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Bayern: Axel Bartelt ist neuer Fischerpräsident

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Albert Göttle (rechts) übergibt das Amt des Präsidenten des Bayerischen Fischereiverbandes an Axel Bartelt. Bilder: L. Kaiser/LFV

Mitgliederversammlung des Landesfischereiverbands Bayern hat Axel Bartelt zum Nachfolger von Albert Göttle gewählt.

Am vergangenen Samstag traf sich die Fischerfamilie zur jährlichen Mitgliederversammlung des Landesfischereiverbands Bayern in Oberschleißheim. In diesem Jahr hatten die knapp 300 Delegierten eine besondere Aufgabe: Da Prof. Dr.-Ing. Albert Göttle nach zehn Jahren seinen Rückzug erklärt hatte, wählten sie mit Axel Bartelt einen neuen Präsidenten. Bartelt war bis Februar 2022 Regierungspräsident der Oberpfalz und arbeitete zuvor 21 Jahre in der Bayerischen Staatskanzlei. Mit 95 Prozent statteten die Delegierten ihn mit einem großen Vertrauensvorschuss aus. Diesen erwarb er sich unter anderem durch seinen Einsatz für die Teichwirte und das Fischottermanagement in den Oberpfälzer Teichgebieten.

Otterproblem soll gelöst werden

In seiner Antrittsrede betonte er, er werde sich mit Nachdruck und starker Stimme als Anwalt der Fischer für deren Interessen einsetzen. Er sieht sich aber auch als Moderator und Brückenbauer, so wie er das in seiner bisherigen beruflichen Tätigkeit in der bayerischen Staatskanzlei und als Regierungspräsident gelebt hat. Als erstes Ziel seiner Amtszeit nennt er die Suche nach einer Lösung für die drängende Fischotterproblematik: „Ich werde alles tun, um hier weiterzukommen. Da jede Einzelgenehmigung zur Otter-Entnahme vor Gericht sofort beklagt wird, ist das nicht der richtige Weg. So kommen wir nicht voran, wir befinden uns bei der Ausbreitung des Otters seit Jahren in einer Hängepartie. Wir brauchen dringend eine sichere Rechtsgrundlage zur Regulierung des Fischotterbestands, insbesondere durch eine Erweiterung der Artenschutzrechtlichen Ausnahmeverordnung, so wie sie bereits seit 2008 für Kormoran und Biber besteht und die dann als Ultima Ratio auch eine Entnahme ermöglicht. Wie der Presse in den letzten Tagen zu entnehmen war, beabsichtigt Ministerpräsident Söder und die bayerische Staatsregierung hier entsprechende rechtliche Schritte. Dem Vernehmen nach soll eine entsprechende Verordnung bereits am kommenden Dienstag im Kabinett behandelt werden. Diesen Schritt würden die Fischer in Bayern ausdrücklich begrüßen.“ Insgesamt wünscht sich Bartelt noch mehr Gehör für die Anliegen der bayerischen Fischer in der Politik.

Die Jugendarbeit will er weiter stärken, denn die jugendlichen Fischerinnen und Fischer sind die Zukunft des Verbands und der Fischereivereine. Gerade für sie will er am Ansehen der Fischer in der Öffentlichkeit arbeiten: „Ansehen und Wertschätzung der Fischer müssen steigen. In einer Studie war bereits die Hälfte der Befragten der Überzeugung, dass Angler durch Hege und Pflege der Fischbestände einen wertvollen Beitrag zum Gewässerschutz erbringen. Dieses Bild müssen wir noch weiter stärken. Wir sind nicht nur Nutzer der Natur, sondern setzen uns für ihren Erhalt ein. Fischerei und der damit verbundene Gewässerschutz ist gelebter Naturschutz“

Bei seinem Vorgänger bedankte sich Bartelt ausdrücklich für dessen intensive Arbeit an der Spitze des Landesfischereiverbands: „Albert Göttle hat in den vergangenen zehn Jahren herausragendes für die Fischer und den Gewässerschutz in Bayern geleistet. Er hat sich große Verdienste erworben und er ist darüber hinaus im besten Sinne des Wortes ein feiner Mensch. Ich bin ihm sehr dankbar, dass er zum Ende seiner Amtszeit für einen harmonischen Übergang an der Spitze des Fischereiverbands gesorgt hat. Das stärkt die große Fischerfamilie in Bayern insgesamt und verleiht uns nach außen eine starke Stimme.“

Hohe Auszeichnung für Albert Göttle

Dem scheidenden Präsidenten Albert Göttle wurde noch eine große Ehre zuteil. Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber ließ es sich nicht nehmen, Göttle persönlich mit der Staatsmedaille in Silber auszuzeichnen. In ihrer Laudatio sagte sie, in Göttles Leben habe das Wasser und die Fische immer eine besondere Rolle gespielt. Er habe den Landesfischereiverband gelebt, mit Leidenschaft und Herzblut für die Belange der Fischer gekämpft – dabei immer herzlich und höflich im Ton.

Zum Abschied betonte Göttle den Wert der Zusammenarbeit: „Wenn wir Fischer etwas erreichen wollen, müssen wir Menschen zusammenbringen, uns ein Netzwerk schaffen. Die Grundlage dafür ist fachlich saubere Arbeit. Damit schaffen wir Wissen, das wir der Öffentlichkeit und Entscheidungsträgern vermitteln können.“ Rückblick auf die Präsidentschaft Albert Göttles…

Das neue geschäftsführende Präsidium des LFV mit Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber.

Neu zusammengestelltes Präsidium

Es wurde beim Landesfischereiverband nicht nur ein neuer Präsident gewählt; Willi Ruff und Alfred Stier wurden als Vizepräsidenten, Hans-Dieter Scheiblhuber als Schriftführer in ihren Ämtern bestätigt. Neuer Schatzmeister ist Werner Köhler, der Präsident des Bezirksfischereiverbands Oberfranken.

Vita Axel Bartelt

Nach dem Studium an der Juristischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München legte Axel Bartelt 1983 und 1986 die beiden Staatsprüfungen ab. Anschließend war er als Regierungsrat an der Regierung von Oberbayern. Nach seinem Wechsel ins Bayerische Staatsministerium des Innern, wurde er 1990 persönlicher Referent von Innenminister Edmund Stoiber. Nach einer Zwischenstation als Leiter der Bauabteilung des Landratsamts Starnberg, wechselte er 1993 in die Staatskanzlei und war bis 2003 erneut persönlicher Referent von Edmund Stoiber, nun Ministerpräsident. 2003 wurde er Chef des Protokolls in der Bayerischen Staatskanzlei. Seit 2014 war Axel Bartelt Regierungspräsidenten der Oberpfalz ehe er im Februar 2022 in den Ruhestand trat. Axel Bartelt ist Jahrgang 1956, er ist verheiratet und Vater einer Tochter.

-Pressemitteilung LFV Bayern-

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