Peter Fischer aus Erbach machte schmerzhafte Erfahrungen mit einem Seeringelwurm.
13.08.2007
Hier seine Erlebnisbericht: Den diesjährigen Urlaub verbrachte ich wie letztes Jahr in Süditalien bei Brindisi. Diesmal hatte ich meine Angelsachen mitgenommen und konnte es kaum erwarten, das erste Mal im Meer zu Angeln. Fluss- und See-Erfahrung habe ich nach 27 Jahren Angelei zur Genüge, so freute ich mich darüber, dass mich der Cousin meiner Frau als Einheimischer begleitete, um mich in die Geheimnisse des Küstenangelns einzuweihen. Trotz Sprachproblemen zwischen Cris und mir war es recht amüsant, bis zu einem Zeitpunkt, der mich schockieren sollte Der Angelausflug ans Meer war schon Tage zuvor ausgemacht und so hatte Cris bereits auch im ansässigen Angelladen in San Vito dei Normanni die notwendigen Köder in Form einer Styroporverpackung Würmer besorgt. Ich selbst dachte noch, ich versuche es zuerst mit Muschelfleisch aus dem Glas an kleinem Haken mit Pose, da hier offensichtlich nur auf kleine Fische vom Ufer aus an der Steinküste geangelt wird. Cris schnitt regelmäßig mit einer Schere Wurmstücke ab, mit welchen er seine kleinen Haken an der Posenrute bestückte. Da ich noch eine zweite Angel dabei hatte und vom Ehrgeiz besessen war, einen großen Fisch an den Haken zu bekommen, kam mir der Gedanke, einen von Cris ´s Würmern am Stück an den Haken zu fädeln. Die Würmer sahen für mich aus wie normale Wattwürmer.
Beim Herausnehmen aus der Schachtel bemerkte ich, dass diese Wurmart ziemlich kräftig ist, zumal ich bislang nur Erfahrung mit Tauwurm und Co. hatte. Nichtsahnend, welches Monster ich in den Händen hielt, war ich gerade im Begriff, den Haken in den Wurm zu rammen, als mir, das Tier noch bewundernd anschauend, ein stechender Schmerz in den linken Zeigefinger fuhr. Unschwer stellte ich fest, dass der Wurm sich mit 4 Haken seines Mundes – wie mit dem Greifer eines Kranes – in meinen Finger bohrte. Es war ein Schmerz, wie ein andauernder Wespenstich. Ungläubig schaute ich zu Cris, der nur herzhaft lachte. „Ich dachte sofort, „das glaubt dir kein Mensch“ vom Wurm gebissen“! Nach einer Internetrecherche daheim könnte es sich um einen Seeringelwurm handeln, der im Mittelmeerraum zum Angeln benutzt wird und in den dortigen Angelläden unter dem Namen „Americano“ verkauft wird. Der Wurm soll bis 1,50 m lang werden – Prost Mahlzeit. Da sich die Wunde an meinem Zeigefinger etwas entzündete und die Begegnung mit diesem Mini-Raketenwurm äußerst schmerzhaft war, wäre eine Warnmeldung vor dem „Americano“ für Mittelmeerangler sinnvoll (oder der Aufdruck „Attenzione al Americano“ auf der Verpackung). Ach ja, obwohl wir keine Fische fingen, war der Tag (man wird es nicht glauben) ein unvergessliches Erlebnis. Peter Fischer