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Agger-Lachs lässt hoffen

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Agger-Lachse
Schau-Aquarium: Zwei frisch in der Kontrollstation gefangene Lachse zogen die Blicke der Gäste auf sich, darunter auch NRW-Umweltminister Eckhard Uhlenberg (rechts). Die Lachse wurden anschließend wieder ausgesetzt.
Agger-Lachse
Schau-Aquarium: Zwei frisch in der Kontrollstation gefangene Lachse zogen die Blicke der Gäste auf sich, darunter auch NRW-Umweltminister Eckhard Uhlenberg (rechts). Die Lachse wurden anschließend wieder ausgesetzt.
Lachs-Laichgrube
Mitarbeiter des Landesamtes für Umwelt hatten Aquarien aufgebaut, in denen man die Entwicklungsstadien des Lachses betrachten konnte. Hier eine Laichgrube mit Lachseiern.
Junglachse
Nachwuchs mit Zukunft: Auch Junglachse konnten in den Becken bestaunt werden.
Lachspaten
Im Rahmenprogramm des Termines übernahmen Schüler aus der Region Lachs-Patenschaften und erhielten die entsprechenden Urkunden. Alle diese Bemühungen wären ohne die engagierte Mithilfe von Sponsoren der heimischen Wirtschaft nicht möglich, die sich hier aktiv für den Artenschutz einsetzen. Die Schüler nutzten die Gelegenheit, um sich ein mal ein Lachsei unter dem Mikroskop anzusehen. Einblicke in die heimische Welt der Fische bekamen sie bei einem Elektrofischen unterhalb des Fischaufstieges. Der Fang wurde an Ort und Stelle bestimmt und anschließend wieder schonend in die Freiheit entlassen.

Der Rheinische Fischereiverband und die Stiftung Wasserlauf präsentierten am 3. Dezember einen neuen Fischaufstieg an der Agger im Bergischen Land.

07.12.2009

Gute Laune war angesagt beim Präsentationstermin am Aggerwehr bei Troisdorf. Hier entstand ein funkelnagelneuer Fischaufstieg mit Kontrollstation, an der man die aufsteigenden Wanderfische nach Arten bestimmen, kontrollieren und protokollieren kann.

NRW-Umweltminister Eckhard Uhlenberg war als prominentester Gast der Einladung ans Aggerufer gefolgt und nutzte die Gelegenheit, um die Bedeutung des Wanderfischprogramms zu unterstreichen. Nicht ohne Stolz rühmte der Minister die bisherigen Bemühungen in Nordrhein-Westfalen, die immerhin auf einer fast 20-jährige Geschichte basieren: „Beim Lachs sind wir führend in Mitteleuropa“. Noch mehr gute Laune verbreite der Minister mit der Zusicherung, dass das Wanderfischprogramm auch über das Jahr 2011 weiter geführt werden soll. Er wolle sich persönlich dafür einsetzen.

Der Lachs im Sieg-Flusssystem ist noch immer auf die helfende Hand des Menschen bei der Arterhaltung angewiesen ist. Zwar wurde in der Vergangenheit bereits viel erreicht, was die qualitative Verbesserung der Flüsse angeht, aber noch immer gibt es große Defizite, die die natürliche Vermehrung der empfindlichen Wanderfische massiv behindern. Diese ökologischen Engpässe sind in erster Linie die mangelhafte Gewässerstruktur (etwa gut durchströmte Kiesbetten) und die zu intensive Nutzung der ufernahen Flächen durch die Landwirtschaft. Besserung erhoffen sich die Verantwortlichen von der Umsetzung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie, die den Mitgliedsstatten strenge Auflagen bei der Verbesserung der Fliessgewässer macht.

Nordrhein-Westfalen hat kürzlich das Programm „Lebendige Gewässer“ aufgelegt, demnach sollen in den nächsten Jahren 2.200 Kilometer Fliessgewässer in NRW renaturiert werden. Ein Kraftakt, der Milliarden Euro kostet. Minister Uhlenberg versprach: „Wir wollen die Gewässer in einen guten ökologischen Zustand bringen“. Das sei eine Riesenaufgabe. Die aktuellen Zahlen von der Agger belegen einen positiven Trend: In der Aufstiegssaison 2009/2010 wurden hier 80 Lachse registriert, an der Kontroll-und Fangstation an der Sieg wurden sogar 300 Exemplare gezählt. Untersuchungen von Experten am Agger-Oberlauf bestätigten, dass die Lachse hier in erheblichem Ausmaß natürlich ablaichen. Eine Nachricht, die besonders die beteiligten Behörden, Verbände und Fischereivereine optimistisch stimmt, denn sie belegt, das im Prinzip der Lachs wieder eine Chance in den heimischen Bächen und Flüssen hat und auch in der Lage ist, sich natürlich zu vermehren. Hubert Linden, als Vorsitzender der Siegfischereigenossenschaft, verwies auf die Geschichte der Sieg, die früher ein bedeutender Lachsfluss gewesen sei. Unter dem unermüdlichen Einsatz seiner Genossenschaft und der anliegenden Fischereivereine sei es gelungen, besonders die Durchgängigkeit des Flusses maßgeblich zu verbessern. Info: www.wasserlauf-nrw.de -Horst Stolzenburg-

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