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Süßwasserquallen im Badesee

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In einigen deutschen Gewässern lebt die aus Asien eingeführte Süßwasserqualle. Bild: Katrin Schachtl/LMU München
In einigen deutschen Gewässern lebt die aus Asien eingeführte Süßwasserqualle. Bild: Katrin Schachtl/LMU München

Es muss nicht Rimini sein, auch in Bayern kann man vom Badestrand aus Quallen beobachten.

Wenn man an Quallen denkt, dann meistens an die giftigen Vertreter wie die Gelbe Haarqualle oder auch Feuerqualle genannt, die zwar beeindruckend aussieht, aber bei Kontakt leider auch schmerzhafte Reaktionen, ähnlich einer Verbrennung, auslöst.

Die Süßwasserqualle (Craspedacusta sowerbii) ist hingegen ein harmloser Verwandter. Sie gehört ebenfalls zu den Nesseltieren, ist für den Menschen jedoch völlig ungefährlich. Quallen gehören zu den ältesten Tieren der Erdgeschichte und existieren seit 670 Millionen Jahren fast unverändert. Ursprünglich aus Asien stammend, hat sich die Süßwasserqualle durch die Einfuhr von Zuchtfischen und exotischer Wasserpflanzen auf der ganzen Welt verbreitet.

Die possierlichen Tiere werden nur maximal zwei Zentimeter groß und sind besonders in sehr langsam fließenden und stehenden Gewässer, die sich im Sommer deutlich erwärmen, zu finden. In Bayern wurden die Quallen zum Beispiel im Haselfurther Weiher bei Landshut, im Haager Weiher bei Freising oder im Weicheringer See bei Ingolstadt beobachtet.

Ausgewachsene Medusen haben einen glockenförmigen Schirm an dessen Rand nesselbesetzte Fangarme sitzen. Mit diesen Tentakeln erbeuten sie Zooplankton, also winzige, im Wasser freischwebenden Organismen, wie Ruderfußkrebse, Wasserflöhe und Rädertierchen.

Bild: Katrin Schachtl/LMU München
Bild: Katrin Schachtl/LMU München

Ein wahres „Wasserlebewesen“

Süßwasserquallen bestehen zu 99,3% aus Wasser und haben damit den höchsten bei Tieren festgestellten Wasseranteil. Neben der frei im Wasser schwimmenden Medusenform, gibt es auch einen fest am Grund anhaftenden Polypen. Dieser Polyp wächst auf Steinen, Holz und Pflanzen.

Polypen können sich auf verschiedene Art und Weise fortpflanzen. Meistens entstehen durch Knospung einer oder mehrere neue Polypen und es bildet sich eine Kolonie. Wenn die Umweltbedingungen es jedoch zulassen, dann bildet der Polyp die frei im Wasser schwebenden Medusen aus, die wir als Quallen kennen. Diese Medusen haben weibliche und männliche Individuen und können sich somit sexuell fortpflanzen und wiederum neue Polypen bilden.

In heimischen Gewässern werden selten zur gleichen Zeit am gleichen Ort beide Geschlechter gefunden, weswegen eine sexuelle Fortpflanzung bei uns eher selten ist. Da die Süßwasserquallen über einen längeren Zeitraum Temperaturen über 22-24°C benötigen um

Medusen zu bilden, findet man sie meist im Spätsommer oder im Herbst und nur in eher warmen Gewässern.

Bild: Katrin Schachtl/LMU München

Quallen mögen sauberes Wasser

Gegen Abend steigen sie häufig zu Wasseroberfläche auf und können dort beobachtet werden. Auch beim Schnorcheln oder Tauchen kann man sie gut beobachten, wenn sie im Tagesverlauf in größere Tiefen herabsinken. Da Süßwasserquallen oligotrophe bis mesotrophe, also Gewässer mit einer eher besseren Wasserqualität bevorzugen, ist es immer ein erfreulicher Anblick, wenn man sie in einem heimischen Gewässer entdeckt.

Haben Sie Quallen gesehen?

Falls Sie Süßwasserquallen in einem Gewässer entdecken sollten, melden Sie es bitte der Aquatischen Ökologie der LMU München unter folgender Adresse:

E-Mail: katrin.schachtl@bio.lmu.de, Telefon: 089 / 2 18 07 42 13

Infos zum laufenden Projekt der LMU unter: http://aquatische-oekologie.bio.lmu.de/forschung/index.html

-pm-

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