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Zielfisch Zander: Zander-Spots im Fluss

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Zielfisch Zander: Zander-Spots im Fluss

In großen Flüssen gibt es markante Stellen, die immer wieder von Stachelrittern angesteuert werden. Guido Jubelt verrät, wie Sie sie finden.

Beginnen wir mit den wohl beliebtesten Fangplätzen: Buhnenfelder. Meist sind die drei ersten Buhnen in einer Außenkurve die interessantesten. Warum? Ganz einfach: Es sind die tiefsten! In Abhängigkeit von der Länge und Größe der Buhne, gibt es mehrere gute Stellen. Eine entsteht durch den großen Strömungsdruck am Buhnenkopf. Hier bilden sich auf beiden Seiten Löcher, die gerne von Zandern aufgesucht werden und ein absoluter Hot-Spot sind. Bevor man die Buhne jedoch betritt, sollte man rechts und links parallel zu ihr fischen. So kann man die Räuber abfangen, die in ihrem Nahbereich stehen, ohne sie durch laute Tritte zu verscheuchen.

Dazu wirft man den Köder in Richtung der ausgespülten Löcher und zupft ihn dicht an der Buhne entlang. Gerade morgens und abends gibt‘s oft knallharte Bisse direkt vor den Füßen. Von diesem Standort lassen sich auch perfekt die flacheren Kiesbereiche im Buhnenfeld befischen. Hier bekommt man weniger Hänger, und gerade bei trübem Wasser, in den Morgen- und Abendstunden beziehungsweise bei diesigem Wetter halten sich in diesem Bereich die Zander auf.

Nachdem man angfangs vom Fuße der Buhne geangelt hat, verschiebt man sich in ihre Mitte. Von dieser Position kann man jetzt im Buhnenfeld fischen. Genau dort, wo sich die Strömung dreht. Auch hier lohnt es sich wieder, einen Versuch auf beiden Buhnenseiten zu starten. Wer an der strömungszugewandten Seite steht, muss aber darauf achten, dass er nicht zu schwere Köder verwendet. Durch den Strömungsdruck erreichen Sie den Boden nämlich viel schneller als auf der geschützten Buhnenseite. Gerade, wenn sich der Köder der Steinpackung nähert, gibt‘s viele Bisse – leider aber auch viele Hänger.

Wer diesen Bereich mit seinem Gummifisch abgegrast hat, kann weiter zur Buhnenspitze gehen. Von hier werden dann die Strömungskante und die ausgspülten Löcher befischt. Am Tage sind die Würfe ins tiefe Wasser (Löcher und Fahrrinne) besser. Abends kann man es dann wieder mit Würfen in Uferrichtung versuchen.

Am Buhnenkopf herrscht der größte Strömungsdruck, so dass die Kopfgewichte beim Gummifischangeln hier schwerer gewählt werden müssen als in den anderen Bereichen.

Hafenausfahrten

Wer weiß, wie man in einem Buhnenfeld angelt, fängt auch in Hafenausfahrten. Das Fischen ist nämlich sehr ähnlich. Wir haben wieder eine strömungsabgewandte Seite und eine, auf die das Wasser prallt. Beide sind zum Angeln interessant. Wer auf der abgewandten Seite steht, sollte die Gummis in den Hauptstrom feuern. Der Wasserdruck treibt den Köder dann langsam in den Schatten der Einfahrt. Bei jedem neuen Versuch variiert man die Wurfrichtung. Die meisten Bisse kommen im Bereich der Drehströmung, die sich
am Eingang des Hafens bildet. Dieser Platz ist vor allem tagsüber interessant. Am Abend verlagern sich die Zander immer mehr in Richtung Hafen. Jetzt kann man den Hauptstrom getrost vernachlässigen und den ruhigen Bereich der Einfahrt mit seinen Gummis durchkämmen. Es können aber auch Wobbler oder Spinner fängig sein. Gerade in den Sommermonaten stehen die Zander in der Abenddämmerung nämlich im flachen Uferbereich des Hafens oder auch im Mittelwasser. Wer einen Versuch auf der strömungszugewandten Seite wagt, muss sich über Folgendes im Klaren sein: Es ist hier deutlich schwieriger und anspruchsvoller, kontrolliert zu fischen. Von diesem Standpunkt aus wirft man den Köder am besten gegen den Strom. Der Gummi kommt dann durch den Wasserdruck auf einen zu. Jetzt ist es wichtig, dass kontinuierlich Kontakt zum Köder gehalten wird, um Fehlbisse und Hänger zu vermeiden. Auch in der Absinkphase muss leicht weitergekurbelt werden, damit die Schnur auf Spannung bleibt. Mit ein bisschen Übung hat man den Dreh aber schnell raus, und kann sich auf hammerharte Bisse freuen.

