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Zielfisch Barbe: Aus der Welt der Köder: Gut in Form

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Zielfisch Barbe: Aus der Welt der Köder: Gut in Form

Ob mit Minis auf Rotaugen oder Maxis auf Barbe und Karpfen: Pellets gibt es mittlerweile in maulgerechten Größen für alle Friedfische. Robin Illner erklärt, wie man den fängigen Köder richtig vorbereitet und einsetzt.

Worum handelt es sich bei einem Pellet eigentlich ganz genau? In der Regel um ein gepresstes Futtermittel auf Fischmehlbasis. Zuweilen wird auch Krabben-, Shrimp- und Krebsmehl verwendet. Der Handel bietet diese Köder oft unter dem Namen „Halibut Pellets“ an. Die braunen Happen strotzen vor Ölen und Aminosäuren. Gerade Karpfenspezis füttern sie gerne in Kombination mit Boilies und Partikeln. Durchaus sinnvoll, denn Pellets üben einen starken Lockeffekt aus.

Zum Karpfenangeln verwende ich meistens 20 bis 24 Millimeter dicke Pellets. Sie lassen sich einfach anködern, indem man sie zunächst durchbohrt und dann aufs Haar fädelt. Ich sichere den Pellet mit einem Stopper mit breiten Flügeln. Noch vor ein paar Jahren musste man sich nachts mehrmals aus dem Schlafsack pellen und den Köder wechseln, weil sich die Pellets sehr schnell auflösten. Das hat sich glücklicherweise geändert. In aller Regel hält ein stark gepresster Pellet mittlerweile rund zehn Stunden am Haken.

Größere Pellets werden am besten am Haar angeködert. Gut zu sehen: die breiten Flügel des Boiliestoppers. Mit den Pellets im PVA-Netz lockt man direkt am Haken.

Minis für Dicke

Wer jetzt glaubt, nur Karpfen ließen sich mit Pellets überlisten, der irrt sich gewaltig. Auch Barben, Schleien und Brassen stehen darauf. Natürlich braucht man für sie kleinere, sechs bis 14 Millimeter dicke Ausführungen. Sie werden wie die großen Varianten angeködert, natürlich an entsprechend kleineren Haken. Für einen 14er Pellet eignen sich beispielsweise 6er bis 8er Modelle. Ich biete die kleineren Pellets gerne mit der Fluchtmontage an. Darin ähnelt sich das Angeln auf Brassen, Barben und Schleien dem auf Karpfen.

 

Pellets gibt es in allen Größen. Bis zu 14 Millimeter dicke Happen sind genau richtig für Schleien, Döbel, Barben und kapitale Brassen.

Eine hervorragende Figur machen die Pellets beim Feedern. Ich kombiniere sie dabei gerne mit einem fischigen Futter. Nachdem ich dieses angerührt habe, gebe ich eine gute Portion sechs bis zehn Millimeter dicker Pellets hinzu. Ihr Anteil an der Mischung darf auf keinen Fall zu groß werden, da sich das Futter sonst kaum noch oder gar nicht mehr in den Korb pressen lässt, geschweige denn, sich daraus lösen würde. Eine gute Faustformel sind 300 Gramm Pellets auf ein Kilo Grundfutter.

Nicht nur für Karpfen: Alle Friedfische, so auch diese gute Barbe, lieben Pellets.

Da beim Feedern oft ausgeworfen wird, wäre es zu aufwendig, jedes Mal einen neuen Pellet zu durchbohren. Einfacher klappt‘s mit so genannten „Pelletbands“, kleinen Silikonringen (beispielsweise von Browning). Während man in den großen den Köder einspannt, schiebt man den freien kleinen Ring auf den Haken. Das war‘s!

Kleine Pellets ködert man am besten mithilfe so genannten Pelletbands an. Der große Gummiring nimmt den Köder auf, der kleine wird auf den Haken geschoben.

Klein, aber oho!

Sie brauchen noch kleinere Köder, weil Sie auf Weißfische wie Rotaugen und Rotfedern angeln? Gar kein Problem, schließlich gibt es zwei bis sechs Millimeter dicke Pellets. Frisch aus der Tüte sind sie noch sehr hart, so dass man sie vorm Angeln zunächst aufquellen lassen muss.

Schnell und einfach gelingt das mit einer speziellen Pellet-Pumpe (beispielsweise von Browning). Man gibt einfach eine Handvoll Köder hinein und füllt das Ganze mit Wasser auf. Jetzt den Deckel drauf und kräftig pumpen. Durch den Unterdruck werden die Pellets voll Wasser gepresst. Nach etwa 15 Minuten sind sie als Köder einsatzbereit. Beim Quellprozess vergrößern sie sich übrigens um rund 300 Prozent. Eine zunächst unscheinbare kleine Tüte ist also sehr ergiebig.

Um harte Mini-Pellets angelfertig zu machen, müssen sie eingeweicht werden. Spielend gelingt das mit einer Pellet-Pumpe. Köder hineinschütten…
…Wasser hinzugeben, dann pumpen…
… und fertig sind die Pellets, deren Volumen während des Aufquellens stark zunimmt.

Wem auch diese Pellets noch zu groß sind, der versucht es am besten mit einem Pellet-Mehl, das oft unter dem Namen „Pellet and Past Powder“ in den Varianten Krill, Muschel und Halibut erhältlich ist. Daraus lässt sich leicht ein fängiger Teig herstellen. Man kann es auch verwenden, um nasse Partikelköder zu panieren. Im Wasser löst sich das Mehl von den Körnern und gibt eine fantastische Lockwirkung ab.

Pellet sei Dank: Robin Illner stemmt einen kapitalen Karpfen.

Pellet-Tipps

• Pellets fangen das ganze Jahr über gut.

• Neben fischigen gibt es auch Pellets auf pflanzlicher Basis, zum Beispiel Melasse-, Maismehl- oder Sojapellets.

• Pellets sind relativ schwer, so dass sie sich gut mit einer Boilieschleuder an den Angelplatz schießen lassen. Mit einer Futterrakete klappt es auch.

• Wem die Pellets beim Durchbohren zu oft zerbrechen, sollte es zu Hause besser mit einem Akkubohrer probieren.

• Um die Haltbarkeit gerade kleiner Pellets zu erhöhen, kann man sie in Fischöl einlegen. Öle sind wasserabweisend, so dass der Köder nicht so schnell zerfällt und länger am Haken hält.

• Bei langen Ansitzen oder beim Angeln auf große Distanzen macht es Sinn, die Pellets am Haken in feinen und weit auseinander gezogenen Strumpfhosenstoff einzupacken. So gibt’s auch dann noch wilde Fluchten, wenn der Pellet bereits weich geworden ist.

• Beim Aufquellen kleinerer Pellets etwas Aroma auf Alkoholbasis ins Wasser träufeln. Die Köder saugen sich damit voll und geben es später am Haken wie ein Schwamm wieder frei.

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