgewässern. Er kritisierte, dass Wasserkraftanlagen nur selten dem aktuellen „Stand der Technik“ entsprechen und mit modernen Fischschutzvorrichtungen ausgestattet sind. „Wir fliegen zum Mond, aber sind nicht in der Lage die Durchgängigkeit unserer Gewässer zu gewährleisten“, so Hocker. Zum Thema zweifelhafter Tierrechtsorganisation führte Hocker aus: „Gemeinnützigkeit ist im Grunde eine gute Einrichtung, aber dann muss man auch etwas für das Gemeinwohl erbringen.“. Dabei bewegen sich Tierrechtsorganisationen mit ihren Forderungen immer häufiger am Rande oder jenseits des Gesetzes. Er bekräftigte mit seiner Anfrage im Bundestag alle Möglichkeiten auszuloten, Organisationen, welche systematisch gegen geltendes Recht verstoßen den Status der Gemeinnützigkeit abzuerkennen.

Jan Korte, 1. Parlamentarischer Geschäftsführer der Partei „Die Linke

Jan Korte, 1. Parlamentarischer Geschäftsführer von der Partei „Die Linke“, ist selbst begeisterter Angler. Am Anfang der Rede gab Korte zu bedenken, dass er es grundsätzlich für falsch hält Angler und Berufsfischer gemeinsam zu regulieren. Dazu sprach sich Korte gegen ein Aal-Fangverbot für Angler aus. Es ist die falsche Logik diejenigen mit einem Fangverbot zu belegen, die sich nachweislich um den Erhalt der Aal-Bestände verdient gemacht haben. Ohne die flächendeckenden Besatzmaßnahmen der Angler, gäbe es wohl kaum noch Aale in den meisten unserer Gewässer.

Korte verdeutlicht mit einem Beispiel aus seinem Wahlkreis die unsägliche Praxis Angler mit Verboten auf Grundlage von Schutzgebietsverordnungen und FFH-Managementplänen an ihren eigenen Gewässern zu belegen, die sich über viele Jahre erst durch die Hege und Pflege der Angler dazu entwickelt haben.

Auch er hält als überzeugter Humanist die Praktiken von Tierrechtsorganisationen, Tiere und Menschen auf eine Stufe zustellen für absolut inakzeptabel, gibt aber zu bedenken, dass er die jüngste Initiative von Gero Hocker im Bundestag für gefährlich hält, da auch Angelvereine im Dickicht der komplizierten Gesetze und Verordnungen in der Vergangenheit mit dem Gesetz in Konflikt gekommen sind.

Dazu sieht er die Bundesregierung in der Pflicht, die Fischerei in Deutschland mit einem einheitlichen Rahmengesetz zu regeln und den unhaltbaren Zustand mit 16 verschiedenen Fischereigesetzen und Verordnungen zukünftig aufzulösen.

Interfraktionelle Arbeitsgruppe in Zusammenarbeit mit den Anglerverbänden

Am Ende seiner Rede kündigt Korte an, im Bundestag eine interfraktionelle Arbeitsgruppe von angelnden Bundestagsabgeordneten einzuberufen und auf bundespolitischer Ebene in Zusammenarbeit mit den Anglerverbänden für die Interessen der Angler einzustehen. Wir freuen uns ausdrücklich über diese Initiative von Jan Korte und werden diese mit aller Kraft unterstützen.

Fred Bloot, Präsident der European Anglers Alliance (EAA)

Ein Altbekannter und gern gesehener Gast beim DAFV ist der Präsident der European Anglers Alliance (EAA) Fred Bloot. Dieser brachte das Auditorium erst mal zum Schmunzeln, indem er betonte, dass es ein großes Glück für die deutsche Nationalmannschaft ist, dass Holland an der Fußballweltmeisterschaft im Sommer nicht teilnehmen wird.

Bloot bekräftigt, dass sich die Angler in ganz Europa mit ähnlichen Problemen konfrontiert sehen und daher der hervorragenden Zusammenarbeit auf Europäischer Ebene im Rahmen der EAA eine herausragende Bedeutung zu kommt. Auf Grundlage der Initiative des DAFV wird es im Herbst dieses Jahres eine Sitzung mit Europaabgeordneten zum Thema Kormoran geben. Dazu bekräftigt Bloot die Forderung der EAA die Freizeitfischerei in die gemeinsame Fischereipolitik der EU zu integrieren.

