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Zum Tag des Wassers: Lasst Flüsse fließen!

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Die Artenvielfalt unserer Bäche und Flüsse muss als Naturerlebnis erhalten und geschützt werden. Bild: ÖKF
Die Artenvielfalt unserer Bäche und Flüsse muss als Naturerlebnis erhalten und geschützt werden. Bild: ÖKF

Österreich ist ein wunderschönes Land, durchzogen von einer Vielzahl von Bächen und Flüssen. Gesunde, lebendige Fließgewässer sind die Lebensadern.

Viele einstmals munter plätschernde Fließgewässer dümpeln durch die Wasserkraftnutzung im Sommer nur noch vor sich hin. Bild: ÖKF

Doch wir alle benötigen Strom. Der Mensch hat die Kraft des Wassers schon immer schon genutzt, Strom aus Wasserkraft ist nicht mehr wegzudenken. Zum „Tag des Wassers“ am 22. März hat deshalb das „Österreichische Kuratorium für Fischerei und Gewässerschutz“ (ÖKF) ein Positionspapier verfasst.

Wasserkraft mit Maß und Ziel

Im vorigen Jahrhundert war Österreich mit Energie unterversorgt. Es gab viele Flüsse, aber zu wenig Strom. Dann wurden die meisten fließenden Gewässer zur Erzeugung von Wasserkraft genutzt. Heute hat sich die Situation grundlegend geändert. Nun gibt es in Österreich nur noch 15 Prozent gesunde, ökologisch intakte Flüsse und ein Überangebot an elektrischem Strom.

Wasserkraft nicht um jeden Preis

Der Ausdruck „Ökostrom aus Wasserkraft“ ist ein Etikettenschwindel! Jedes Wasserkraftwerk, jeder Staudamm ist ein schwerwiegender Eingriff in die Natur. Wasser ist erneuerbar, unsere Flusslandschaften sind es jedoch nicht. Wollen wir uns durch die Profitgier einzelner unsere letzten natürlichen Gewässer zerstören lassen, obwohl wir diesen Strom gar nicht mehr brauchen?

Klimawandel und Energieziele

Mit Senkung der Erderwärmung auf unter 2 Grad Celsius setzte die Weltklimakonferenz 2015 in Paris ein Wunschziel. Österreich setzt verstärkt auf den Ausbau der Wasserkraft. Klimawandel und Erderwärmung bedeuten aber auch mehr Trockenperioden mit extrem niedriger Wasserführung, gefolgt von starken Gewitterregen mit Hochwassern. Wasserkraft ist unter diesen Bedingungen keine verlässliche Energiequelle, da bei Niederwasser keine beziehungsweise nur eine sehr reduzierte Stromerzeugung möglich ist, wie der vergangene Hitzesommer mehrfach gezeigt hat.

ÖKF-Forderungen zum Schutz der Fließgewässer:

Politiker und Behörden müssen anerkennen, dass die Erhaltung der Natur für uns und unsere Nachkommen öffentliches Interesse ist. Die Artenvielfalt unserer Bäche und Flüsse muss als Naturerlebnis erhalten und geschützt werden. Auch unsere Kinder sollen noch eine Vorstellung davon haben, wie Flüsse rauschen und Bäche plätschern.

  • Keine weiteren Kleinwasserkraftwerke

Vielerorts wird suggeriert: „Small is beautiful“ und ökologisch unbedenklich. Insbesondere Kleinwasserkraftwerke leisten jedoch nur einen marginalen Beitrag zur Deckung des Energiebedarfs bei maximaler Schädigung der Flüsse hinauf bis zu den Quellen. Kleinwasserkraftwerke werden auch erst durch Förderungen wirtschaftlich rentabel. Wir alle subventionieren mit unseren Steuergeldern (Ökostromzulage) die Zerstörung unseres Lebensraumes.

  • Konsequente Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie

Mehr als 60 Prozent der Wasserkörper in ÖStereich sind bereits geschädigt. Österreich ist jedoch verpflichtet, die Gewässer in einen ökologisch guten Zustand zu bringen beziehungsweise diesen zu erhalten. Dies verlangt weitere notwendige Verbesserungen zum Beispiel bei der Gewässerdurchgängigkeit für Fische, ausreichend Restwasserdotation und optimierten Schwall-Sunk-Betrieb der Kraftwerke.

  • Rückbau aller ökologisch nicht sanierbarer Kleinwasserkraftwerke

Vor allem jene, bei denen die Ökologisierung zu viel kostet beziehungsweise als nicht zumutbar angesehen wird. Gut 90 Prozent der Kleinwasserkraftanlagen in Österreich entsprechen nicht den modernen ökologischen Anforderungen.

Nehmen wir uns die Schweiz und Schweden zum Vorbild. In der Schweiz wurden von insgesamt 7.000 Kleinwasserkraftwerken bereits 4.000 wieder stillgelegt. Auch in Schweden werden – unterstützt durch EU-Finanzmittel – Dämme wieder abgebaut, weil die ökologischen und wirtschaftlichen Schäden höher als der Nutzen sind. Sogar das deutsche Bundesamt für Naturschutz fordert den Rückbau kleiner Wasserkraftanlagen.

 

Info: www.fishlife.at

-pm/ökf-

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