ANZEIGE

Alte deutsche Bootsmotoren

237
Bootsmotoren-Katalog von EFFZETT aus dem Jahr 1936, damals bestand die Firma schon 25 Jahre.
Bootsmotoren-Katalog von EFFZETT aus dem Jahr 1936, damals bestand die Firma schon 25 Jahre.

Man glaubt es kaum, aber es gibt auch Angelgeräte-Sammler, die sich für alte Bootsmotoren und Außenborder interessieren.

Ganz besonders interessant sind EFFZETT-Motoren, die vor um die 100 Jahren von einer Tochterfirma der Deutschen Angelgeräte-Manufaktur in Berlin hergestellt wurden. Es gibt Sammler, die haben zahlreiche Exemplare dieser wirklich sehenswerten Motoren-Schönheiten in ihrer Sammlung stehen.

Gerhard Dee beschränkt sich auf Kataloge und Faltblätter zu diesem interessanten Thema, er schrieb uns dazu:

„Hallo Thomas, für die Lagerung alter Bootsmotoren fehlt mir leider der erforderliche Platz. Ersatzweise habe ich Kataloge und Prospekte zu diesem Thema zusammengetragen. Ergänzend zum Blog-Beitrag von Markus Schober über den HANS-GRADE-Motor hier mal ein paar Bilder von solchen Papieren aus der Zeit um 1930.

Die Nachfrage nach Sportboot-Motoren, auch von Anglern, war wohl enorm. Trotz Unterbrechung durch den 1. Weltkrieg, gab es nur kurze Zeit nach Verkaufsbeginn schon zahlreiche verschiedene Modelle, sowohl für den alltäglichen Einsatz wie auch für spektakuläre und aufsehenerregende Bootsrennen.

Kataloge und Werbeflyer zeigen den damaligen Stand der Technik und belegen eine stetige Weiterentwicklung. Alte Betriebsanleitungen und Ersatzteillisten sind heute gesuchte Ratgeber für den Betrieb und die Restauration von historischen Bootsmotoren.

Wie bereits beim GRADE-Motor erwähnt, wollten nach dem Anfangserfolg von EFFZETT schnell auch andere deutsche Motoren-Hersteller von der gewinnversprechenden Marktlage profitieren. Dazu gehörten u.a. die PROMETHEUS GmbH mit dem „Delphin“, FICHTEL & SACHS, KÖNIG oder ZÜNDAPP.

Um die Konkurrenz im harten Wettbewerb auszustechen, ließ man sich schon damals Einiges einfallen. So schickte beispielsweise EFFZETT an den Wochenenden eine Flotte von Kundendienst-Booten auf die Gewässer rund um Berlin. Eine Karte auf der Rückseite des 1936er Katalogs zeigt, welches Serviceboot wo patrouillierte. In einer Zeit ohne Handys und Mobilfunk sicher ein gutes Verkaufsargument, zumindest für alle Berliner Freizeitkapitäne. Herzliche Grüße, Gerhard“

Link-Tipp: Seitenborder für Faltboote

Infos, Fragen und Anregungen bitte an thomas.kalweit@paulparey.de

Boots-ADAC: Rund um Berlin hatte EFFZETT damals zahlreiche Kundendienst-Boote im Einsatz.
Boots-ADAC: Rund um Berlin hatte EFFZETT damals zahlreiche Kundendienst-Boote im Einsatz. Wassersport war in den 1930ern im Berliner Sommer das angesagte Freizeitvergnügen.
Prospekt der Effzett-Motorenfabrik ("FZ"): Otto Kuntze war damals auch Inhaber der D.A.M.
Prospekt der Effzett-Motorenfabrik ("FZ") - "älteste und größte Außenbordermotorenfabrik Deutschlands": Mitinhaber Otto Kuntze war damals auch Inhaber der D.A.M.
Der Effzett-Außenborder: "Meist gefahrener Motor der Gegenwart" oder "führender Außenbordmotor fürs Wochenend" sind nur Beispiele für Superlative, mit denen dieser "Volksmotor" angepriesen wurde.
Der Effzett-Außenborder: "Meist gefahrener Motor der Gegenwart" oder "führender Außenbordmotor fürs Wochenend" sind nur Beispiele für Superlative, mit denen dieser "Volksmotor" angepriesen wurde.
Es gab auch einen F.Z.-Renn-Außenborder für damals stolze 1.100 Reichsmark. Der Stundenlohn eines Arbeiters lag seinerzeit bei 60-80 Pfennigen.
Es gab auch einen F.Z.-Renn-Außenborder für damals stolze 1.100 Reichsmark. Der Stundenlohn eines Arbeiters lag seinerzeit bei 60-80 Pfennigen.
Neben Außenbordern waren auch Seitenborder für Faltboote im Angebot.
Neben Außenbordern waren auch Seitenborder für Faltboote im Angebot.
Effzett baute auch größere Einbaumotoren für Sportboote.
Effzett baute auch größere Einbaumotoren für Sportboote.
Faltboot mit Seitenborder. So verbrachte man in den 1930er Jahren das Wochenende, nicht viel anders als heute.
Faltboot mit Seitenborder. So verbrachte man in den 1930er Jahren das Wochenende, nicht viel anders als heute.
Auch andere Hersteller sprangen auf die Freizeit-Welle auf. Hier ein Seitenborder der Schweinfurter Firma Sachs.
Auch andere Hersteller sprangen auf die Freizeit-Welle auf. Hier ein Seitenborder der Schweinfurter Firma Sachs.
Klein, leicht und tragbar: Der König-Motor aus Berlin.
Klein, leicht und tragbar: Der König-Motor aus Berlin.
Delphin-Motor von 1936: Gebaut von der Prometheus-Maschinenfabrik in Berlin-Reinickendorf.
Delphin-Motor von 1936: Gebaut von der Prometheus-Maschinenfabrik in Berlin-Reinickendorf.
ANZEIGE
Abo Fisch&Fang