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15-Pfund-Rapfen aus dem Chiemsee

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Bild: Daniel Sedlmayer
15 Pfund! Daniel Sedlmayer präsentiert seinen kapitalen Chiemsee-Rapfen.

Normalerweise ist der Rapfen ein typischer Flussfisch, doch in stehenden Gewässern wachsen die räuberischen Karpfenartigen zu besonders feisten Exemplaren ab.

Fetter Freiwasserräuber: Bei nur 86 Zentimetern Länge brachte dieser Rapfen genau 7,500 Kilo auf die Waage. Bild: Daniel Sedlmayer

Daniel Sedlmayer aus Teisendorf machte am 21. September Bekanntschaft mit einem kapitalen See-Rapfen. Der nur 86 Zentimeter lange Kaventsmann brachte 7,500 Kilo auf die Waage. Der Brummer mit der Schaufelmaul schreckte auch vor einem 23 Zentimeter langen „Castaic Real Bait“ nicht zurück. Der im Chiemsee bewährte Gummiköder hatte die Farbe „Water Melon“. Hier der Fangbericht von Daniel Sedlmayer:

„Ich hatte mich abends nach der Arbeit mit einem Freund zu einer kurzen Schlepptour verabredet. Um 17 Uhr trafen wir uns in Übersee auf Höhe des Sturmwarnungsturms. Zu diesem Zeitpunkt wussten wir noch nicht, was das noch für ein verrückter Abend werden sollte…

Es ging gleich los mit zwei Booten in Richtung Freiwasser. Zwischen Feldwieser Bucht und Fraueninsel legten wir unsere Schleppköder aus. Bis 18.30 Uhr war alles vollkommen tot – kein Biss und kein Zupfer. Ich wechselte den Köder und montierte einen Castaic Real Bait 9 in der Farbe Water Melon. Es kam ein bisschen Wind auf, was meine Hoffnung etwas hob, doch nicht als Schneider nach Hause zu fahren.

Ich traute meinen Augen nicht

Bild: Daniel Sedlmayer

Es vergingen keine fünf Minuten: Plötzlich bekam ich einen heftigen Biss. Ich nahm die Rute aus dem Rutenhalter und setzte einen kurzen aber klaren Anschlag. Es war sofort heftige Gegenwehr zu spüren. Mir war von Anfang an klar, dass ein starker Gegner am anderen Ende der Schnur zog. Immer wieder riss mir mein Rivale etliche Meter Schnur von der Rolle und machte heftige Fluchten nach unten. Nach einiger Zeit hatte ich den Fisch etwa 15 Meter ans Boot herangedrillt. Ich traute meinen Augen nicht, was da zum Vorschein kam. Ein riesiger Rapfen schaute mir entgegen. Kurz vorm Boot wieder eine heftige Flucht. Nur mit Mühe konnte ich diese gerade noch abfangen. Diese Burschen haben Kraft ohne Ende.

Hier merkte ich mal wieder, dass ein großer Kescher einfach lebensnotwendig ist auf einem See. Auch wenn er beim ersten Kescherversuch nochmal richtig Gas gab und steil nach unten zog. Bei solch großen Fischen muss man natürlich immer noch mit Kraftreserven rechnen. Deswegen kam diese Flucht nicht überraschend für mich.

Absoluter Wahnsinnsfisch!

Beim zweiten Kescherversuch hatte ich ihn endlich im Netz und hob den Burschen ins Boot. Das Maßband zeigte 86 Zentimeter und die Waage ein Gewicht von genau 15 Pfund. Ein absoluter Wahnsinnsfisch!

Nachdem ich mich von dem Adrenalin-Schub erholt hatte, wurden die Ruten neu ausgelegt. Keine fünf Ruderschläge später bog sich schon wieder eine Rute nach hinten. Ich kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Mein Freund konnte es auch nicht fassen. Nach nicht allzu langem Drill kam ein 84er Hecht zum Vorschein.

Konnte mein Glück kaum fassen. Mir tat aber mein Freund etwas Leid, der zusehen musste, wie ich einen tollen Fisch nach dem anderen fing. Aus diesem Grund fragte ich ihn, ob er nicht einen 26-Zentimeter-Gummifisch von mir ausprobieren wolle. Natürlich hat er gleich zugestimmt und ihn rasch an seine Rute montiert. Nun ruderten wir wieder los und mein Freund sollte nicht bereuen, dass er einen meiner Köder ausprobiert hat. Denn nach nicht einmal zehn Minuten bog sich auch bei ihm eine Rute heftig. Mit Hilfe meines großen Keschers konnte er ohne Mühe einen 92er Esox ins Boot heben. Er war überglücklich und ich musste kein schlechtes Gewissen mehr haben.

Zum Abschluss noch ein kräftiger Ruck

Nun legten wir ein letztes Mal die Ruten aus und fuhren in Richtung Bootsanleger zurück, da es bald dunkel werden sollte. An den Booten angekommen, nahm ich die Rute in die Hand und kurbelte ein. Plötzlich noch ein kräftiger Ruck! Zum Abschluss des Tages hatte sich noch ein 88er Hecht meinen Castaic in Water Melon reingezogen…

Was war das für ein verrückter und aufregender Angelabend! Alle Fische hatten sich zwischen 18.30 und 19.30 Uhr in unsere Boote verirrt. Der absolute Hammer! Ich hab so etwas noch nicht erlebt. Solche Abende sind einfach unvergesslich und machen unser Hobby so schön. Man weiß einfach nie, wenn man ans Wasser geht, was der Tag so bringt.

Auch hat mir der Chiemsee wieder einmal gezeigt, was für ein tolles Raubfischgewässer er ist. Sicherlich ist er durch seine Größe nicht leicht zu befischen, aber hier ist nichts unmöglich. Es sind immer wieder Traumfänge drin!“

Daniel Sedlmayer

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