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50 Jahre Einsatz für die Küstenforschung

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Mit einem Planktonnetz fängt das Forschungsschiff Aade Plankton für die Fütterung der in den Aquarien der Biologischen Anstalt Helgoland gehaltenen Arten. Foto: Alfred-Wegener-Institut
Mit einem Planktonnetz fängt das Forschungsschiff Aade Plankton für die Fütterung der in den Aquarien der Biologischen Anstalt Helgoland gehaltenen Arten. Foto: Alfred-Wegener-Institut

Das kleine weiße Holzmotorboot Aade ist seit einem halben Jahrhundert auf den Gewässern rund um Helgoland im Einsatz. Mit ihm werden Proben gesammelt und wichtige Daten zur Nordsee erhoben.

Ein kleines Forschungsboot begeht in diesem Jahr ein großes Jubiläum: Vor genau 50 Jahren wurde die Aade in den Dienst genommen. Seitdem sammelt sie wichtige Daten für die Küstenforschung. Das Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) feiert diesen 50. Geburtstag am 8. Juni 2024, dem Welttag der Ozeane, auf Helgoland mit einem vielseitigen Programm. Besucherinnen und Besucher sind herzlich willkommen.

Geburtstagsfeier auf Helgoland

In der Heincke-Halle direkt neben dem Liegeplatz der Aade im Helgoländer Binnenhafen sind am 8. Juni von 13 Uhr bis 17 Uhr wissenschaftliche Gerätschaften wie Planktonnetze, Sedimentprobengeräte und Sonden ausgestellt. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erläutern den Einsatz der Geräte und die Probenahmethoden sowie anhand einer Posterausstellung ihre Forschungsergebnisse. Das Schülerlabor OPENSEA lädt zum Experimentieren ein und für die Kleineren gibt es ein Gewinnspiel.

Voller Leben: Hunderttausende mikroskopisch kleiner Lebewesen stecken in einer Planktonprobe. Foto: Folke Mehrtens, Alfred-Wegener-Institut
Voller Leben: Hunderttausende mikroskopisch kleiner Lebewesen stecken in einer Planktonprobe. Foto: Folke Mehrtens, Alfred-Wegener-Institut

Auch Plankton wird gesammelt

Das 1974 gebaute, weiße Holzmotorboot ist die Arbeitsplattform für die Küstenforschung auf Helgoland. Die Aade ist ausschließlich auf den Gewässern rund um die Nordseeinsel Helgoland, also rund 70 Kilometer vom Festland entfernt, unterwegs. Jeden Werktag ist die Aade auf See, um Proben für die Langzeituntersuchungen der Zeitreihe Helgoland-Reede zu nehmen. Diese zeitlich hochaufgelöste Datenreihe besteht seit dem Jahr 1962 und erfasst physikalische und biologische Faktoren, etwa die Temperatur, den Salz- oder Sauerstoffgehalt des Wassers. Auch welche Kleinalgen und Tierchen in der Nordsee leben, bestimmen und zählen Biologinnen und Techniker aus Wasserproben, die die Aade mitbringt, im Labor. „Diese Datenserie ist ein echter Schatz”, sagt Prof. Dr. Karen Wiltshire, Direktorin der Biologischen Anstalt Helgoland (BAH), die zum Alfred-Wegener-Institut gehört. Der Datensatz ist von enormer Bedeutung und wird vielseitig genutzt. So zeigen die Messergebnisse beispielsweise deutlich die Auswirkungen des Klimawandels: Seit 1962 ist die Wassertemperatur vor der Küste Helgolands um 1,9 Grad Celsius gestiegen – das ist fast der doppelte Durchschnittswert aller Meere weltweit.

Die Crew der Aade sammelt außerdem biologisches Untersuchungsmaterial für Experimente, den Materialversand und für Gastforscherinnen und -forscher. Dafür ist das gerade einmal 12,5 Meter lange und 5 Meter breite Motorboot mit einem Kransystem, Planktonnetzen und einem Wasserschöpfer ausgerüstet. Die Aade trägt übrigens den Namen des östlichen Strandes der Helgoländer Dünen-Insel.

-Pressemitteilung Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung-

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