Die Angler am schottischen Loch Leven verzweifeln: Durch einen Parasiten erblinden sämtliche Regenbogenforellen.
Die schottische Tageszeitung „Daily Record“ berichtet: Der gesamte Regenbogner-Bestand verlor durch den sogenannten „Wurmstar“ (Metazerkariose) das Augenlicht. Die Fische ignorieren deshalb bunte Kunstköder und Fliegen komplett.
Willie Wilson, der Fischerei-Manager am Loch Leven, sagte zu Presse-Vertertern: „Es hört sich an wie eine gute Ausrede, um mal wieder ohne Fang nach Hause zu kommen. Leider ist es die traurige Wahrheit.“
Nach Wilsons Meinung besteht kaum eine Fang-Chance: „Man kann die Forellen wohl nur noch mit einer Falle erbeuten. Normale Fliegen sind nutzlos!“
Blind aber satt
Der Fachmann hat aber noch Hoffnung: „Kürzlich sah ich einige Exemplare. Obwohl sie blind waren standen sie gut im Futter. Sollte sich mal eine an einen Haken verirren wird man beeindruckt von der Qualität des Fisches sein. Ihre Augen sind weiß aber der Rest hat Top-Qualität.“
Die Fische tappen zwar im Dunkeln finden aber offensichtlich mit ihrem Geruchssinn noch genügend Nahrung. Auf Naturköder würden sie sicherlich beißen aber Wurm-Angeln auf Salmoniden ist in Schottland dem Land der Fliegenfischer verpönt.
Bachforellen nicht bedroht
Zum Glück sind die auf der Insel heimischen Bachforellen immun gegen den Befall mit Saugwürmern. Weil ihr Bestand in den letzten Jahren immer weiter zurück ging setzten die Fischerei-Behörden die nordamerikanische Regenbogenforelle in das Loch ein. Pro Jahr schenkten sie 30.000 Setzlingen die Freiheit.
Der Parasit ein Saugwurm (Diplostomum spathaceum), benutzt Wasser-Schnecken als Wirt. Bereits in den Zuchtteichen befällt Diplostomum die Regenbogenforellen. In der Zukunft sollen die Besatz-Forellen für das Loch Leven in schneckenfreien Becken gezüchtet werden.
-tk-