Dr. Uwe Brämick

Dr. Uwe Brämick stellte sich als Vertreter zweier Organisationen vor. Zum einen als 2. Vorsitzenden des Verbandes Deutscher Fischereiverwaltungsbeamter (VDFF). In dieser Funktion wurde jüngst eine Fachinformation zum „Stand des Wissen und der Technik bei

Fischschutz- und Fischabstiegssystemen an Wasserkraftanlagen“ veröffentlicht. Der DAFV hat darüber bereits ausgiebig berichtet. Dieser Veröffentlichung kommt deshalb soviel Bedeutung zu, da es jetzt keine Ausrede seitens der Wasserkraftbetreiber mehr gibt, dass es keine geeigneten Lösungen für einen effektiven Fischschutz gibt. Der DAFV will damit in Zukunft den Druck auf die überfälligen Nachrüstungen alter Anlagen erhöhen.

Dr. Brämick gab dazu als Fischereiwissenschaftler einen umfassenden Einblick über den aktuellen Stand der Aal-Managementpläne und die neusten Forschungsergebnisse zum Thema Aal. Viele Erkenntnisse zum Lebenszyklus der Aale müssen auf Grundlage der neuen Forschungsergebnisse in Frage gestellt werden. Zum Stand der Wissenschaft bekundet Brämick: „Da gibt es ganz wenig Wissen, ganz viel Vermutung und eine gehörige Portion Glauben“. Er bekräftigte, dass ohne die flächendeckenden Besatzmaßnahmen der Angler und Fischer eine Zielerreichung der Aal-Managementpläne unmöglich ist. Würde man die Besatzmaßnahmen aufgeben, so würde man auch weite Teile der deutschen Gewässer als Lebensraum für den Europäischen Aal aufgeben. Trotzdem sind die Maßnahmen wissenschaftlich umstritten. Es kommt darauf an den Fang und den Transport von Glasaalen gegenüber dem Szenario die Aale vor den Küsten einfach sich selbst zu überlassen, hinsichtlich ihres Nettonutzen für eine spätere Abwanderung zu bewerten.

Bankrotterklärung für den Fischschutz in Deutschland

Für den DAFV käme die Aufgabe der Aal-Managementpläne einer Bankrotterklärung für den Fischschutz in Deutschland gleich. Der Aal ist eine heimische Fischart in Deutschland. Die Politik hat es über Jahre versäumt, notwenige Schutzmaßnahmen auf Grundlage bestehender Verträge umzusetzen (WRRL, Kormoranmanagement, FFH-Richtlinie). Sich einzugestehen, dass die Lebensräume auf Grundlage der aktuellen Situation für heimische Fische nicht mehr geeignet sind, ist nichts anderes als eine vollständige Bankrotterklärung für die Zukunft unserer heimischen Fischbestände – insbesondere der Wanderfische. Dies muss mehr als genug Anlass geben, die wirklichen Verursacher nun endlich in die Pflicht zu nehmen und die langjährigen Forderungen des DAFV mit konkreten Maßnahmen seitens der Politik zu hinterlegen.

Matze Koch, Angeljournalist

Mit seiner unnachahmlichen Art und einem unterhaltsamen Vortrag über die Möglichkeiten das Angeln in die Mitte der Gesellschaft zu rücken, zog Matze Koch die Teilnehmer in seinen Bann. Als aktiver Angler und Leiter verschiedener Angelprojekte verdeutlichte Koch die gesellschaftliche Bedeutung der Angelfischerei in Bildern. Dabei ging er auch durchaus selbstkritisch mit den Anglern ins Gericht. Er appelliert an die freiwillige Selbstverantwortung der Angler und darüber nachzudenken wie Angler ihre Leidenschaft im Einklang mit der Natur und anderen Nutzergruppen ausüben können. Er verweist vor allem auf die Extreme, als mögliche Probleme für eine breite gesellschaftliche Akzeptanz. Daneben stellt er aber auch die herausragende Bedeutung des Angelns für Gemeinschaft, Jugendbildung, Erholung und Naturerfahrung eindrücklich heraus. Klare Kante zeigt Koch bei dem Thema Tierrechtsorganisationen. Er verdeutlicht die teilweise unglaublichen und menschenverachtenden Auswüchse, die selbsternannte Tierrechtsorganisationen der Gesellschaft aufzuerlegen versuchen. Mit tosendem Applaus und dem Wunsch einiger „Selfies“ beendet Matze Koch den gelungenen Vortrag.

