Kürzlich hat Markus Schober hier im Sammlerblog Fragen zum Noris Turbinen-Devon aus den 1950er Jahren aufgeworfen, der offenbar ein Vorbild aus der Schweiz gehabt hat.
Auf diesen Beitrag hat sich jetzt Sören Fietz gemeldet: „Moin Sammler, die von Markus aufgeworfene Frage nach der Herkunft des Noris Turbinen-Devons hat mich noch einmal zum Vergleichen und Nachdenken animiert. Ich habe aktuell zufällig zwei unterschiedliche Varianten in meinem Bestand. Beim Abgleichen dieser zwei Exemplare mit den in der Patentschrift formulierten Schutzansprüchen ist mir ein vermutlich bedeutender Unterschied aufgefallen. Wenn ich korrekt räumlich denke, dann hat das Exemplar, das im Noris-Katalog abgebildet ist und einem meiner beiden Exemplare gleicht, zwei in dieselbe Richtung verlaufende Turbinen. Der Patentschrift sagt jedoch: „Fischförmiger Devon, dadurch gekennzeichnet, dass er aus mindestens zwei Teilen besteht, von denen jedes mindestens zwei Flossen aufweist, wobei die Flossen des einen Teils in die entgegengesetzte Richtung wie die des anderen ausgerichtet sind und diese beiden Teile auf einer gemeinsamen Achse rotierend beweglich sind und alle so angeordnet sind, dass die Teile eine Wirbelbewegung in verschiedene Richtungen von einer zur anderen ausführen können.“ Mein zweites Stück müsste genau diese Erfordernisse erfüllen, da die Schaufeln der zwei Flossen entgegengesetzt verlaufen. Vielleicht konnte Noris die patentierten Schutzansprüche umgehen und den Köder somit legal nachbauen. Gruß Sören“
Hallo Sören, eine interessante Beobachtung! So könnte eventuell der Patentschutz umgangen worden sein. Ich sehe aber, dass Deine beiden Köder diesen zusätzlichen Ring besitzen, der ja Indiz für die Noris-Variante sein soll. Nach Deiner Theorie wäre das also kein sicheres Indiz. Ein weiterer Punkt: Die obere Turbine ist bei beiden Ködern deutlich unterschiedlich konstruiert, bei einer Variante sind die Flügel fest in einer bestimmten Stellung angelötet, bei der anderen Variante als ausgestanztes Blechteil eingesetzt worden. Letztere Variante scheint mir später zu sein, weil in der Fertigung einfacher. Hier können die Flügel sicher auch nachträglich mit einer Zange vom Angler leicht justiert und gebogen werden. Die Bauweise bei allen Ködern ist aber so ähnlich, dass ich davon ausgehe, dass sie vom gleichen Hersteller gefertigt wurden. Vielleicht haben die Schweizer den Köder für den deutschen Markt nur leicht abgewandelt? Von 1946 bis weit in die 1950er Jahre sind aber auch leichte Modell-Veränderungen von Jahr zu Jahr durchaus denkbar. Beste Grüße Thomas
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