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Tiefsee: Artenvielfalt nimmt in Richtung Pole ab

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Anglerfisch
Der rund 30 cm lange Dreiwarzen-Seeteufel (Cryptopsaras couesii) gehört zu den Tiefsee-Rutenanglern. Seine Kopfpartie ist mit einem relativ steifen Angelorgan ausgestattet, das zum Anlocken von Beute vors Maul gehalten wird. Sobald ein Beutefisch die Spitze der Angel berührt, wird das große, nach oben gestellte Maul aufgerissen und die Beute eingesogen. Das Exemplar wurde vor Grönland gefangen, das Angelorgan ist zum Teil abgebrochen. (Foto: J. Appel)

Im tropischen Atlantik leben mehr als 450 verschiedene Tiefsee-Fischarten, im Südpolarmeer nur 124.

16.01.2009

Meeresbiologe Dr. Heino Fock vom Institut für Seefischerei des Johann Heinrich von Thünen-Instituts in Hamburg hat etwas Licht in die dunkle Tiefsee gebracht. Im Dezember 2008 veröffentlichte er in der Fachzeitschrift „Global Ecology and Biogeography“ die erste zusammenfassende Arbeit zur Artenvielfalt von Tiefseefischen im Atlantik. Die höchste Artenvielfalt fand er im tropischen Atlantik. Mehr als 450 verschiedene Fischarten zappelten dort in den Netzen. Zu den Polen hin sank die Vielfalt deutlich, die niedrigste Artenzahl wurde im Südpolarmeer erfasst (124 Fischarten). Gezählt wurden nur Fische, die in Tiefen von 1000 bis 2000 Metern leben. Befischt wurde der gesamte Atlantik von der Arktis (Grönland) bis hinunter zu Teilen des Südpolarmeeres an der Antarktischen Halbinsel. Über einen Zeitraum von mehr als 20 Jahren wurden dafür an insgesamt 66 Probestellen regelmäßig standardisierte Fänge durchgeführt. Die Fangdaten, flossen in die Datenbank „HamPelFish“ (Hamburg Pelagic Fishes Database) ein, die die Hamburger Fischereiforscher zusammen mit norwegischen Partnern im Rahmen des internationalen Projektes MAR-ECO aufgebaut haben. Die Abnahme der Fischartenvielfalt vom Äquator bis zu den Polen – die übrigens gleichermaßen auch bei oberflächennahen Fischen stattfindet – hat verschiedene Ursachen: In den Tropen gibt es keine Jahreszeiten, das ganze Jahr über sorgt ein Zustrom von pflanzlichem Plankton für eine höhere Produktivität in der Tiefsee. Richtung Pole wirkt sich der lange Winter offenbar negativ auf die Vielfalt aus. -pm-

 

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