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Norwegen: Quecksilber belastet Süßwasserfische

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Die Klimaerwärmung mobilisiert im hohen Norden bisher im Boden gebundene Umweltgifte.

17.11.2009

Der Quecksilbergehalt von Süßwasserfischen in Südostnorwegen ist seit 1991 um 60 Prozent gestiegen. Das hat eine aktuelle Untersuchung des Norwegischen Institutes für Wasserforschung NIVA im Auftrag des Staatlichen Umweltamtes SFT an 28 Seen ergeben.

Jetzt rätseln die Forscher über die Ursachen des starken Anstiegs. „Quecksilber ist eines unserer prioritären Umweltgifte“, erklärt Eirik Fjeld von NIVA in der Internetausgabe der norwegischen Tageszeitung „Aftenposten“ vom 9. November. „Der Anstieg ist dramatisch und besorgniserregend.“ Die Herkunft des Giftes ist derzeit noch unklar. Bislang galt der Lufttransport als wichtigste Quelle des in Kohlekraftwerken, Metallschmelzen und Müllverbrennungsanlagen freigesetzten Schwermetalls. Tatsächlich sind aber die Quecksilber-Emissionen in Europa in den letzten Jahren rückläufig, auch „haben unsere Luftmessstationen keine höheren Werte registriert“, heißt es in einer Presseerklärung des SFT.

Schuld ist der Klimawandel

Unter den jetzt diskutierten Ursachen für den rapiden Anstieg des Quecksilbers in Süßwasserfischen, hauptsächlich Barschen, steht die Klimaerwärmung an vorderer Stelle. Im Einzugsbereich der Süßwasserseen gibt es anorganisch gebundenes Quecksilber, das biologisch jedoch keine Giftwirkung zeigt. „In einem wärmeren und feuchteren Klima – wie wir es registrieren – wandeln Bakterien dieses anorganische Quecksilber in so genanntes Methylquecksilber um“, erklärt Eirik Fjeld. Das könne in die Nahrungskette gelangen und sich in den Fischen anreichern. In älteren Barschen über 24 Zentimeter Länge fanden die Forscher einen Quecksilbergehalt, der die festgelegten Grenzwerte überschreitet, berichtet „Aftenposten“. „Ähnliche Werte beobachten wir bei Hechten und Forellen“, erklärt Eirik Fjeld. Die Behörden raten inzwischen schwangeren und stillenden Frauen sowie Kindern vom regelmäßigen Verzehr größerer Süßwasserfische ab. -hb-

 

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