Dr. Christel Happach-Kasan, DAFV-Präsidentin

Im Anschluss präsentierte die Präsidentin Frau Dr. Christel Happach-Kasan die wesentlichen Projekte des DAFV in den Jahren 2017 und 2018. Das Jahr begann mit einer gelungenen Präsentation auf der Grünen Woche in Berlin in der Halle des Ministeriums für Ernährung und Landwirtschaft. Erstmalig war der Verband auf der Didacta und stellte dort seine Broschüre des Fisches des Jahres vor. Der Stichling ist die Fischart, die in jedem Biologieschulbuch mit seinem besonderen Fortpflanzungsverhalten dargestellt wird. Die Lippe, die Flusslandschaft der Jahre 2017/2018, wurde in einer gemeinsamen Veranstaltung in der ehemaligen Zeche Leopold in Dorsten vorgestellt. Der früher industriell geprägte Fluss ist heute in weiten Teilen naturnah und Lebensraum für seltene Tier- und Pflanzenarten. Zwei politische Themen waren prägend: der Aal und der Dorsch. Über 1,3 Millionen Querbauwerke in unseren Flüssen, darunter rund 8000 Wasserkraftwerke, behindern die Durchgängigkeit unserer Flüsse. Darunter leidet insbesondere der Aal. Sein Bestand wird insbesondere durch den Besatz gestützt. Denen, die den Besatz durchführen, sollte in den Binnengewässern das Angeln auf Aal erlaubt bleiben. Im Oktober wird über die Bewirtschaftung des Dorsches in der Ostsee entschieden werden. Der DAFV hält das Bag-limit für ein wenig geeignetes Instrument. Bereits im Gespräch mit den Abgeordneten des EU-Parlaments Ulrike Rodust und Werner Kuhn in Wismar ist der DAFV dafür eingetreten, dass die Angler analog zu den Erwerbsfischern an der Nutzung des erholten Dorschbestandes beteiligt werden. Ziel des DAFV ist es, dass auch in 10 Jahren Kinder und Enkel völlig unkompliziert Angeln gehen können.  Dafür muss der Gesellschaft deutlich werden, welche enormen Leistungen die organisierten Angler für die Gesellschaft erbringen.

Zum Ende des öffentlichen Teils der Jahreshauptversammlung überreicht die Präsidentin Philipp Czapla den DAFV Förderpreis. Herr Czapla untersuchte im Rahmen seiner Bachelorarbeit den Aktionsraum sowie das Verhalten von besetzten und angestammten Hechten im Kleinen Döllnsee. Zum Einsatz kam die hochaufgelöste Ultraschalltelemetrie. Die Ergebnisse zeigen, dass die besetzten Hechte keine größeren verhaltensseitigen Auffälligkeiten zeigen und sich ganz überwiegend problemlos im neuen Ökosystem etablieren.

Der Bundesnaturschutzwettbewerb ging an den ASV Mittleres Stuntzachtal – Heiligenzimmern e.V. aus Baden-Württemberg. Der Vereinsvorsitzende, Marcus Türk, stellte das Projekt stellvertretend vor. Die Jungangler des ASV Mittleres Stunzachtal-Heiligenzimmern haben an der örtlichen Schule, zusammen mit Grundschülern einen Fisch-Lehrpfad eingerichtet, zu dem die Dritt- und Viertklässler im Rahmen des Kunstunterrichts Fischbilder gemalt hatten. Bei einem Projekt mit einer weiteren Schule wurden Vogelnistkästen gebaut, die zusammen von Schülern und Junganglern rund um die Teichanlage des Vereins aufgehängt wurden.

Dr. Christel Happach-Kasan überreichte Bernhard Pieper zum Dank für seine Verdienste und sein hohes Engagement im DAFV die Goldene DAFV-Ehrenmedaille. Bernhard Pieper wurde auf der außerordentlichen Hauptversammlung am 15.02.2013 zum Vizepräsidenten für Angeln und Fischen gewählt und im Januar 2014 übernahm er das Amt des Vizepräsidenten für Finanzen, welches er bis zu seinem Abschied am 06.05.2017, mit ganz besonderem Einsatz und überaus erfolgreich, ausübte.

Rainer Schiller, Präsident des Landesfischereiverbandes Bremen e.V., wurde als Vorbild für seinen ehrenamtlichen, langjährigen und außerordentlichen Einsatz in seinem Landesverband zum Dank mit der Goldenen DAFV-Ehrenmedaille durch die Präsidentin Dr. Christel Happach-Kasan ausgezeichnet.

-pm-

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