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Jahrhundertsommer sorgt für Fischsterben

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Bachforelle aus Fischsterben. Vor allem empfindliche Salmoniden in kleinen Bächen leiden unter der Hitze. Bilder: Landesfischereiverband Westfalen und Lippe

Bedingt durch die langanhaltende Hitzeperiode verzeichnet der Landesfischereiverband Westfalen und Lippe in ganz Nordrhein-Westfalen immer mehr Fischsterben.

Angelvereine versuchen, mit Hilfe von Wasserbelüftern und Not-Abfischungen den ökologischen Schaden zu begrenzen. Die stetig steigenden Wassertemperaturen werden den Fischbeständen Nordrhein-Westfalens immer mehr zum Verhängnis. Derzeit sind insbesondere flache Teiche sowie kleine Bäche und Flüsse von Fischsterben betroffen.

Es wurden in diesem Sommer Wassertemperaturen von bis zu 30 °C in den Gewässern Nordrhein-Westfalens gemessen. Durch die ausbleibenden Niederschläge und die warmen Sommernächte können sich die Gewässer nicht mehr abkühlen. Warmes Wasser nimmt nur wenig Sauerstoff auf. Durch Abbauprozesse absterbender Algen und Organismen wird zusätzlich viel Sauerstoff verbraucht.

Vielerorts werden die Fischbestände durch Angelvereine gerettet. Der Sportfischereiverein Lippborg konnte in der Quabbe, einem Nebenfluss der Lippe, in den letzten Tagen mehr als zweihundert Fischen das Leben retten. Sie wurden mit Hilfe von Keschern und Netzen aus den Restwassertümpeln der trockengefallenen Quabbe entnommen und in die Lippe umgesetzt. Gleiches wurde auch im Saalmann See, einem kleinen Baggersee nahe Münster, durch den ortsansässigen Angelverein durchgeführt. Hier ist der Grundwasserspiegel so weit gefallen, dass der im Normalfall zwei Meter tiefe See nahezu ausgetrocknet ist. Zahlreiche Karpfen, Rotaugen und Hechte konnten vor dem Erstickungstod gerettet werden. Dies sind nur zwei Beispiele für landesweit stattfindende Rettungsmaßnahmen durch Angler.
Die eigens zur Verhinderung von Fischsterben angeschafften Wasserbelüftungsgeräte des Landesfischereiverbandes Westfalen und Lippe sind seit Wochen im Dauereinsatz. Die Geräte sind in der Lage, 3.000 Liter Wasser pro Minute mit dem lebenswichtigen Sauerstoff anzureichern.

„Landesweite Fischsterben wären eine ökologische Katastrophe“, sagt Till Seume vom Landesfischereiverband Westfalen und Lippe. Die natürliche Wiederbesiedlung der von Fischsterben betroffenen Gewässer ist oft nur eingeschränkt möglich. Um die Fischbestände betroffener Teiche, Seen und durch Wehre abgeschlossener Fließgewässer wiederherzustellen, sind die Gewässer in der Regel auf den Fischbesatz durch Angelvereine angewiesen. Besonders dramatisch ist die Situation bei ohnehin bestandsbedrohten Fischarten, für die die Anglerschaft aufwändige Wiederansiedlungsprojekte unternimmt. Laut Seume kann die ungewöhnliche Hitze für lokale Bachforellen- oder Äschenbestände das endgültige Aus bedeuten. Auch eine Wiederbesiedlung durchgängiger Gewässer wird eine lange Zeit in Anspruch nehmen.

 

-pm-

Hier wurden Brassen ein Opfer der Hitze.
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