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Zielfisch Barsch: Klassisch mit Blech

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Zielfisch Barsch: Klassisch mit Blech

Früher wie heute fängig – Köder aus Metall. Auch Freaks wie Johannes Dietel greifen in bestimmten Situationen noch gern zum alten Eisen.

Es gab Zeiten, da habe ich fast ausschließlich mit dem Spinner geangelt. Das ist zwar schon eine ganze Weile her. Aber auch heute noch gilt: Blech fängt nicht schlecht!

Blinker – taumelnd zum Barsch

Wenn man nicht weiß, in welcher Tiefe sich die Barsche gerade aufhalten, ist der Löffel eine gute Option, um genau das herauszufinden. Denn viele Blinker taumeln in der Absinkphase um die eigene Achse und senden somit maximale Reize aus. Um festzustellen, auf welcher Tiefe die Fische beißen, wirft man den Blinker ein und zählt die Sekunden mit, bis der Köder den Boden erreicht hat. Verzeichnet man unterwegs einen Biss, lässt man den Löffel beim nächsten Wurf genau auf dieser Höhe durchs Wasser wedeln und kann mit weiteren Attacken rechnen.

Blinker lassen sich auch im seichten Wasser effektiv anbieten. Eine bewährte Jagdstrategie der Barsche ist es, Kleinfische ins Flache zu drängen, um dort über sie herzufallen. An Sand- und Kiesbänken, flach auslaufenden Buchten oder Barschbergen können die Stachelritter die Beute so umzingeln, dass es kein Entkommen mehr gibt. Hier kann man allerdings nur gut fangen, wenn man weit genug vom Geschehen weg bleibt und sich leise verhält. Denn im Flachen sind die Fische auch beim Jagen vorsichtig, und ein laut aufklatschender Anker oder das Poltern im Boot kann die Barsche schnell vergrämen. Mit einem leichten und schlanken Blinker kann man erstens auf Distanz bleiben und zweitens den Köder flach genug führen, so dass er nicht am Boden hängenbleibt. Wenn es richtig seicht ist – manchmal drücken die Barsche die Brut in nur zehn Zentimeter tiefes Wasser – hält man die Rutenspitze beim Einholen steil nach oben ausgerichtet.

Im Hochsommer stehen die Barsche oft mitten im Kraut. Jetzt braucht man einen leichten Köder, der möglichst weit fliegt und über den Pflanzenteppich hinwegläuft. Dann können die Fische von unten aus dem Dschungel schießen und sich das Eisen packen. Mit einem dünnwandigen und schlanken Blinker, den man mit sanften Rucken der Rutenspitze knapp oberhalb des Grünzeugs anbietet, imitiert man perfekt einen verletzten Brutfisch.

 

Blinker – fliegen weit und sinken schnell.

Jedes Jahr finden von August bis in den Oktober hinein regelrechte Barschtreiben auf unseren großen Binnenseen statt. Ins Wasser stürzende Möwen signalisieren uns diese Massenjagden. Mit einem schweren – das heißt dickwandigen – Blinker ist man dann in der Lage, binnen kürzester Frist mehr Barsche zu fangen, als mit den meisten anderen Ködern. Denn die Stachelritter stoßen von unten in die Schwärme und picken sich dann die versprengten und orientierungslosen Fischchen heraus. Mit einem kleinen Effzett oder dem schwersten, kleinen Thor von Falkfish gelingen weite Würfe, so dass man bei der sich oft verlagernden Hatz am Ball bleiben kann, ohne das Boot versetzen zu müssen. Der Blinker muss meist nur
ins Sichtfeld der raubenden Meute gelangen, und schon wird er gepackt. Man sollte also stets auf Bisse in der ersten Absinkphase eingestellt sein. Dann kann man den Blinker durchs Mittelwasser jiggen oder ihn mit regelmäßigen Einholstopps und gefühlvollen Schlägen aus dem Handgelenk, so genannten Twitches, durch das brodelnde Wasser zucken lassen.

Beim Watangeln kommt es oft darauf an, über die Kante hinauszukommen. Die aber liegt oft weit vom Ufer entfernt. Mit den extrem weit fliegenden Blinkern hat der Barschangler noch eine reelle Chance, in diesen fängigen Bereich vorzustoßen. Das kann man testen, indem der Köder zunächst ganz bis zum Grund abgelassen wird. Erreicht man tiefes Wasser, wirft man das nächste Mal etwas kürzer und zählt die Sekunden beim Absinken mit. Das mache ich solange, bis die Kante gefunden ist. Denn hier halten sich erfahrungsgemäß die meisten Fische auf. Besonders effektiv gestaltet sich das, wenn der Blinker aus einem schrägen Winkel heraus knapp über den Anstieg gezogen wird. Die Biss kommen oft genau in dem Moment, in dem der Löffel die Kante passiert.

Köder-Tipps: Zu den Top-Blinkern zählen für mich der Abu Toby, der Loke und Thor von Falkfisch sowie der gute alte Effzett.

Zocker – schnell ganz nach unten

In den großen Endmoränenseen und Talsperren stehen die Barsche manchmal in Tiefen von über 20 Metern. Hier kommt man am schnellsten mit einem kleinen Pilker oder einem Zocker zum Fisch. Die Köderführung ähnelt der beim Dorschangeln, ausgedrückt durch die typischen Auf- und Abbewegungen aus dem Unterarm heraus. Wenn die Barsche etwas über dem Grund stehen, ist der Doppelzug die beste Anbietetechnik für den Pilker. Dazu wird der Köder zweimal kurz nacheinander angeruckt.

