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Schweiz: Aal-Gemetzel am Hochrhein

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Aalsterben in Schaffhausen
Unterhalb des Wasserkraftwerks Schaffhausen (Schweiz) stapeln sich im Rhein die toten Aale. Bild: Jonas Steiner/SFV

Wenn nicht tot, dann schwer verletzt oder verstümmelt: Unterhalb des Rheinkraftwerks bei Schaffhausen präsentiert sich dieser Tage erneut ein Bild des Grauens.

Aale schwimmen auf ihrer Wanderung mangels Fischabstieg in die Turbinen und verenden. Der Schweizerische Fischerei-Verband SFV fordert jetzt in einer Pressemitteilung dringende Maßnahmen!

Der Aal ist ein äußerst faszinierendes Tier und „Weltmeister des Wanderns“. Jeden Winter schwimmen die Aale aus den Süßgewässern für die Fortpflanzung zurück in die Meere und zur Sargassosee. Die Aale legen dabei über 6000 Kilometer zurück und passieren zwangsläufig Großkraftwerke – beziehungsweise sterben darin. Traurig für einen Fisch, der in der Schweiz als „stark vom Aussterben bedrohte Art“ eingestuft ist.

Die Lage von Schaffhausen

Leider wiederholt sich das Schaffhauser Trauerspiel Winter für Winter. Warum gerade in Schaffhausen? Nach dem Bodensee flussabwärts befindet sich hier das erste Großkraftwerk. Für über 90 Prozent der absteigenden Aale bedeutet das Werk laut Fachleuten Endstation.

Seit 12 Jahren gesetzliche Pflicht

Der Schweizerische Fischerei-Verband SFV fordert seit Langem wirksame Maßnahmen zum Schutz des Aals. Dafür gibt es einen gesetzlichen Auftrag. Seit 2011 sind die Kraftwerke gemäß Gewässerschutzgesetz zur ökologischen Sanierung verpflichtet. Konkret müssen sie die Fischgängigkeit (Fischauf und -abstieg) bei jedem Kraftwerk gewährleisten. “Es ist unverständlich, wieso sich trotz dieses Massakers nichts tut“, ärgert sich David Bittner, Geschäftsführer des Schweizerischen Fischerei-Verbandes SFV. Keines der 21 Rheinkraftwerke hat bis dato einen Fischschutz oder Fischabstieg realisiert.

Aalsterben in Schaffhausen
Unter Wasser bietet sich ein Bild des Grauens. Bild: Jonas Steiner/SFV

Sechs-Punkte-Programm liegt auf dem Tisch

„So kann es nicht weitergehen“, sagt Bittner und hofft, dass das aktuelle Aalgemetzel Bevölkerung und Behörden aufrüttelt. Der Schweizerische Fischerei-Verband übt nicht nur Kritik, sondern er hat konstruktive Sofortmaßnahmen erarbeitet:

  1. Besatzstopp im Bodensee.
  2. Elektrifizieren des Geschwemmsel-Rechens am Kraftwerk Schaffhausen.
  3. Abklärung und Einbau fischfreundlicher Turbinen.
  4. Temporäre Fangmaßnahmen der Aale oberhalb des KW und Transport bis unterhalb letztes Rheinkraftwerk.
  5. Einbezug der Fischereiverbände in die Sanierung der Fischgängigkeit am Hochrhein.
  6. Mitwirkung des SFV in der Arbeitsgruppe der Behörden für einen besseren Aalschutz.

-Pressemitteilung Schweizerischer Fischerei-Verband SFV-

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