Oft werden Otter durch ihre typischen Fraßspuren am Gewässer nachgewiesen. Bilder: Michael Rütten |
Diese flinke Regenbogenforelle konnte der Otter offenbar nur kurz am Schwanz packen. |
Selbst größere Hechte können Bissspuren zeigen. |
Der Rest einer Karpfen-Mahlzeit. |
Michael Rütten von der „Interessengemeinschaft Gewässerschutz im südostbayrischen Raum“ will eine bundesweite Karte der Otter-Verbreitung erstellen.
Deutschlandweit nehmen fischereiliche Schäden durch Otter zu. Doch wie selten ist diese Raubtierart eigentlich? Dazu Michael Rütter: „Wir haben vor über einem Jahr damit begonnen eine Ist-Aufnahme der Fraßschäden durch Fischotter zu dokumentieren. Bisher haben sich zehn Fischereivereine und auch sechs Privateichbesitzer zusammengefunden. Wir können mittlerweile eine ansehnliche Sammlung von Fotos und Videos vorweisen, doch leider wird das Problem der schnellen und übermäßigen Ausbreitung des Fischotters bisher noch nicht ernst genommen. Dies liegt zum einen daran, dass man der Ansicht ist, es handele sich hierbei um ein regionales Phänomen.
Wir sind nicht der Ansicht, dass der Fischotter ein generelles Problem darstellt, doch durch den uneingeschränkten Schutz dieser Tiere wird es wie immer eine Frage der Zeit sein, bis man erkennt, dass wir auch hier in ein Ungleichgewicht der Natur steuern. Grundsätzlich hat der Fischotter seine Daseinsberechtigung. In einem intakten Ökosystem und an einem größeren Gewässer werden Otter auch nicht zu Problemen führen. So wird ein Otterpärchen mit Jungen an einem Fluss wie der Donau mit Sicherheit nicht zur Bedrohung anderer Tiere, welche zum Teil auch heute schon auf der roten Liste stehen.
Doch wie sieht es in einem kleinen Bach aus, in dem wir schon seit Jahren durch Förderprogramme die Nase, die Rutte, die Bachforelle, die Äsche usw. mit Erfolg besetzen. Hier frisst der Otter gemäß seiner Natur alles, was er erbeuten kann. Er kennt keinen Artenschutz oder eine rote Liste. Weder Amphibien, Insekten, Fische, Muscheln, Vögel und Säugetiere sind vor ihm sicher. Er ist ja schließlich ein Raubtier.
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Muss es erst soweit kommen, wie schon beim Kormoran oder dem Gänsesäger? Warum werden z. B. die Rehe durch die Jagd auf eine bestimmte Zahl dezimiert, um unsere Wälder zu schützen, ein „wieder eingebürgerter“ oder „zugewanderter“ Fischotter jedoch darf durch die Unterstützung der Naturschutz-Behörden sich unkontrolliert vermehren und alle Lebewesen fressen und töten. Hier geht es auch zum Teil um Tiere der roten Liste, nur haben die kein Fell und keine runden niedliche Knopfaugen! Bitte helft uns die Verbreitung des Fischotters nachzuweisen und meldet Fischottersichtungen, Fraßspuren, Trittsiegel, Losungen und Totfunde, um eine Karte des aktuellen Verbreitungsgebietes des Fischotters zu erstellen.“
Infos an Michael Rütten, E-Mail: michael.ruetten@freenet.de
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