Gerade Flussstrecken

Viele Gewässer oder Gewässerabschnitte sind strukturarm. Man findet keinen wirklichen Anhaltspunkt, anhand dessen man einen Hot-Spot erkennen könnte. Jetzt stellt sich natürlich die Frage: Warum soll ich hier dann überhaupt angeln? Die Antwort ist folgende: Häfen oder Buhnen werden meist sehr stark befischt. Da suchen vor allem die dicken Zander das Weite und ziehen zu den monotonen Strecken. Hier fischen nämlich nur wenige Petrijünger, und die Stachelritter haben ihre Ruhe.

An den strukturlosen Gewässerabschnitten sind tagsüber Außenkurven die besten Fangplätze. Das Wasser ist hier tiefer als im Rest des Flusses. Versandete, flachere Innenkurven sind gut im Sommer, speziell in den Abend- und Nachtstunden.

An den monotonen Gewässerstrecken wird der Shad weit stromauf geworfen. Kurz nach dem Auswurf muss der Köder recht schnell geführt werden, da die Strömung den Shad relativ zügig auf den Gewässergrund drückt. Je weiter der Köder dann stromab driftet, desto länger dauern die Absinkphasen. Jetzt kann der Gummifisch behutsam geführt werden. Zu große Sprünge würden dazu führen, dass der Köder den Grundkontakt verliert. Die eigentliche Schwierigkeit liegt darin, das passende Bleigewicht zu finden. Es darf in der Andrift nicht zu schwer sein, damit der Köder vom Grund abgehoben werden kann, gleichzeitig darf es aber auch nicht zu leicht sein, damit der Gummifisch auch in der Abdrift den Boden erreicht.

Wer den Dreh raus hat, wird dann auch an diesen scheinbar langweiligen Gewässerabschnitten Bisse bekommen. Vor allem an der Kante zur Steinpackung lauern die Stachelritter und attackieren unsere Köder. Aber seien Sie vorsichtig: Dieser Bereich ist auch extrem hängerträchtig. Köderverluste muss man einkalkulieren – aber für einen prächtigen Flusszander geht man dieses Risiko doch gerne ein.

Gerät für Flusszander

Bevor es ans Wasser geht, müssen Sie erstmal wissen, mit welchem Gerät man in einem großen Fluss angelt, und welche Köder man einsetzt. Als absoluter Gummifan fische ich fast ausschließlich mit Weichplastik-Ködern. Wenn das Wasser sehr flach ist, kommen gelegentlich auch Wobbler oder Spinner zum Einsatz. Sonst vertraue ich lieber den Gummifischen verschiedenster Art. Von No-Action-Shads bis Schaufelschwanz-Gummis – zum Zanderangeln können Sie alle verwenden. Ich persönlich bevorzuge 12,5 bis 15 Zentimeter lange Köder. Im Fluss sind die Stachelritter nicht gerade zimperlich, und selbst kleine Exemplare hauen sich auch große Happen hinter die Kiemen – gerade in den kalten Monaten. Meine Lieblingsfarben orientieren sich an der Beute, die die Zander im Gewässer vorfinden. Rottöne stehen für Krabben, weiß für Friedfische. Ein Barschdekor darf natürlich nicht fehlen. Bei sehr trübem Wasser verwende ich auch schon mal grelle Leuchtfarben wie gelb oder grün.

 

Das passende Gerät sieht für mich wie folgt aus: Ruten bis 80 Gramm Wurfgewicht bei einer Länge von 2,70 Metern sind optimal. Die 4000er Stationärrolle bespule ich dann mit ei-ner 0,16 Millimeter starken, geflochtenen Schnur. Ich bevorzuge Rollen mit Frontbremse – sie ist nämlich deutlich feiner justierbar. Wichtig ist es, Stahlvorfächer mit zirka zwölf Kilogramm Tragkraft zu montieren, damit Angler und Fisch auch bei Hechtbissen auf der sicheren Seite sind.

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