Zocker – fangen im Tiefen.

An Steganlagen stehen die Barsche gern zwischen Booten oder den Holzfüßen. Hier können sie mit dem Zocker rasch gesucht und gefunden werden. Dazu wird der Schnellsinker einfach in gerader Linie abgelassen. Mit kurzen Zupfern aus der Rutenspitze haucht man dem Köder dann Leben ein. Wenn die Barsche etwas abseits stehen, führt man den Zocker nicht mehr rein vertikal, sondern in schräger Linie knapp über Grund. Dazu den Köder nach der Absinkphase kurz anzupfen, parallel dazu Schnur einkurbeln und wieder absinken lassen…

Köder-Tipps: Es gibt viele Modelle, besonders gut fangen aber silberne Ausführungen wie der Krill von Abu und der Zocker im Barschdesign von JENZI.

Spinner – Vibration durch Rotation

Im Sommer ziehen sich Barsche oft gern in den Schatten zurück. Steganlagen bieten jede Menge sonnengeschützter Bereiche. Manchmal stehen die Fische mitten unter den Plattformen und müssen richtig wachgerüttelt werden. Mit einem relativ großen Spinner der Größe 3 bis 5 lässt man dann einen Druckwellen-Tsunami auf die Barsche los. Das Blatt muss exakt am Steg entlang rotieren und relativ zügig eingekurbelt werden. Tipp: Eine kleine Beifängerfliege am Seitenarm, zirka 30 Zentimeter oberhalb des Spinners ans Vorfach geknüpft, erregt zusätzlichen Futterneid!

Wenn es darauf ankommt, in größeren Tiefen Druck zu machen oder weite Flächen nach Barschen abzusuchen, ist der Bleikopfspinner mein Favorit. Denn der fliegt extrem gut und sinkt rasch. Zudem läuft er konstant in einer Wassertiefe. Bleikopfspinner kurbelt man eigentlich nur durchs Wasser. Eingestreute Tempowechsel oder gelegentliche Absinkphasen bis zum Grund können aber dennoch nicht schaden. Wenn der Druck beim Einkurbeln plötzlich nachlässt, hat ein Fisch den Köder angeschubst. Jetzt heißt es: Gas geben, um eine zweite Attacke zu provozieren!

Spinner – rotieren und animieren in trüber Suppe.

Wenn die Weißfischbrut ein paar Wochen alt ist, schlägt die große Stunde der Mini-Spinner. Die sind extrem leicht und können daher sehr flach angeboten werden. Das ist deshalb so wichtig, weil sich auch die Brut oft im seichten Wasser tummelt. Am leichten Geschirr macht das Angeln mit dem Kleinstspinner oft richtig Spaß. Meist ist es am effektivsten, den Köder ganz dicht unter der Wasseroberfläche einzuholen. Dazu hält man die Rute etwas erhöht. Gelegentliche Kurbelstopps, bei denen der Spinner in sich zusammenklappt, können die Initialzündung zu einem Angriff sein.

Köder-Tipps: Zu meinen Lieblingsspinnern zählen der Abu Mörrum (Bleikopfspinner), der Droppen, Mepps, Vibrax und der Panther Martin.

Balance-Jig – der Optimale fürs Vertikale

Wenn‘s in gerader Linie nach unten gehen soll, schlägt die Stunde eines besonderen Eisens. Die Rede ist vom Balance-Jig. Zum Vertikalfischen an Spundwänden, Steganlagen oder auch beim Eisangeln sind sie oft unschlagbar. Ihr Vorteil: Sie sind schnell am Fisch und vollführen zittrige Bewegungen, die jeden Barsch reizen. Wenn man sie leicht anlupft, drehen sie eine kleine Runde. Zupft man heftiger, schießen sie buchstäblich nach rechts oder links, um dann wieder leicht zitternd auszupendeln. So entfalten sie auf engem Raum maximales Spiel.

Balance-Jig – verführt senkrecht geführt.

Köder-Tipps: Gute Balance-Jigs werden von Rapala, Nils Master und YAD angeboten.

Cycaden – flatternd auf große Distanz

Die Cycade ist ein weiterer Spezialist, der aufgrund seiner Bauweise über sehr gute Flugeigenschaften verfügt. Das macht die Köder zum Mittel der Wahl, wenn es gilt, große Flächen nach Barschen abzusuchen. Nach dem Wurf kurbelt man die einem sitzenden Schmetterling gleichenden Köder einfach ein. Dabei flattern sie wild durchs Wasser. Die Druckwellen und das Blinken machen die Barsche auf den Köder aufmerksam.

Cycaden – flatternd zum Barsch.

Cycaden kann man aber auch gut vertikal fischen. Denn auch wenn man sie nach oben zupft, vibrieren sie heftig hin und her. Durch das relativ hohe Eigengewicht sind Cycaden schnell am Fisch. Eine gute Eigenschaft, um im Tiefen nach Barschen zu suchen.

Köder-Tipps: Fängige Cycaden sind die Luhr Jensen- und Reef Runner-Modelle.

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