Die Arbeitsgruppe Seevogel-Ökologie am Forschungs- und Technologiezentrum Westküste der Universität Kiel in Büsum will den Lebensraum und die Lebensweise von Seevögeln näher erforschen.
Während die Tiere an den Brutplätzen bereits intensiv beobachtet wurden, ist über den eigentlichen Lebensraum, das offene Meer, wenig bekannt. Das soll sich durch mehrere Forschungs-Projekte ändern. So soll in einer vom Bundesamt für Naturschutz beauftragten Studie die Nahrung der Seevögel untersucht werden.
Zunächst werden Stern-, Rothals- und Ohrentaucher untersucht, die in Stellnetzen in der Pommerschen Bucht verendet sind, um zu erfahren, ob diese in ihrer Nahrung auf bestimmte Fischarten angewiesen sind.
Bei Heringsmöwen ist die Nahrungsanalyse einfacher, da diese unverdauliche Nahrungsreste als Speiballen hervorwürgen. Auffällig bei den Möwen: Seit einigen Jahren ernähren sie sich zunehmend auch an Land von Mäusen und Insekten – möglicherweise ein Hinweis auf die Überfischung der Meere.
Beifang als Zufütterung
Ein weiteres Untersuchungsgebiet ist der Beifang. Alleine in der Nordsee gehen pro Jahr mehrere hunderttausend Tonnen ungewollter Beifang über Bord. Diese Kleinfische und Fischabfälle stellen eine zusätzliche Nahrungsquelle für Seevögel dar. Die Bestände der Vögel sind durch diese Zufütterung zur Zeit künstlich überhöht.
In einer weiteren internationalen Studie wird die Müllbelastung der Eissturmvögel untersucht. Bei der Nahrungsaufnahme von der Meeresoberfläche können die Vögel nicht zwischen Plankton, Fischereiabfällen und Müll unterscheiden. Anhand der Plastikteile in den Mägen wollen die Wissenschaftler Rückschlüsse auf die Müllbelastung der Meere ziehen. Neben der Nahrungsanalyse werden die Bestände der Vögel von Schiffen und Flugzeugen aus erfasst.
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