In Nord- und Ostsee heimisch: Geht ein Petermännchen an den Haken, ist Vorsicht geboten. Die Stacheln an Rückenflosse und Kiemendeckel sind giftig. Bild: Shutterstock |
In den letzten Wochen ist es an der Nord- und Ostsee vermehrt zu schmerzhaften Begegnungen zwischen Anglern und Petermännchen gekommen.
Die etwa zehn Zentimeter großen Räuber sind an der Rückenflosse und im Bereich des Kiemendeckels mit Giftstacheln ausgestattet. Fachhändler Jörg Ovens aus Husum berichtete uns von einem aktuellen Fall aus der Flensburger Förde: „ Der Angler hat den Fisch nicht erkannt und zugegriffen. Sofort brachen schreckliche Schmerzen aus und ein Rettungswagen musste anrücken. Seine Hand war auch Tage später noch stark angeschwollen, als er mir den Stich hier im Angelgeschäft zeigte.“
Oft nicht tödlich, aber schmerzhaft
Das Gift wirkt in der Regel nicht tödlich, jedoch ist der Stich sehr schmerzhaft, da sich das Gift, ähnlich wie bei Bienen und Wespen, aus entzündungsfördernden Eiweißen zusammensetzt. Allerdings können manche Menschen allergisch auf das Gift reagieren. Dann sind Kopfschmerzen, Schwindel und Bewusstlosigkeit möglich. Im schlimmsten Fall kann es zu einem Herzstillstand kommen.
Große Vorsicht beim Hakenlösen
Für gewöhnlich halten sich die Fische im flachen Küstenwasser auf sandigem Grund auf und sind eher für Badegäste eine Gefahr. Von Juli bis September ziehen Sie in tiefere Zonen, um dem Laichgeschäft nachzugehen. Dort treffen Sie aktuell auf Angler, die Dorsch & Co. nachstellen, und beißen regelmäßig auf die kleinen Beifänger. Wer das „Glück“ hat, ein Petermännchen am Haken zu haben, sollte den Kontakt meiden und notfalls Handschuhe tragen, um den Haken zu lösen. Durch die geringe Größe der Fische macht man schnell Bekanntschaft mit den Giftstacheln in der Rückenflosse. Die milden Winter der vergangenen Jahre sind wohl die Ursache für das hohe Aufkommen der Petermännchen.
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