Durch seine typische Drillingsbefestigung mit Drahtsplinten ist dieser Devon der Göttinger Firma Sartorius leicht und eindeutig zu bestimmen.
Die 1870 gegründeten Sartorius-Werke sind vor allem für ihre hochpräzisen Waagen bekannt. Die Firma hatte aber auch größere Abteilungen zur Herstellung von Brutapparaten zur Geflügelzucht und eine kleine Abteilung für Angelgeräte, beides Inhaberhobbys. Der hier gezeigte Torpedospinner wurde von 1906 bis in die 1920er Jahre hergestellt und vertrieben. Der Köder kam in versilbert, vergoldet, oxidiert und bunt bemalt in den Handel, in den Körperlängen (ohne Drillinge gemessen) von 40, 55 und 75 mm. Durch die Splintmontage konnten Drillinge einfach ausgewechselt werden. Ob das hakenstrotzende Ungetüm aber besonders fängig war, ist fraglich.
Ich besitze einen Köder, den ich zusammen mit einer blauen Schachtel erworben habe, möglicherweise die Originalverpackung aus der damaligen Zeit. Auf der Box prangt der Buchstabe „S“ für Sartorius, dazu eine Bestellnummer „#329/32“. Nach den mir vorliegenden Sartorius-Katalogen (1920 und 1922) müsste der Köder in der kleinsten Größe aber die Nummer „#721“ gehabt haben, und eine Länge von 32 mm gab es nicht. Zusätzlich findet sich auf der Box der Preis von „2,65“ und ein seltsames Z-Symbol, bei dem Kopf- und Fußstrich wellenförmig verlängert wurden. Sehr wahrscheinlich ist es die Schachtel eines Weiterverkäufers, denn Sartorius-Köder hatten damals viele Firmen im Sortiment.
Bei Sartorius haben diese Köder zwischen 1,45 und 2,25 RM gekostet, der auf der Verpackung angegebene Verkaufspreis könnte also stimmen.
Wer weiß mehr? Infos an thomas.kalweit@paulparey.de