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Zielfisch Barbe: Einer der stärksten Friedfische (Interview)

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Bild: SHG
Bild: SHG

Wer nicht auf Barben angelt, ist selber Schuld! Warum? Die Specimen Hunting Group Dortmund verriet es Markus Heine.

Markus Heine: Was fasziniert Euch am Angeln auf Barbe?

Specimen Hunting Group Dortmund (SHG): Vor allem ihre Kampfkraft. Die Barbe ist einer der stärksten Friedfische überhaupt. Außerdem erreicht sie stattliche Größen, und man kann sie nicht mal eben so fangen, sondern muss sie schon gezielt beangeln.

 

 

Gute Kämpfer: Angler lieben Barben vor allem deshalb, weil sie so rasante Drills liefern. Roland bändigt hier einen Fisch aus der Weser.

Markus Heine: Ab welcher Größe gilt eine Barbe für Euch als kapital?

SHG: Ab fünf Pfund. Das ist ein ordentlicher Fisch. Über zehn Pfund schwere Barben sind schon als Riesen zu bezeichnen.

Markus Heine: Habt Ihr die Zehn-Pfund-Marke denn schon geknackt?

SHG: Leider nicht. Aber wir haben sie ein paar Mal ganz knapp verfehlt.

 

Schwerer Fisch: Ab zehn Pfund können Barben als absolut kapital bezeichnet werden. Gewichte bis 20 Pfund sind durchaus möglich.

Markus Heine: Was sind Eure Hausgewässer?

SHG: Die Lippe und die Ruhr. Manchmal fahren wir auch an den Rhein und die Weser. Allerdings bevorzugen wir kleine bis mittelgroße Flüsse, weil sich die Fische dort einfacher finden und beobachten lassen.

 

Markus Heine: Die Barbe kommt ja auch bei Euch in Nordrhein-Westfalen immer
häufiger vor…

SHG: Das stimmt. Bisher lagen die besten Gewässer im Süden Deutschlands. Da die Flüsse aber immer sauberer werden, ist in Zukunft deutschlandweit ein gutes Barbenangeln möglich.

Markus Heine: Wie stark hat sich die Barbe denn an Euren Hausgewässern ausgebreitet?

SHG: So sehr, dass wir mittlerweile selbst an Stellen fangen, wo wir früher niemals auch nur eine Barbe vermutet hätten. Uns freut das natürlich sehr, schließlich ist die Barbe aus anglerischer Sicht ganz klar eine Bereicherung.

Markus Heine: Ihr angelt ja immer gezielt auf kapitale Friedfische. Verhalten sich große Barben denn anders als kleine und mittlere Exemplare?

SHG: Durchaus, vor allem bilden sie keine Schwärme, sondern treten eher in Gruppen von nur etwa drei Fischen auf. Fürs Angeln heißt das, dass die Chancen auf einen kapitalen Fisch nicht allzu rosig sind, wenn zunächst kleine bis mittlere Exemplare beißen. Beißt dagegen sofort ein guter Fisch, ist damit zu rechnen, dass weitere große Barben an den Haken gehen.

Markus Heine: Eure Köder-Favoriten?

SHG: Wir nehmen meistens Frühstücksfleisch, Fleischwurst oder Würstchen – alles ausgesprochene Großbarben-Köder. Außerdem fangen Brotkruste, -flocke und -paste, Mais, Maden, Tauwürmer oder Käsewürfel gut.

Markus Heine: Womit füttert Ihr an?

SHG: Am liebsten mit Hanf. Die Partikel lassen sich fabelhaft über eine Fläche verteilen, wodurch man die Barben lange am Futterplatz halten kann. Kostproben des Köders füttern wir zusätzlich an.

Futter bei die Fische: Barben mögen so einen Mix aus Hanf, Pellets, Mais und Reis.

Markus Heine: Wie bietet Ihr den Köder denn an?

SHG: Es lässt sich nicht allgemein gültig sagen, ob ein treibender oder fest verankerter Köder besser ist. Das variiert von Angeltag zu Angeltag.

 

Markus Heine: Und welche Methoden setzt Ihr ein?

SHG: Das klassische Barbenangeln ist sicherlich das Angeln mit der Grundrute. Dafür gibt es
heutzutage eine Reihe spezieller Ruten, von denen die meisten mit einem eingespleißten Quivertip, einer Zitterspitze, ausgestattet sind. Wir fischen allerdings auch oft mit der Pose. Das macht nicht nur Spaß, sondern bringt auch große Barben.

Einfach und fängig: Barben lassen sich sehr gut mit dem Futterkorb befischen. Dafür gibt es viele Montagen, diese ist schnell gebunden.

 

 

Markus Heine: Gibt es eine Jahreszeit, die Ihr fürs Angeln auf große Barben bevorzugt?

SHG: Im Spätsommer, so ab Mitte September, wird es besonders interessant. Das Wasser wird kühler und die natürliche Nahrung weniger, was unsere Fangchancen deutlich erhöht. Wenn sich die ersten Nachtfröste einstellen, nimmt das Beißen ab. Jetzt sollte man sich auf Hochwasser konzentrie-ren, denn dann beißt es oft wieder gut! Wird es im Frühjahr wärmer, fressen auch die Barben mehr – die Fangchancen steigen.

 

Stimmungsvoller Morgen im Herbst: Roland wiegt eine gute Barbe. Die Fische beißen am besten, wenn die Wetterlage stabil ist.

Markus Heine: Bei welcher Wetterlage beißen große Barben besonders gut?

SHG: Ein Blick in unsere Fangbücher zeigt, dass wir Barben bei recht unterschiedlichen Wetterlagen gefangen haben. Tendenziell beißt es bei bewölktem Himmel etwas besser. Wichtiger ist allerdings, dass die Wetterlage vor dem eigentlichen Angeltag konstant ist.

Markus Heine: Das Barbenangeln wird immer populärer, seitdem sich die Fische in mehr Gewässern wohlfühlen. Was bringt Eurer Meinung nach die Zukunft?

SHG: Sicherlich werden in den nächsten Jahren immer mehr Angler auf Barbe fischen. Schließlich kämpft sie ja nicht nur gut, sondern kann auch bis 20 Pfund schwer werden. Die Popularität des Karpfens wird die Barbe allerdings nie erreichen, weil sie eben doch nicht überall vorkommt. Auch wird sie hierzulande nie so beliebt werden wie in England. Auf der Insel gibt es beispielsweise ganze Kataloge, die sich nur mit dem Barbenangeln beschäftigen. Aber man darf gespannt sein!

Geräte-Check

Rute: 3,60 Meter lange Quivertip-Ruten wie die Drennan 12 ft Specialist Power Barbel oder die Kevlex 12 ft Xtreme Barbel Multi Tip von Fox. Beide Ruten sind mit mehreren Spitzenteilen ausgestattet, so dass man auf unterschiedliche Situationen am Wasser reagieren kann.

Rolle: Stationärrolle mit sauberer Wicklung und perfekt arbeitender Bremse.

Schnur: 0,18er bis 0,25er Monofil.

Haken: Größe 2 bis 16, je nach Ködergröße.

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