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Zwischenbilanz Brandenburger Aal-Projekt

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Bild: IfB/U. Brämick/E. Fladung
Wissenschaftler fanden heraus: Jungaalbesatz ist für die Bestandserhaltung des Aals in Brandenburg außerordentlich wichtig. Bild: IfB/U. Brämick/E. Fladung

Seit Jahren kümmern sich Brandenburger Fischereiwissenschaftler mit Unterstützung von Fischern und Anglern um die Stabilisierung heimischer Aal-Bestände, insbesondere an der Havel.

Vom 18. bis 20. März hat der Internationale Rat für Meeresforschung (ICES) und die Aal-Arbeitsgruppe der European Inland Fisheries Advisory Commission (EIFAC) den Stand der Umsetzung der EU-Aalverordnung in den Mitgliedsstaaten beraten.

Aktuelle Untersuchungen des Instituts für Binnenfischerei in Potsdam-Sacrow belegen, dass dem Aussetzen von jungen Aalen die größte Bedeutung bei der Sicherung der natürlichen Verbreitung der Art und der Bestandserhaltung in den brandenburgischen Binnengewässern zukommt.

Um den Ursachen für den drastischen Bestandsrückgang des Aals auf den Grund zu gehen, führte das Institut im Auftrag der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung umfangreiche Untersuchungen im Flusseinzugsgebiet der Havel durch.

Havel: Besatz mit 4,5 Millionen Jungaalen

In einem mehrjährigen Forschungsprojekt wurden dabei alle wichtigen Einflussfaktoren auf den Aalbestand erfasst. Die Wissenschaftler stellten zum Beispiel fest, dass derzeit jährlich nur etwa 30.000 Jungaale den Unterlauf der Havel auf natürlichem Wege erreichen. Wesentlich mehr Nachwuchs, 4,5 Millionen Jungaale, wird jährlich durch Besatz in die Havel eingebracht. Während ihres Lebens in der Havel sterben die meisten Aale aus natürlichen Gründen wie durch Krankheiten und als Beute von Raubtieren. Andere Sterblichkeitsfaktoren wie Fischerei und Wasserkraftanlagen folgen mit deutlichem Abstand. Derzeit wird der Aalbestand in der Havel auf etwa 17 Millionen Tiere geschätzt, wobei 44.000 geschlechtsreife Aale jährlich die Havel verlassen, um zur Vermehrung über Elbe und Nordsee in den westlichen Atlantik abzuwandern. Mindestens 3/4 der Blankaale aus der Havel verfügen über ausreichende Fettreserven für den langen Wanderweg und eine erfolgreiche Vermehrung.

Auf Basis der Daten wurde ein Modell vom Aalbestand in der Havel erstellt. Beim Vergleich verschiedener Modellszenarien stellte sich heraus, dass der Aal ohne Besatz aus der Havel weitgehend verschwinden und damit wichtige Teile seines natürlichen Verbreitungsgebietes verlieren würde. Gleichzeitig erfolgt der heutige Besatz ausnahmslos mit an europäischen Küsten gefangenen Wildtieren.

Diese Ergebnisse belegen eindeutig die Richtigkeit der umfangreichen Besatzmaßnahmen durch die Fischereibetriebe.

Aalbestand ohne Besatz bedroht

Der heimische Europäische Aal (Anguilla anguilla) ist eine Wanderfischart. Sein Laichgebiet ist die Sargassosee im Atlantik. Zweimal in ihrem Leben überqueren die Aale auf einer Reise von 6.000 Kilometer den Atlantik: Als Jungtiere auf dem Weg zu den Europäischen Küsten und als geschlechtsreife Aale, um ihr Laichgebiet in der Sargassosee zu erreichen.

Nach Einschätzung des Internationalen Rates zur Erforschung der Meere (ICES) befinden sich die Aalbestände außerhalb sicherer biologischer Grenzen. Deshalb hat die Europäische Union ihre Mitgliedstaaten verpflichtet, Maßnahmen zu ergreifen, um die Zahl abwandernder geschlechtsreifer Aale aus den Binnengewässern zu erhöhen und so den Aalbestand zu stützen.

Das Institut für Binnenfischerei e.V. (IfB) wurde 1992 als Einrichtung der praxisorientierten Fischereiforschung der Länder Brandenburg und Sachsen-Anhalt neu gegründet. Träger und regelmäßige Zuwendungsgeber des IfB sind die für die Binnenfischerei zuständigen Ministerien der Bundesländer Brandenburg und Sachsen-Anhalt. Darüber hinaus finanziert sich das Institut aus eingeworbenen Drittmitteln

-pm-

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