Die bayerische Karpfensaison ist offiziell eröffnet: Die Ehrengäste mussten aber in diesem Jahr auf die leckeren Fisch-Spezialitäten verzichten, es gab Schäufele statt Karpfen.
Traditionell startet am 1. September die bayerische Karpfensaison mit einem großen Fest, in diesem Jahr im oberfränkischen Thierstein. Ganz gegen die Tradition servierten die Fischwirte Ministerpräsident Markus Söder, der bayerischen Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber und den übrigen Ehrengästen allerdings fränkisches Schäufele – und keinen Karpfen. Der Grund: Der Fischotter macht den Fischzüchtern das Leben schwer und leert ihre Teiche. Viele Teichwirte stehen daher vor dem Aus und schickten so einen Hilfeschrei an die Politik.
Karpfenzucht ist Kulturerbe
Die bayerische Karpfenteichwirtschaft ist von der UNESCO anerkanntes immaterielles Kulturerbe. Sie leidet jedoch seit Jahren unter dem zunehmenden Fraßdruck durch die steigenden Fischotterbestände. Bisher ist keine Besserung in Sicht, den ein bereits beschlossenes Projekt zur versuchsweisen Entnahme weniger Tiere, wurde nach Klagen von Tierschutzverbänden vor Gericht gekippt. Teiche einzuzäunen ist nicht nur höchst aufwändig und viel zu teuer, sondern scheitert regelmäßig auch am Naturschutz. Die Karpfenteiche selbst sind nämlich wichtige Biotope und Ottersichere Zäune würden auch andere Tiere vom wichtigen Wasser ausschließen.
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-Pressemitteilung LFV Bayern-